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Schmeckt's noch?

Schmeckt's noch?

Titel: Schmeckt's noch? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Lampert
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Einschränkung der Bodenfruchtbarkeit, Krankheiten treten auf, Schädlinge und Unkräuter bedrohen dann die Kulturen.
    Bei diesen Störfällen in den endlosen Monokulturen unserer industriellen Bauern kommt Hilfe nur noch von der Chemiekeule. Ausrotten geht vor Verstehen. Wer hat noch Zeit und Muße, sich mit dem Eigentlichen, den Tatsachen des Lebendigen, dem Warum und Wieso auseinander zu setzen? So werden seit Jahrmillionen funktionierende Systeme mittels Gift ausgelöscht. Da sind wir wieder bei den ad-hoc-Anwendungen.

    Zu den Tatsachen, dass die Pestizide immer komplexer geworden sind, um noch den erwünschten Erfolg erzielen zu können, meint mein Freund Hans: „Jedes Lebewesen, dem das Recht auf Leben genommen wird, radikalisiert sich. Es entwickelt Resistenzen. So wird es immer schwerer und teurer, den Störfällen Herr zu werden.“ Hans hat diesen Teufelskreis längst hinter sich gelassen, hat diesem ausweglosen Bauer-Sein den Rücken gekehrt. Sowohl seine Arbeitskraft als auch sein Geld hat er der blühenden Chemieindustrie entzogen. Er ist im Einklang mit seiner Arbeit und in Harmonie mit seinen Pflanzen. Er setzt auf Qualität, auf Lebensmittel-Qualität, im Wissen darum, dass dies die einzige Zukunftschance für die Bauern ist.

    Auf seinem Boden erntet er nicht 60 Tonnen Erdäpfel am Hektar, wie die industriell arbeitenden Bauern. Er begnügt sich mit 20 Tonnen je Hektar. Er beutet weder den Boden noch die Pflanzen aus. Sie wissen — wegen dem Stress und dem Immunsystem. „Masse kann jeder produzieren. Damit will und kann ich nicht konkurrieren. Die Gesundheit meines Bodens, die Gesundheit der Pflanzen, die Harmonie von Pflanzen und Boden und die Gesundheit der Konsumenten sind mein Anliegen. Dem widme ich meine ganze Energie, und die Energie folgt der Aufmerksamkeit. Darum gedeiht mir alles ohne Industriedünger und Pestizide.“

    Bis nach England werden seine Produkte nachgefragt. Ein stolzer Bauer. Ein erfolgreicher Bauer, einer mit Zukunft und Freude an seiner Arbeit.

    Und wie steht es nun mit der Würde der Pflanzen? Haben Pflanzen eine Würde? Ja, Pflanzen haben eine Würde — es ist diejenige, die wir Menschen ihnen verleihen, gewähren! Wieder kommt es auf den Menschen an, jeden Einzelnen und unseren Respekt vor der Schöpfung.

    „Suchst Du das Höchste, das Größte?
    Die Pflanze kann es Dich lehren.
    Was willenlos ist, sei Du es wollend — das ist’s!“
    F. Schiller

Der Duft der Metamorphose
oder
Schmerzt Sie der Sand in Ihren Augen?

    Wir haben es längst aufgegeben zu verstehen, was mit unseren Lebensmitteln in der verarbeitenden Industrie passiert. Nur die wenigsten von uns haben eine Vorstellung, wozu Hilfs- und Zusatzstoffe dienen. Doch dass ohne Hilfs- und Zusatzstoffe noch Lebensmittel produziert werden könnten, scheint unmöglich zu sein. Bei jedem Lebensmittel begegnen wir ihnen. Sie sind aus unserem „täglichen Brot“ nicht wegzudenken. Alle gemeinsam scheinen ja geradezu in aufreizender Art und Weise harmlos zu sein. Also beißen wir kräftig zu, es wird schon zu unserem Besten sein. Irgendwo wird eine ordnende Stelle sein, die genau prüft, was uns zuzumuten ist. Vertrauen wir und delegieren wir die Verantwortung für unsere Gesundheit an dieses anonyme Amt.

    Falls Sie zu den Misstrauischen gehören, die mehr über diese „ Harmlosstoffe “ wissen wollten und sich Rat bei Experten holten, kann es Sie nach dem Gespräch nur gewundert haben, wie die menschliche Evolution ohne Lebensmittel verarbeitende Industrie und ihre „Wunderstoffe“ überhaupt möglich war.

    Das eigentliche Wunder ist jedoch, dass wir sind, wie wir sind, ohne von all diesen technischen Errungenschaften schon seit Jahrmillionen drangsaliert worden zu sein. Die Unbedenklichkeit vieler dieser Stoffe wird mit dem Argument untermauert: Unser Körper produziert sie zum Teil ja auch. Da sehen doch auch Sie ein, wie dumm die Erregung darüber ist, oder?

    Einen roten Faden durch das Labyrinth der Hilfs- und Zusatzstoffe habe ich nicht, der müsste auch jeden Tag neu geschrieben werden. Doch eines weiß ich ganz genau: Es gibt niemanden, der gewährleisten kann, dass alle diese Stoffe und vor allem die Stoffe in ihren unterschiedlichen Kombinationen im Zusammentreffen mit unserer individuellen gesundheitlichen Disposition ungefährlich sind. Das ist meine erste Gewissheit!

    Sind wir Konsumenten nur noch Experimentiermasse? Wir müssen sehr viel ausblenden, um zu glauben, dass zum Beispiel die

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