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Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Polizeischutz stehen. Außerdem fährt Jesse heute Abend auch nach China Lake.« Als ich mein Gesicht an seine Brust drückte, roch ich Old Spice, sein Rasierwasser, das mir seit frühester Kindheit vertraut war. »Bitte mach mir nicht noch mehr Angst. Ich muss es tun. Wenn es eine Möglichkeit gibt, dieser Sache ein Ende zu setzen, muss ich es tun.«
    »Es geht noch um was anderes. Ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal damit auseinandersetzen müsste, aber jetzt …«
    Er schaute mich an wie schon seit einer halben Ewigkeit nicht mehr. Als wäre ich wieder acht Jahre alt und stünde in einem weißen Kleidchen am Altar, um meine erste Kommunion zu empfangen.
    Ich musste an das Baby denken, und plötzlich schnürte es mir die Kehle zu. Irgendwann würde er meine Schwangerschaft vielleicht als etwas Positives empfinden. Doch er würde sich nie richtig darüber freuen können. Ich konnte mir nicht vorstellen, es ihm zu sagen, nicht, ohne ihn vorher um Verständnis gebeten zu haben.
    Ich löste mich aus seiner Umarmung und zerrte noch einmal am Reißverschluss meines Koffers herum.
    »Lass mich mal«, sagte er.
    Als er danach griff, fiel sein Blick auf meine Hand. Er starrte den Ring an.
    »Evan, ist das ein Verlobungsring?«
    Mist.
    Er nahm meine Hand. »Ist er von Jesse?«
    Ich wusste, dass meine Wangen knallrot angelaufen waren. »Gestern, nachdem wir aus Los Angeles zurück waren.«
    »Das erklärt auch, warum der Pick-up voller Rosen war.« Er hielt immer noch meine Hand fest. »Hast du es schon deiner Mutter gesagt?«
    »Nein. Jesse und ich wollten es euch gemeinsam sagen.«
    Er wirkte müde und beunruhigt.
    »Dad, ich bin glücklich.«
    »Du siehst aber nicht glücklich aus.«
    »Weil ich nicht wollte, dass du es auf diese Weise erfährst.«
    Und weil er unglücklich aussah.
    Jesse und ich hatten früher schon einmal heiraten wollen. Als uns klar geworden war, dass wir noch nicht so weit waren, hatte ich das meinem Vater erst nach einigen Tagen sagen können.
    »Ich liebe ihn über alles. Und nur das zählt.«
    »Evan, bitte nicht.«
    Ich marschierte zu meinem Schreibtisch und knallte den Deckel meines Laptops zu. »Was? Soll ich etwa nicht erklären, dass ich den Mann liebe, den ich heiraten werde? Warum sagst du nicht, was du wirklich denkst?«
    »Du ziehst voreilige Schlüsse. Es ist nur … du hast mich eben ziemlich überrascht, das ist alles.«
    »Was hast du eigentlich gegen ihn? Jesse ist ein ehrlicher Mann, auf den man sich hundertprozentig verlassen kann … und er ist auch noch nett zu Kindern und kleinen Tieren.« Ich rammte meinen Laptop in die Tasche. »Und er liebt mich. Aber das ist nicht das Problem. Jetzt sag schon – was ist los mit dir?«
    »Hör auf.«
    Mein Gesicht glühte, mein Herz raste. Das war sicher nicht gut für mich und das Baby, aber ich konnte nicht anders.
    »Mit was? Damit, nach dem eigentlichen Problem zu fragen?«
    Im Bad drehte Mr. Martinez seine Mariachi-Musik bis zum Anschlag auf. Mein Vater senkte die Stimme.
    »Die meisten Väter finden es etwas mühsam, über das Liebesleben ihrer Töchter zu sprechen.« Er schwenkte die Mütze in seiner Hand hin und her. »Genau genommen finden sie es fürchterlich.«
    »Raus damit, Dad. Warum willst du nicht, dass ich ihn heirate?«
    Großer Gott. Manchmal tu ich wirklich so, als könnte ich nicht bis drei zählen. Als Anwältin sollte ich eigentlich wissen, dass man einen Zeugen der Gegenseite nie nach dem Warum fragt. Da könnte man gleich in ein Wespennest stechen.
    »Weil du meiner Meinung nach nicht weißt, wie dein Leben sich gestalten wird.«
    »Ich lebe dieses Leben schon eine ganze Weile, tagein, tagaus. Du bist derjenige, der nicht weiß, wie es ist.«
    »Evan, eine Ehe ist was ganz anderes als eine Verabredung.«
    »Was für eine Überraschung.«
    »Im Moment sieht das vielleicht wie die richtige Entscheidung aus, selbst wenn sie eher spontan war. Du bist jetzt dreiunddreißig, die Situation, in der du steckst, ist nicht gerade einfach, und er ist für dich da. Aber ich rede davon, was in zehn oder zwanzig Jahren sein wird.«
    »Oh Gott, nein. Du glaubst, ich gehe einen Kompromiss ein.«
    Seine dunklen Augen starrten mich an. Ich wusste, dass ich ins Schwarze getroffen hatte.
    Plötzlich wurde hinter dem Kopf des Nachrichtenmoderators im Fernsehen die Schlagzeile Killer in China Lake eingeblendet. Ich griff nach der Fernbedienung und stellte lauter.
    »… die Polizei sucht nach einem ehemaligen Soldaten des

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