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Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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verstorbenen Mitschüler und sagte zu mir: »Wir brauchen keine weiteren Namen mehr auf die Liste zu schreiben.«
    Das war das Letzte, was sie zu mir sagte. Zwölf Stunden später war sie tot.
    » Ist das auch alles in der Online-Ausgabe erschienen?«, fragte ich.
    »Ja.«
    »Gut. Ich hab so viele Schlüsselwörter wie möglich benutzt. Wahrscheinlich wird Coyote im Internet nach Nachrichten über sich selbst suchen.«
    Der Wind wirbelte Sand über die Straße. Tommy beschleunigte, bis er über hundertzwanzig fuhr.
    »Die Gerichtsmedizin hat ein paar seltsame Dinge rausgefunden.«
    Ich hob den Blick von der Zeitung. »Über Coyote?«
    »Beide Tatorte waren klinisch sauber. Keine Fingerabdrücke, keine Haare, keine Haut unter den Fingernägeln der Opfer, keine Körperflüssigkeiten.«
    »Er ist vorsichtig. Aber das haben wir schon vorher gewusst.«
    »Wir haben einen unvollständigen Stiefelabdruck im Fall Colfax. Größe vierundvierzig, aber die Spurensicherung sagt, der Tiefe des Abdrucks nach zu urteilen, könnte der Killer Stiefel getragen haben, die ihm zu groß sind, um sich größer und schwerer zu machen. Außerdem haben wir ein Haar von einer Perücke entdeckt.«
    »Wessen Perücke? Coyotes?«
    »Blond, fünf Zentimeter lang. Ein kurzes Haar. Stammt vielleicht aus einer Herrenperücke.«
    »Als ich ihm in LA begegnet bin, war er blond«, erwiderte ich. »Noch mehr Informationen über Kai Torrance?«
    »Wir warten auf seine Personalakte von der Army. Das geht selbst für die Polizei nicht so schnell. Und in diesem Fall sieht es ganz danach aus, als wären die Mitarbeiter in der Registratur den ganzen Tag lang in der Mittagspause. Mit dieser Sache will niemand was zu tun haben.«
    Die Sonne brannte herunter. Auf der einen Straßenseite kämpften die Bäume mit dem Wind, und ein Trailer-Park duckte sich in der Hitze. Auf der anderen verlief ein Maschendrahtzaun mit Stacheldraht oben drauf, an dem in regelmäßigen Abständen Schilder mit der Aufschrift BETRETEN VERBOTEN hingen. Hinter dem Zaun erstreckte sich der Stützpunkt über achtzig Kilometer Sand, Fels und zerklüftete Berge, die den Horizont verschlangen.
    »Aber vielleicht haben wir Glück. Die Spurensicherung hat vor Wally Hankins Praxis ein zahnärztliches Instrument gefunden, eine Kürette. Wir haben sie nach Bakersfield geschickt, in das kriminaltechnische Labor von Kern County.«
    »Was hofft ihr zu finden? DNA?«, fragte ich.
    »DNA, sein Blut, Cecis Blut, irgendwas, das uns weiterhilft. Wir haben auch die Leichen und andere Beweismittel nach Bakersfield geschickt. Aber das Labor ist unterfinanziert. Sie haben Wartezeiten, selbst für einen Fall, der so große Beachtung in den Medien findet. Und nachdem wir ihnen erklärt hatten, dass es sich um eine Prionenerkrankung handeln könnte, sind sie ausgeflippt. Sie mussten das Labor schließen, in dem Autopsien durchgeführt werden, und erst mal ihre Dekontaminierungsvorschriften umsetzen.«
    »Jetzt weißt du in etwa, wie es mir geht«, sagte Valerie vom Rücksitz.
    Tommy spähte in den Rückspiegel. »Alles klar da hinten?«
    Valerie hielt beide Daumen in die Höhe. Er drehte die Lautstärke am Polizeifunk hoch und konzentrierte sich auf die Straße. Was auch immer er mir noch zu sagen hatte, Valerie sollte es nicht hören.
    »Wo soll ich dich absetzen, Val?«, fragte er.
    »Beim Sierra View Motel.«
    »Nicht beim Haus deiner Mutter?«
    »Sie arbeitet dort.«
    Ein paar Minuten später hatten wir das Motel erreicht. Tommy hievte Vals Koffer heraus, während ich mich von ihr verabschiedete. Ich war froh, dass ich mich nicht mehr um sie zu kümmern brauchte, aber als ich den Ausdruck auf ihrem Gesicht sah, bekam ich ein schlechtes Gewissen. Sie starrte das Motel fast erwartungsvoll an.
    »Kommst du klar?«
    »Aber ja. Wenn es nicht klappt, nehm ich mir ein Zimmer. Und dann bestelle ich Champagner und das, was in dieser Stadt als Kaviar durchgeht. Als Krönung mache ich dann Kleinholz aus dem Zimmer, wie ein Rockstar.«
    »Viel Glück.«
    »Kelly wird morgen Vormittag beerdigt«, sagte Tommy. »Sollen wir dich abholen?«
    »Nein. Ich geh nur noch zu einer einzigen Beerdigung. Ihr kennt mich doch. Ich bin die Primadonna. Wenn ich nicht der Star sein kann, bleib ich weg.«
    Sie trippelte zur Rezeption. Tommy winkte ihr noch nach, doch dann machte er, dass er vom Parkplatz kam.
    »Was sollte sie nicht hören?«, fragte ich.
    »Kelly hatte dieselbe neurologische Sache wie Valerie. Ihr Gehirn sah aus wie ein

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