Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
Vom Netzwerk:
kommen.«
    Die Einsatzkoordinatorin meldete sich. Während der Wagen mit Höchstgeschwindigkeit über die Straße raste, schrie ich ihr zu, sie solle Tommy über sein Handy anrufen. »Und rufen Sie auch noch die Nummer an, die ich Ihnen jetzt gebe. Das ist Jesse Blackburns Handy.«
    »Was fällt Ihnen eigentlich ein? Die Polizei ist doch keine Telefonzentrale«, brüllte Brinkley von hinten.
    »Das ist mir egal! Wenn sie Jesse erreichen kann, kann er auch versuchen, Tommy an sein Handy zu bekommen. Wir müssen ihn einfach erreichen.«
    Allerdings hatte ich das ungute Gefühl, dass Tommys Handy im Moment genauso nutzlos war wie meines. Es blieb mir wohl nichts anderes übrig, als ihn einzuholen.
    »Verstehen Sie denn immer noch nicht?«, fauchte ich Brinkley an. »Coyote kam als Mann verkleidet nach China Lake, als Robin Klijsters. Aber das ist vermutlich ein Pseudonym.«
    »Für Kai Torrance«, warf mein Vater ein.
    »Genau. Tommy wartet immer noch auf eine Bestätigung von der Army, aber ich glaube, die beiden sind identisch.« Im Rückspiegel warf ich meinem Vater einen Blick zu. »Wenn Coyote eine Frau ist, hat sich Maureen Swayze bei Torrance geirrt. Oder sie hat uns nicht alles gesagt, was sie weiß.«
    Er atmete langsam aus.
    Ich umklammerte das Steuer. »Coyote hat Valerie und ihre Mutter getötet und die Leichen im Schlafzimmer liegen lassen. Das war noch vor dem Klassentreffen. Und dann hat sie sich als Valerie verkleidet. Alles war ein einziger großer Trick.« Ich schüttelte den Kopf. »Der Koffer auf dem Boden des Gästezimmers ist nicht der, mit dem Valerie ins Flugzeug gestiegen ist.« Ich musste mich schon wieder korrigieren. »Coyote, meine ich.«
    Ich kam mir unglaublich dumm vor. »Sie hat uns dazu gebracht, ihr alles zu sagen, was wir über South Star erfahren hatten.«
    Mein Vater nickte. »Und weil sie todkrank war, wunderte sich auch niemand darüber, dass sie völlig anders aussah.«
    »Wir hatten Valerie fünfzehn Jahre lang nicht getroffen. Uns ist überhaupt nichts aufgefallen. Sie hat mir sogar gesagt, dass sie sich ihre Nase hat operieren lassen.«
    Mir dröhnte der Schädel. Woher zum Teufel kannte sie die alten Geschichten von der Highschool? Mir war klar, dass sie Valeries Führerschein gestohlen hatte, aber alles andere war mir einfach unbegreiflich.
    »Sie hat Valerie umgebracht, um an uns ranzukommen«, sagte ich.
    Und Tommy und Abbie wussten es immer noch nicht. Coyote würde sie töten, wenn wir sie nicht zuerst fanden. Die Straße schien sich endlos hinzuziehen. Ich versuchte, noch etwas mehr aus dem Motor herauszuholen.
     
    Abbie drehte die Klimaanlage auf, um das Innere des Vans zu kühlen. Tommy schaute schon wieder auf das Display seines Handys, und wieder schüttelte er den Kopf. Sie konnten keinen Rettungswagen rufen. Sie mussten selbst ins Krankenhaus fahren.
    »Wo, glaubst du, ist er hin?«, fragte Abbie.
    »Coyote?« Tommys Stimme klang etwas unsicher.
    Sie warf ihm einen nervösen Blick zu. »Hast du immer noch dieses komische Gefühl?«
    Er starrte auf die Straße und den leuchtend blauen Himmel vor ihnen. »Noch ein paar Kilometer, dann haben wir wieder Netz. Fahr so schnell wie möglich.«
    Die Straße hatte eine Anhöhe überwunden und führte jetzt einen langen Abhang hinunter. Am Fuß des Abhangs machte sie eine Kurve vor der Rock Creek Bridge, die über eine tiefe Schlucht führte. Als Abbie vor der Kurve langsamer wurde, spürte sie, wie sich hinter ihr etwas bewegte. Im Rückspiegel wurde es dunkel. Hinter ihnen setzte sich Valerie auf.
    Allerdings war es nicht mehr Valerie. Es war jemand ganz anders, der sich die rotbraune Perücke vom Kopf zog, unter der braune Haarstoppel zum Vorschein kamen. Der unförmige Mantel war abgelegt. Die weite Bluse ebenfalls.
    Die schwache, sterbende Frau war verschwunden. Im Rückspiegel erkannte Abbie glatte Alabasterhaut, muskulöse Arme und eine Narbe, die einer Klauenspur glich und von der Schulter bis unter den Stoff eines ärmellosen, eng anliegenden Unterhemds reichte. Die Frau trug keinen Büstenhalter, und im kalten Luftzug der Klimaanlage zeichneten sich ihre Brustwarzen durch den Stoff ab.
    Abbie öffnete den Mund. »Tommy …«
    Das Messer blitzte auf.
    Abbie geriet ins Schleudern. Die Klinge schlitzte Tommys Sicherheitsgurt und seine Jacke auf, und Blut sprudelte hervor. Sie trat auf die Bremse und riss das Steuer herum. Der Van rutschte über die Straße in den Sand. Das Messer schoss ein zweites Mal durch die

Weitere Kostenlose Bücher