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Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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hat Kelly und Ceci gefoltert. Sie hat sich viel Zeit dabei gelassen. Verstehst du, was ich meine?«
    Sie streckte ihre Hand nach den Waffen aus. »Es reicht noch nicht.«
    Tommy schob seine Schulter vor und versuchte, die Waffen mit seiner zertrümmerten Schulter aus der Tür zu bugsieren.
    »Abbie, ich kann nicht. Hab keine Kraft mehr.«
    »Doch, du kriegst das hin.« Sie streckte die Finger. »Los, das Messer hab ich schon fast.«
    Er biss die Zähne zusammen und schob die Sachen zur Tür hinaus. Abbie hielt die Luft an und streckte sich. Es gelang ihr gerade noch, die Handgranate aufzuhalten, die auf sie zugerollt kam.
    »Hab sie. Du hast es geschafft, Tommy.«
    Neben der Handgranate lag ein Messer. Abbie umschloss es fest mit einer Faust.
    Kieselsteine rieselten den Hang herunter. Der Valerie-Klon war wieder auf den Beinen. Er klopfte sich die Hände an den Hosen ab und arbeitete sich weiter nach unten.
    Tommy ließ den Kopf auf das Dach des Vans sinken. »Das hab ich nicht gemeint.«
    »Aber ich hab das Messer, Tommy.«
    »Abbie.«
    Sie starrte ihn an. Als er versuchte, einen Blick hinter sich zu werfen, wurde ihr plötzlich klar, was er gemeint hatte. Und der Valerie-Klon war fast da.
     
    Brinkley wurde langsamer, als wir über den Hügel fuhren. Zweihundert Meter den Abhang hinunter führte die Straße nach einer leichten Kurve auf die Rock Creek Bridge.
    »Oh mein Gott.« Ich beugte mich vor, während ich die Schrotflinte mit beiden Händen umklammerte. »Seht ihr das?«
    Bremsspuren. Brinkley gab Gas.
    »Die haben wir vorhin völlig übersehen.«
    Auf kurvigen Nebenstraßen in der Wüste waren Bremsspuren nichts Besonderes, und als wir in die andere Richtung gejagt waren, um nach Abbies Van zu suchen, hatten wir sie nicht bemerkt. Doch es war klar, dass die hier frisch waren. Und sie führten auf das Bankett zu und verschwanden dann am Rand der Schlucht.
    »Kit, durchladen«, sagte mein Vater hinter mir.
    Ich ruckte den Vorderschaft zurück und gleich wieder nach vorn. Mit einem lauten Knacken landete die erste Patrone im Lauf.
    Brinkley trat auf die Bremse.
     
    Abbie spürte, wie das Messer in ihrer Hand zitterte. Ihre Handfläche war so nass vor lauter Blut, dass sie es kaum halten konnte. Sie musste es besser zu fassen kriegen, sie musste vorbereitet sein.
    »Abbie«, sagte Tommy.
    »Ich hab das Messer.«
    »Ich weiß, ich hab nicht die Kraft dazu. Selbst wenn es mich umbringt, würde ich ihm nicht sagen, wo meine Kinder sind. Aber …«
    Seine Stimme brach.
    »Aber ich würde ihm sagen, wo deine Kinder sind.«
    Das Messer in ihrer Hand zitterte noch schlimmer. Der Valerie-Klon war nur noch dreißig Meter entfernt. Er bewegte sich ungelenk und hinkte. Irgendwie schien er beschädigt zu sein, wie eine Maschine, bei der ein Teil kaputtgegangen war.
    »Abbie.«
    Das Gesicht des Dings war völlig ruhig. Sein Fuß stand in einem merkwürdigen Winkel ab, aber er marschierte weiter, ohne mit der Wimper zu zucken. In der Hand hielt er ein Messer mit langer, gezackter Klinge. Er war noch genauso stark wie vorher.
    »Würdest du es ihm sagen?«, fragte Tommy.
    Sie beobachtete das Ding. Es blieb stehen und holte tief Luft, dann warf es einen Blick auf seine entblößte Brust. Ekel stand ihm ins Gesicht geschrieben. Es zog das zerrissene Unterhemd über die Brustwarze. Auf seiner Brust war genug Blut, dass der Stoff einfach kleben blieb. Schließlich drehte es den Kopf und starrte Abbie gelassen an.
    Abbie schluchzte. »Ja, ich würde es ihm auch sagen.«
    Tränen stiegen ihr in die Augen. Während sie noch mehr Blut hustete, ließ sie das Messer fallen. Sie hatten nur noch eine Chance.
    »Kommst du an die Handgranate?«, fragte Tommy.
    »Ja.«
    Sie musste sie einfach erreichen. Der Valerie-Klon hinkte die letzten zwanzig Meter des Abhangs herunter. Abbie streckte den Arm aus. Die grüne Handgranate war einen Zentimeter außerhalb ihrer Reichweite auf dem Sand liegen geblieben. Abbie holte tief Luft, wobei sie wieder das scheußliche Blubbern in ihrer Brust hörte, und schob sich an die Handgranate heran. Als sie sie endlich in der Hand hatte und ihr Gewicht spürte, fluchte sie stumm.
    »Ich kann sie nicht werfen.«
    »Ich weiß.«
    Sie schloss die Augen.
    »Du musst den richtigen Zeitpunkt abwarten. Wenn es so weit ist, zieh den Stift raus und lass den Bügel los.«
    Abbie machte die Augen auf und starrte in den Himmel. »Wie lange, wenn ich losgelassen habe?«
    »Drei, vier Sekunden.«
    Der Valerie-Klon

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