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Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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zurück.
    Ihr Arm war steif. Coyote spürte getrocknetes Blut unter dem Unterhemd. Sie musste die Mission beenden, bevor sich ihr Gesundheitszustand noch weiter verschlechterte. Sie sah sich noch einmal den Text an, der vorhin auf dem beleuchteten Display ihres Handys erschienen war.
    Evan Delaney.
    Coyote nahm Kurs auf den Argent Tower.

33. Kapitel
     
    Jesse spürte Metall zwischen den Schulterblättern. Das summende Geräusch in seinen Ohren wurde leiser und dann wieder lauter. Sein Kopf dröhnte, sein Mund war wie mit Sandpapier ausgekleidet. Und er musste pinkeln. Dringend. Sehr dringend.
    Er öffnete die Augen und entdeckte als Erstes ein anzüglich grinsendes Plastikgesicht neben sich.
    Er schlug es weg. Es sprang in die Luft, doch der große Mund blieb zum O gerundet. Mist. Taylors Gummipuppe.
    Durch die Fenster tröpfelte Licht herein. Seine Schultern waren offenbar zwischen Vorder- und Rücksitz eingeklemmt, die Beine lagen unter ihm, und irgendwas bohrte sich ihm in den Rücken.
    Swayze hatte ihn betäubt und hier zurückgelassen. Verdammt, er hatte sie nicht genau genug beobachtet. Sie musste die Spritze und die Beruhigungsmittel in Coyotes Reiseapotheke gefunden haben.
    Jesse suchte nach einer Möglichkeit, um sich aufzusetzen. Am Türrahmen baumelte der Sicherheitsgurt des Beifahrersitzes. Er streckte sich, packte ihn und hievte sich hoch.
    Großer Gott. Sein Kopf dröhnte wie wild. Er entfaltete mühsam seine Beine und schob sich auf den Rücksitz. Wenn er jetzt nicht die Ruhe bewahrte, würde er Krämpfe im Rücken und in den Beinen bekommen. Er atmete tief durch und wartete darauf, dass das Orchester in seinem Kopf zu toben aufhörte.
    Nach einer Minute war er so weit, dass er eine Bestandsaufnahme machen konnte. Der Pick-up war in einer dunklen Ecke der Tiefgarage unter dem Argent Tower geparkt. Ebene 5, also ganz unten. Andere Autos waren nicht zu sehen. Er war allein.
    Aber es wurde noch schlimmer. Sein Handy war weg. Die Schlüssel auch. Und die Glock.
    Als er eine geschwollene Stelle an der Innenseite seines Ellbogens begutachtete, fand er getrocknetes Blut um einen Einstich in der Haut. Swayze hatte ihm die erste Spritze ins Bein gerammt und ihm dann noch eine Dosis intravenös verpasst, um ihn bewusstlos zu halten. Seinen Kopfschmerzen nach zu urteilen, war es vermutlich Natriumthiopental. Er spähte auf die Uhr. Es war zwanzig Uhr zehn.
    Swayze wollte ihn aus dem Weg haben. Warum?
    Plötzlich überfielen ihn heftige Schmerzen im Rücken, die bis in die Beine ausstrahlten. Er zwang sich dazu, noch langsamer zu atmen. Dann beugte er sich vor und versuchte, die Krämpfe durch Dehnen der Muskeln zu stoppen. Er musste hier raus. Swayze dachte ohne Zweifel, sie hätte ihn außer Gefecht gesetzt. Doch sie wusste nicht, dass er Ersatzschlüssel hatte. Sie steckten in einem magnetischen Kästchen, das unter dem Rahmen seines Rollstuhls angebracht war. Langsam richtete er sich wieder auf. Auf dem Boden bemerkte er jetzt, was sich ihm die ganze Zeit über zwischen die Schulter gebohrt hatte. Es war die Achse für eines der beiden Räder. Das Summen in seinen Ohren wurde wieder lauter.
    Ein Rad lag neben ihm, doch der Rahmen und das zweite Rad waren verschwunden. Die Krücken auch.
    Eine ganze Weile saß er nur da und starrte vor sich hin in dem Gefühl, dass sein Kopf gleich explodierte.
    Dann hangelte er sich auf den Fahrersitz, streckte die Hand aus und drückte auf die Hupe.
    Das Hupen dröhnte durch die Tiefgarage, fast eine Minute lang, doch keine Reaktion. Er ließ die Hand auf seinen Schoß fallen und sank in sich zusammen.
    Jesse konnte nicht darauf warten, bis zufällig jemand in die Tiefgarage kam und ihn fand. Swayze hatte irgendwas vor. Er musste von hier weg und rausfinden, ob es Evan gutging. Nachdem er sich wieder hochgedrückt hatte, starrte er nach draußen auf die schlecht beleuchteten Parkplätze. Der Fahrstuhl war ganz am anderen Ende. Auf dieser Ebene war offenbar keine Überwachungskamera über dem Fahrstuhl montiert. Er lehnte sich wieder zurück.
    Dann schaute er noch einmal hin. Vor dem Fahrstuhl lagen die fehlenden Teile des Rollstuhls und seine Krücken. Swayze. Dieses Miststück. Er stieß die Tür auf.
     
    Als wir vor dem Argent Tower hielten, bezahlte ich den Taxifahrer und eilte mit meiner Mutter über den Platz vor dem Gebäude. Es war zwanzig Uhr dreißig.
    »Dieses Miststück.« Ich wiederholte mich, aber ich konnte nicht anders. »Wie kommt diese dumme Kuh dazu, mir

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