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Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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Flügeltür stießen. Also drehten wir wieder um. Mitten in der Eingangshalle hatte sich Archie postiert und wartete auf uns. Wir stürmten an den Fahrstühlen vorbei und versuchten, über die Treppe das Zwischengeschoss zu erreichen.
    Der Fahrstuhl klingelte, und die Türen gingen auf. Ich blieb stehen. Ein uniformierter Sicherheitsbeamter trat heraus, in der Hand ein Walkie-Talkie.
    »Halt sie fest«, brüllte Archie.
    Der Sicherheitsbeamte war ein dürrer Kerl mit weichem Flaum über der Oberlippe, der wohl als Schnurrbart durchgehen sollte. Er eilte auf uns zu. Meine Mutter kramte in ihrer Handtasche herum.
    »Ich habe Pfefferspray dabei«, warnte sie ihn.
    Ich zerrte sie in eine andere Richtung, zu der Treppe, die in die Tiefgarage führte. Ich drückte die Tür auf und schob meine Mutter ins Treppenhaus. Die Notbeleuchtung ließ die Wände weiß lumineszieren.
    Eine Treppe weiter unten gelangten wir durch eine zweite Tür auf die Parkebene 1. Die Tiefgarage war leer. Vierzig Meter vor uns gähnte die Einfahrt, die auf den Wilshire Boulevard führte. Wir eilten darauf zu.
    »Wir müssen ein Telefon finden. Wir können Jesse nicht einfach so hierlassen. Und wenn er schwer verletzt ist …«
    Ein knirschendes Geräusch übertönte meine Stimme.
    »Oh nein. Mom, schnell!«
    Oben auf der Rampe wurde ein Metallgitter heruntergelassen. Wir rannten los. Meine Mutter war großartig in Form, das musste ich ihr lassen. Sie sprintete mit weit ausholenden Armbewegungen neben mir her. Das Gitter war noch zwei Meter vom Boden entfernt. Ein Meter fünfzig. Ein Meter.
    »Scheiße«, brüllte sie.
    Sie machte einen Satz nach vorn und wollte sich auf den Boden werfen, um sich unter dem Gitter hindurchzurollen.
    »Mom, nein!«
    Wir würden es nicht schaffen. Ich packte sie am Arm und riss sie zurück. Das Gitter schlug krachend auf. Sie krallte sich mit den Fingern in das Gitter und versuchte, es nach oben zu schieben.
    »Verdammt.«
    Meine Mutter schleuderte frustriert ihre Handtasche auf den Boden. Die Ausfahrt, hundert Meter von hier entfernt, auf der anderen Seite der Tiefgarage, war noch offen. Das Gitter hatte gerade erst angefangen, sich zu senken, und tat dies erheblich langsamer als das hier. Ich zog sie am Arm.
    »Komm mit.«
    »Nein.« Sie wehrte sich. »Schau doch.«
    Auf dem Wilshire Boulevard hupte ein Auto. »Evan!«
    Es war Jesse. Sein Pick-up stand mitten auf der Straße, und er lehnte sich aus dem Fenster und winkte hektisch. Ich hatte keine Ahnung, wie er hierhergekommen war, aber die Kavallerie, die siebte Flotte der Sternenföderation und selbst die vier Reiter der Apokalypse wären mir nicht willkommener gewesen.
    Ich deutete hinter mich und brüllte: »Die Ausfahrt.«
    Er fuhr mit quietschenden Reifen an und verschwand um die Ecke. Meine Mutter schnappte nach ihrer Handtasche, dann drehten wir uns um und rannten. Über dem Fahrstuhl hing eine Überwachungskamera. Ich zeigte ihr den Mittelfinger. Mit beiden Händen.
    Das Gitter auf der Rampe der Ausfahrt senkte sich immer weiter nach unten. Wir waren noch etwa achtzig Meter davon entfernt. Zehn, zwölf Sekunden, wenn wir wie die Weltmeister sprinteten.
    »Schneller«, keuchte ich.
    Wir näherten uns der Rampe. Ich konnte den Pick-up hören. Scheinwerfer flogen über die Wände, Bremsen kreischten, dann tauchte der Wagen auf. Das Heck brach aus, und Jesse kam mit rauchenden Reifen oben vor der Ausfahrt zum Stehen.
    »Großer Gott. Fährt er immer so?«, japste meine Mutter.
    Der Weg nach unten war blockiert, von einer Reifensperre und einem Schild, das vor schweren Schäden warnte.
    Im Licht der Scheinwerfer war zu erkennen, dass das Gitter schon fast unten war.
    Wir waren zu weit weg.
    Der Pick-up verharrte eine Sekunde oben an der Rampe, dann gab Jesse Gas und raste auf uns zu. Ich riss meine Mutter zur Seite.
    Als er die Sperre traf, zerfetzte es die Reifen. Die Felgen krachten auf den Beton, Funken sprühten, dann bremste er und rutschte auf das Gitter zu.
    Meine Mutter sah fassungslos zu. »Was macht er denn da? Er kommt doch nicht mehr raus.«
    Das wusste Jesse auch. Der Pick-up wurde langsamer, und Motorhaube und Dach glitten unter dem Gitter hindurch. Dann stoppte der Wagen. Das Gitter senkte sich und traf die Heckklappe.
    Und bewegte sich weiter. Metall knirschte, und das hintere Ende des Wagens wurde nach unten gedrückt. Wir stürmten darauf zu.
    Jesse öffnete die Fahrertür. »Kommt schon.«
    Die Mechanik des Gitters presste es immer weiter nach

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