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Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Schmerzlos: Thriller (German Edition)

Titel: Schmerzlos: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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kleinen Ponys kämpfen würden, würden die Ponys gewinnen, weil sie aus dem Ponyland kommen und zaubern können.«
    Schnell nahm ich ihr den Teller ab. Als ich ihr einen Stapel Servietten in die Hand drückte, ging sie in die Hocke und wischte so unbeholfen über die Bohnen, dass alles nur noch schlimmer wurde. Ich beugte mich hinunter, um ihr zu helfen, und begegnete dabei Jesses Blick.
    »Hast du Tommy gesehen?«
    Er nickte und zeigte auf das andere Ende der Terrasse. »Er steckt bis zum Hals in den Ermittlungen zu dem Mordfall. Wirkt ein bisschen gestresst.«
    Hayley bohrte einen Finger in ihren Kartoffelsalat. »Wer würde gewinnen, wenn man die unendliche Zahl gegen eine Googolplex kämpfen lässt?«
    Jesse und ich drehten uns um und starrten sie an.
    »Die unendliche Zahl«, meinte Jesse.
    Die Kleine schüttelte den Kopf. »Die Googolplex. Eine unendliche Zahl ist zwar größer, aber es ist nur eine liegende Acht. Eine Googolplex ist eine Eins mit Googol Nullen, also eine Zehn hoch zehn hoch hundert. Und das ist unschlagbar.«
    Jesse und mir stand der Mund offen.
    Hayley leckte sich den Finger ab. »Ich hab sieben kleine Ponys.«
    Zwei Frauen gingen an uns vorbei. »Also, ich hab gehört, dass sie gefoltert worden ist. Das war bestimmt so ein Ritualmord.« Beide schüttelten den Kopf. »Drogenabhängige.«
    Ich warf den beiden einen wütenden Blick zu und schob Hayley vom Tisch weg. Jesse übernahm Dulcie und Travis und suchte mit ihnen zusammen nach einer freien Bank. Als ich noch einmal zurückkam, um die restlichen Bohnen aufzuwischen, marschierte Tommy an mir vorbei. Er kaute wie wild auf seinem Kaugummi herum, und seine Augen waren an den Rändern gerötet.
    »Wie geht’s dir?«, fragte ich ihn.
    Er zog den Ärmel hoch. Jetzt klebten schon zwei Nikotinpflaster auf seinem Arm.
    »Beantwortet das deine Frage?«
    »Tut mir leid.«
    »Jeder hier hat eine andere Theorie. Drogen sind im Spiel. Es war ein Bandenmord. Es geht um Satanismus. Oder es war ein Lustmord. Zwei Leute haben mich gefragt, ob wir Kellys Mann verhaften werden, dabei hat Scotty eine Doppelschicht auf dem Stützpunkt gefahren, als es passiert ist.« Er setzte seinen lächerlichen Hut auf. »Ritualmord ist auch sehr beliebt.«
    »Das hab ich auch schon mitgekriegt.«
    »He, Tommy! Stimmt es, dass er mit ihrem Blut eine Nachricht an die Wand geschrieben hat?«
    »Jetzt reicht’s. Ich verschwinde.«
    »Sie hätten das Bier erst später auf den Tisch stellen sollen.«
    »Pass auf dich auf, ja?« Er zwinkerte mir zu, als Valerie auf uns zuhuschte. »Und keine Schlägereien, Evan. Mach’s gut, Val.«
    »Und du sei brav, Tommy.«
    Sie schlürfte Wasser mit einem Strohhalm und sah Tommy hinterher. »Wie konnte jemand wie er nur in so einem widerlichen Job landen?«
    »Wie bitte?«
    »Na, er ist doch Polizist. Und die tragen manchmal versteckte Mikrofone am Körper. Damit nehmen sie alles auf, was man sagt.« Sie trank noch einen Schluck Wasser. »Das klingt paranoid.«
    »Ein bisschen.« Mehr als nur ein bisschen.
    »Wahrscheinlich ist es Zeit für meine Glückspillen.« Sie zuckte mit den Achseln. »Wenigstens kann ich jetzt drüber reden, dass es jemand anders erwischt hat. Das ist wenigstens eine Abwechslung.«
    Ihr Galgenhumor war schwer zu ertragen. Ich fragte mich, ob sie damit andere davon abhalten wollte, ihr zu nahe zu kommen.
    »Dreizehn tote Klassenkameraden – statistisch gesehen tanzen wir ganz schön aus der Reihe.«
    »Der Fluch von China Lake oder so was in der Art.« Sie musterte mich mit gespielter Besorgnis. »Du bist doch gesund, oder?«
    »So gesund wie eine Herde kleiner Ponys aus dem Ponyland.«
    Von einem Tisch in der Nähe drang lautes Gelächter. Stace Wilkins und Bo Krause, die mit dem Rücken zu uns saßen, hatten die Köpfe zusammengesteckt, tranken Bier und rauchten. Bo streifte seine Zigarette an einem leeren Teller vor sich ab. »Das ist wirklich eine Exkursion für Schwachsinnige hier. Kleiner Ausflug für ihn und unseren Chemo-Glatzkopf, aber statt nach Disneyland schleifen sie ihn nach China Lake und lassen ihn von der Ballkönigin flachlegen.«
    Stace gröhlte. »Da würd ich aber auch nicht nein sagen.« In einer spastischen Bewegung klopfte er sich mit der Hand gegen die Brust. »Ich hätte da ein paar ganz besondere Bedürfnisse.«
    Ich sah rot, und um ein Haar wäre ich auf die beiden losgegangen. Doch dann atmete ich tief durch und zählte bis zehn. Es ging nicht um Notwehr, sondern um Wut, und ich wollte

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