SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
Punkt hat sie sich, typisch Mutter, gefragt, was sie falsch gemacht haben könnte, aber es ist mir hoffentlich gelungen, sie davon zu überzeugen, dass es sich dabei um eine individuelle Veranlagung und nicht um einen Erziehungsfehler handelt. Meine Mutter selbst besitzt weder dominante noch sadistische Züge.
An jenem Sommernachmittag mit meiner Mutter, der für mich zum Glück nicht mit einem Haarfarbe-Eklat endete, hatte ich jedoch das tiefe Bedürfnis, meinerseits Fragen zu stellen.
»Wäre es dir lieber, du wüsstest es nicht?«, war eine davon.
»Auf keinen Fall!«, war ihre überzeugte Antwort. »Jetzt weiß ich doch wenigstens, dass du nichts Schlimmes tust, um dein Geld zu verdienen.«
Das tat gut. Aber ich musste noch etwas wissen:
»Schämst du dich für mich, Mama?«
»Spinnst du, Kind?! Du wirst immer meine Tochter sein, egal, was du tust, und ich werde immer stolz darauf sein, dass du es bist.«
Danke, Mama.
Damals ging es mir zu fünfzig Prozent hervorragend.
Fehlte nur noch das Gespräch mit meinem Vater.
DER KEUSCHHEITSGÜRTEL (1)
Es würde wehtun. Sehr wehtun.
Die private Beziehung von mir und Alexander dauerte nun schon fast anderthalb Jahre an, als ich beschloss, ihr eine neue Dimension zu verleihen. Zwar lebten wir schon eine sogenannte 24/7-SM-Beziehung, also rund um die Uhr, aber das genügte mir nicht. Ich wollte die totale Kontrolle über Alex, und er hatte mir signalisiert, dass er das akzeptieren würde. Er war genauso in unserem Spiel gefangen wie ich. Es war wie eine Sucht, von der wir beide nicht mehr lassen konnten. Außerdem musste ich immer erbitterter um die Autorität, die Macht kämpfen. Es waren richtige Grabenkämpfe, die mich zu immer härteren Gegenmaßnahmen herausforderten. Zumindest empfand ich es so.
An diesem Abend standen wir wie ein stinknormales Paar in der Küche und bereiteten unser Abendessen zu. Ich wusch Salat, während Alex rohes Rinderfilet in Stücke schnitt. Der einzige Unterschied zu anderen Paaren war – vielleicht – die Tatsache, dass die Stimmung bei uns von einer Sekunde zur anderen kippen konnte und Alex augenblicklich seinen Platz als Sklave einnahm. Es war immer klar, dass ich das Sagen hatte, aber es gab eben auch Augenblicke, in denen wir völlig entspannt miteinander umgingen. Während ich noch über uns sinnierte, rutschte Alex ein Stück Fleisch vom Schneidebrett und fiel auf den Boden. Er erstarrte in seiner Bewegung, sah zu mir herüber und realisierte, dass mir das natürlich nicht entgangen war. Ich sagte:
»Du hast ein Stück Fleisch auf den Boden geworfen.«
Er antwortete:
»Maus, es ist mir runtergefallen, entschuldige.«
»Maus?!«
Alexander begriff. Das war jetzt nicht der Zeitpunkt, mich bei meinem Kosenamen zu nennen, was ihm bei anderen Gelegenheiten durchaus gestattet war. Manchmal fand ich es einfach schön, wenn er mir solche Namen gab. Nicht jetzt. Jetzt war ich seine Herrin und nichts anderes. Alex kniete sich auf die Steinfliesen, unmittelbar neben dem fleischigen Auslöser meines Unmuts, und senkte seinen Kopf. Dann flüsterte er kaum hörbar:
»Es tut mir leid, Herrin.«
Ich stand immer noch an der Spüle und beobachtete ihn regungslos. Ich wusste natürlich, dass er neben seiner Angst vor dem, was ich mir heute wohl zu seiner Bestrafung ausdenken würde, auch Erregung empfand. Körperliche Erregung. Ich war mir sicher, dass sein erigierter Penis bereits erwartungsvoll in seiner Jeans pochte. Unterwäsche trug er nie. Es war ihm, wie fast jedem Sklaven, verboten. Ab und zu trug er mal eine klassische schwarze Sklavenhose, aber das befahl ich ihm nur dann, wenn ich seine Nacktheit aus irgendeinem Grund nicht ständig sehen wollte. Wenn sie mich ablenkte oder störte. Meine Gedanken kehrten zurück zu seiner Erektion, und plötzlich wusste ich, was ich tun wollte. Was ich auf jeden Fall tun wollte. Aber erst musste die Sache mit dem Rind zu Ende gebracht werden.
»Runter auf den Boden. Hände auf den Rücken!«
Alex gehorchte sofort.
»Beuge dich vor, bis deine Nase das Fleisch berührt.«
Er tat auch das. Ich sah, wie seine Nasenspitze das Fleischstück leicht eindrückte. In mir kribbelte es, und ich befahl:
»Iss das Fleisch!«
Ich kannte seinen Ekel vor rohem Fleisch. Selbst der Verzehr eines Mettbrötchens war für ihn unter normalen Umständen undenkbar. Aber hier gab es nun mal keine normalen Umstände. Ich hörte Alex tief atmen und sah, wie er seine Lippen leicht öffnete. Ich
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