SchmerzLust: Mein geheimes Leben als Domina (German Edition)
Alexanders Gesicht noch eine Spur bleicher als zuvor? Es blieb jedenfalls bei der nicht allzu scharfen Eisensäge.
»Nun komm! Ich werde ganz vorsichtig sein, das kannst du dir ja wohl vorstellen. Wenn du die Vorhaut ganz lang ziehst, kann ich den Bügel vom Schloss prima durchsägen. Los jetzt!«
Nur scheinbar entschlossen trat mein Sklave an die für ihn zu klein geratene Werkbank seines Vaters. Nervös legte er seinen Schwanz auf den an der Werkbank anmontierten, jedoch defekten Schraubstock – es fehlte eine Backe, sodass wir das Schloss nicht einspannen konnten. Mist! Also packte Alex mit der Kneifzange das Schloss von vorne und zog seinen Schwanz so lang, dass der Bügel auf dem verbliebenen Backen des Schraubstocks zu liegen kam. Ehrlich gesagt, habe ich Alex noch nie in einer dämlicheren Körperhaltung gesehen als in diesem Moment: Nackt, in einer Art leichtem O-Bein-Spagat und vornübergebeugt, mit eingezogenem Bauch und angespannten Arschbacken. Ich prustete laut los – das »Bild des Jahres«! Als ich mich einigermaßen wieder beruhigt hatte, konnte der ungleiche Kampf – stumpfe Modellbausäge vs. Edelstahlbügel – beginnen. Ich setzte an und legte beherzt los. Meine Anstrengungen beeindruckten den Metallbogen jedoch nicht wirklich. Na, das konnte ja heiter werden! Nach einigen Minuten ruckelnder Sägerei an Schloss und Nerven zeigten sich jedoch erste Erfolge. Aber: Je tiefer sich die wohl stumpfeste Säge des gesamten Allgäus in das Metall mühte, desto anstrengender wurde es. Als meine Arme erlahmten, sägte Alex weiter und ich hielt die Kneifzange – natürlich hatte die Sadistin in mir dabei auch gleich viel mehr Spaß. Nach einer halben Stunde war es endlich geschafft, und Alex war seine Pein los.
Wir fielen uns glücklich und kichernd in die Arme und räumten alles an seinen Platz.
Bevor wir wieder ins Bett gingen, schmierte Alex seinen Patienten noch mit Salbe ein und sah mich immer noch grinsend an.
»Den Schlüssel vertauscht … Tz tz tz! Gut, dass du kein Anfänger bist, Maus«, witzelte Alexander.
Na ja, auch Profis konnten sich im Eifer des Gefechts mal vertun. Wieder prusteten wir beide los, und an Schlaf war noch eine Weile nicht zu denken.
KONTRASTPROGRAMM:
PRINTE UND ZERO
Noch ein weiteres Mal wechselte ich das Studio. Mein bisheriges zog um, und der Zeitpunkt der Neueröffnung stand in den Sternen. So lange wollte ich aber nicht warten.
Eine Domina, der es ausschließlich um kommerziellen Erfolg geht, schickt einen Gast ohne Geld weg. Keine Frage. Ich arbeitete auch nicht für Nüsse, noch konnte ich solche meinem Energieversorger oder der Krankenversicherung anbieten, aber für jemanden wie mich, die sich der Femdom-Philosophie mit Leib und Seele verschrieben hat, gibt es Grenzfälle bei Gästen, die den kommerziellen Aspekt vorübergehend an die zweite Stelle rücken. Doch bevor sich nun Heerscharen mittelloser Sklaven zu meinem Studio aufmachen – bitte erst weiterlesen, dann erübrigt sich die Fahrt.
Während meiner Tätigkeit im zweiten Düsseldorfer Studio lernte ich einen Gast kennen, der kunstvolles Bondage und die damit verbundene absolute Wehrlosigkeit sehr zu schätzen wusste. Er nannte sich Printe – weil eine freundliche Gespielin ihm mal gesagt hatte, sein bestes Stück sei so hart wie eine selbige. Bei mir schlug dieser Spitzname ein wie eine Bombe – »Nicht nur zu Weihnachten hart« etc. –, und ich wollte überhaupt nicht wissen, ob er mit richtigem Namen Klaus oder Willy hieß. Wobei es unter uns Kolleginnen weitverbreitet ist, den Vornamen mit einer speziellen Eigenart oder Vorliebe zu mixen: Also etwa Printenhorst oder Spermadieter oder Sektfranz. Das dient oft auch zur Unterscheidung der Gäste, da die meisten einen häufiger vorkommenden Namen angeben. In diesem Fall genügte mir das Stichwort jedenfalls voll und ganz.
Printe liebte es, sich auszuliefern, und genoss das Gefühl, dass frau in seiner Wehrlosigkeit alles mit ihm machen könne. Dazu gehörte auch die Phantasie, dass eine weitere Frau ihn berührte, während seine Herrin dabei zusah oder sogar die Anweisungen für die Art der Berührungen erteilte. Es machte vor allem auch deshalb so viel Spaß, mit ihm zu spielen, weil er kaum Tabus hatte und so gut wie nie das Safe-Word zu seiner Erlösung aussprach. Das kommt bei mir generell höchst selten vor, weil ich ein ausgeprägtes Gespür für Grenzen besitze. Nur Spuren durften auf seiner Haut keine zu sehen
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