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Schmetterlinge im Gepaeck

Schmetterlinge im Gepaeck

Titel: Schmetterlinge im Gepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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offiziell an. Cricket wirft mir meins zurück und sagt: »Ich stehe unter ›Nackte Tigerfrau‹.«
    Ich muss lachen. »Echt? Ich hab mich nämlich als ›Nackte Tigerlady‹ eingetragen.«
    Â»Wirklich?«
    Ich lache noch mehr. »Nein. Ich bin Lola.«
    Â»Die einzig wahre.«
    Ich bringe ihm sein Handy und lege es in seine Hand. »Das ist ein wunderbares Kompliment von dir, Cricket Bell.«
    Er zieht langsam die Augenbrauen nach oben, als wollte er etwas fragen.
    Und dann geht das Licht im Zimmer an.
    Â»Hoppla.« Ein Typ, der halb so groß ist wie Cricket, dafür aber doppelt so breit, wirft eine Tüte Chips auf das andere Bett. »Tut mir leid, Alter.«
    Cricket macht einen Satz nach hinten. »Das ist mein Mitbewohner, Dustin. Dustin, das ist Lola.«
    Â»Ach«, sagt Dustin. »Ich dachte, du wärst schwul.«
    Â»Ã„hm«, sagt Cricket.
    Â»Du bist ständig in der Stadt und ignorierst Heather jedes Mal, wenn sie kommt.«
    Heather? Noch ein Mädchen?
    Â»Da hab ich mich wohl getäuscht.« Dustin schüttelt den Kopf und lässt sich neben seine Chips fallen. »Schön. Dann muss ich mir wenigstens keine Sorgen mehr machen, dass du was von mir willst.«
    Ich verkrampfe mich. »Wie kommst du darauf, dass er an dir interessiert sein könnte? Du findest doch auch nicht jedes Mädchen auf der Welt anziehend. Warum sollte er jeden Jungen anziehend finden?«
    Â»Meine Güte.« Dustin sieht Cricket an. »Was ist dein Problem?«
    Cricket schlüpft in einen Mantel. »Wir sollten jetzt gehen, Lola. Du musst doch sicher einen Zug erwischen.«
    Â»Du studierst gar nicht hier?«, fragt mich Dustin.
    Â»Ich gehe in der Stadt zur Schule.« Ich lasse meinen Hefter in meine Tasche gleiten.
    Dustin mustert mich von oben bis unten. »Eine von diesen Kunststudentinnen, was?«
    Â»Nein. Ich gehe auf die Harvey Milk Memorial.«
    Â»Was soll das sein?«
    Â»Eine Highschool«, antworte ich.
    Dustin macht ein erstauntes Gesicht. Er wendet sich an Cricket. »Ist sie schon achtzehn?« In seiner Stimme schwingt Anerkennung und Respekt mit.
    Â»Tschüs, Dustin.« Cricket hält mir die Tür auf.
    Â» IST SIE SCHON ACHTZEHN ?«, fragt Dustin noch mal, als Cricket die Tür hinter uns zuknallt.
    Er schließt die Augen. »Tut mir leid.«
    Â»Hey. Keine Entschuldigungen mehr. Vor allem nicht für den da.« Wir gehen nach draußen und ich schaudere. Kein Wunder, dass Cricket an den meisten Wochenenden nach Hause kommt. »Außerdem«, füge ich hinzu, »bin ich daran gewöhnt. So was krieg ich die ganze Zeit zu …«
    Cricket ist stehen geblieben.
    Â»â€¦ hören.« Mist.
    Â»Klar. Logisch.« Mit qualvoller Anstrengung überwindet er Max’ Geist. Der immer bei uns ist. Der uns immer verfolgt. »Was macht denn dein Freund heute Abend?«
    Â»Keine Ahnung. Ich habe noch nicht mit ihm gesprochen.«
    Â»Sprichst du normalerweise jeden Tag mit ihm?«
    Â»Ja«, antworte ich mit ungutem Gefühl. Ich verliere Cricket. Er entfernt sich körperlich immer mehr von mir, während er im Geiste die Barriere wieder aufbaut, die er errichtet hat, um uns zu schützen. »Wollen wir irgendwo was essen gehen?«, platzt es aus mir heraus. Er gibt keine Antwort. »Vergiss es, du hast bestimmt zu tun. Oder was auch immer.«
    Â»Nein!« Dann hat er sich wieder unter Kontrolle. »Abendessen wäre toll. Worauf hast du Lust?«
    Â»Hm … Andy hat mir Geld für Pizza gegeben.«
    Cricket führt mich über seinen Campus und zeigt mir die verschiedenen Gebäude – alle imposant und riesig –, in denen er seine Kurse hat. Er erzählt mir von seinen Dozenten und Kommilitonen, und wieder einmal staune ich über dieses andere Leben, das er hat. Und zu dem ich nicht gehöre.
    Wir schlängeln uns die Telegraph Avenue hinauf, die belebteste Straße in der Innenstadt. Hier sieht Berkeley fast so aus wie San Francisco – wegen all der Perlenläden, Tattoostudios, Buchhandlungen, Plattenläden, Kifferläden und nepalesischen Importgeschäfte. Aber es wimmelt hier auch von Straßenhändlern, die Schund verkaufen: hässlichen Schmuck, knallbunte Batik-Schuhbänder, billige Möchtegernkunst und auf allem Bob Marleys Konterfei. Wir müssen uns durch eine Gruppe tanzender Hare-Krishna-Anhänger mit sorbetfarbenen

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