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Schmetterlinge im Gepaeck

Schmetterlinge im Gepaeck

Titel: Schmetterlinge im Gepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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das?«, fährt Calliope fort. »Sie sieht so … normal aus.«
    Â»Das nehm ich mal als Kompliment«, flüstert mir Lindsey zu.
    Â»Sie sieht an Halloween immer wie Lindsey aus«, erklärt Cricket. Keiner der beiden Zwillinge ist verkleidet, aber auf Crickets Hand steht BUH . »Tolles Outfit, Lindsey. Du sieht super aus.«
    Trotz ihrer ungerührten Haltung scheint sich Lindsey über das Kompliment zu freuen.
    Er hat Schwierigkeiten, mich direkt anzuschauen. Hat er Max’ Band gesehen? Wie fand er sie? Seit Berkeley hatte ich außer einer SMS , die am selben Abend von der »Nackten Tigerfrau« mit der Frage kam, ob ich gut nach Hause gekommen sei, keinen Kontakt zu ihm. Wenn das irgendjemand anders nach einem Streit getan hätte, hätte ich es unerträglich gefunden. Aber Cricket kann nicht anders, als nett zu sein.
    Ich kann nicht sagen, ob Calliope weiß, dass ich ihn besucht habe. Wahrscheinlich nicht, sonst würde sie nicht mit mir reden. Zum Glück gibt es kleine Wunder.
    Â»Hey«, begrüße ich sie und sehe Cricket flüchtig in die Augen. »Was macht ihr denn hier?«
    Â»Das Gleiche wie ihr«, antwortet Calliope knapp. »Wir hören uns die Musik an. Mein Training fällt heute aus. Petro ist krank.«
    Â»Petro?«, fragt Lindsey.
    Â»Mein Trainer. Petro Petrov.«
    Lindsey und ich verkneifen uns ein Lachen. Calliope merkt es nicht. Es ist seltsam, aber auf einmal fällt mir ein, dass ich die Zwillinge schon ewig nicht mehr nebeneinander habe stehen sehen. Sie haben eine ähnliche Figur, nur dass Calliope die zierliche Version ist. Trotzdem ist sie größer als ihre Konkurrentinnen. Nach ihrem Wachstumsschub brauchte sie mehrere Jahre, um sich auf dem Eis darauf einzustellen. Cricket hat mir mal erklärt, wenn man groß ist, liegt auch der Gleichgewichtspunkt höher, und das betont Fehler. Was logisch klingt. Aber inzwischen sind ihr Selbstbewusstsein und ihre Stärke Kräfte, auf die man gefasst sein muss. Sie könnte mich jederzeit krankenhausreif schlagen.
    Ich sehe ihr an, dass ihr nicht entgeht, wie weit Cricket und ich voneinander entfernt stehen und wie verlegen wir sind. Mit Sicherheit gibt ihr das zu denken.
    Â»Warum habt ihr euch nicht verkleidet?«, fragt Lindsey.
    Â»Haben wir doch.« Calliope lächelt zum ersten Mal. »Wir gehen als Zwillinge.«
    Lindsey grinst zurück. »Ah ja, jetzt sehe ich es auch. Eineiig oder zweieiig?«
    Â»Ihr würdet euch wundern, wie viele Leute das fragen«, antwortet Cricket.
    Â»Und was sagst du denen?«, fragt Lindsey weiter.
    Â»Dass ich einen Penis habe.«
    O nein. Meine Wangen glühen, während alle anderen in Gelächter ausbrechen. Denk an etwas anderes, Dolores. EGAL, WAS . Gurken. Bananen. Zucchini. AHHHH! NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN NEIN . Ich wende das Gesicht ab, als Calliope ein Geräusch macht, als müsste sie sich übergeben.
    Â»Eindeutig Zeit für einen Themawechsel«, sagt sie.
    Â»Hey, wie wär’s mit was zu essen?«, frage ich. IM ERNST , ich bin ja so froh, dass Gedankenlesen nicht funktioniert.
    Â»Ich bin am Verhungern«, sagt Cricket.
    Â»Du hast doch gerade erst drei Taco-Salate gegessen«, entgegnet Calliope.
    Er reibt sich den Magen. Seine Arm- und Gummibänder rasseln. »Du bist ja nur neidisch.«
    Â»Das ist so ungerecht. Cricket isst den ganzen Tag die furchtbarsten Sachen …«
    Â»Die köstlichsten Sachen«, verbessert er.
    Â»â€¦ die furchtbarsten und die köstlichsten Sachen und nimmt kein Gramm zu. Während ich bei jeder kleinen Sprosse Kalorien zählen muss.«
    Â»Echt?« Lindsey ist genauso verblüfft wie ich. »Du hast doch eine perfekte Figur. Makellos.«
    Calliope verdreht die Augen. »Erzähl das mal meinem Trainer. Und den Kommentatoren.«
    Â»Und Mom«, ergänzt Cricket, und Calliope funkelt ihn an. Er funkelt zurück. Es ist unheimlich, dass dieser Blick bei beiden völlig gleich aussieht.
    Dann fangen sie an zu lachen. »Ich hab gewonnen!«, sagt Cricket.
    Â»Hast du nicht. Du hast zuerst gelacht.«
    Â»Unentschieden«, bestimmt Lindsey.
    Â»Hey.« Calliope dreht sich zu mir um und ihr Lächeln verschwindet. »Ist das nicht dein Freund?«
    Ach. Du. Heiliger. Bimbam.
    Cricket und Calliope haben mich so aus dem Konzept gebracht, dass ich ganz vergessen habe, dass Max jeden Moment hier sein würde. Am

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