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Schmetterlinge im Gepaeck

Schmetterlinge im Gepaeck

Titel: Schmetterlinge im Gepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephanie Perkins
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Wohnheime, sondern jedes davon besteht auch noch aus einer Reihe labyrinthartiger Gebäude, die wie Schweizer Chalets geformt sind. Gemeine Chalets, die von hohen Toren umgeben sind.
    WAS SOLL ICH JETZT TUN?
    Okay, beruhige dich, Dolores. Sicher gibt es eine ganz einfache Lösung. Du kriegst das hin. Keine große Sache. Du bist schon so weit gekommen .
    Ich versuche, eines der Tore zu öffnen. Verschlossen.
    ARRRRGHHHHHH .
    Moment. Da kommt jemand! Ich zücke mein Handy und beginne wie wild zu quatschen. »O Mann, ich weiß. Hast du die Sporen gesehen, die dieser Großstadtcowboy an der Tankstelle getragen hat?« Ich tue so, als wollte ich gerade das Tor öffnen, als das Mädchen auf der anderen Seite herauskommt. Sie hält es mir auf, und ich hebe dankend die Hand, während ich weitergehe und weiter mit niemandem plaudere.
    Ich bin drin. ICH BIN DRIN.
    Lindsey wäre furchtbar stolz auf mich! Also gut, was würde sie als Nächstes tun? Ich lasse den Blick über den Hof schweifen und stelle bestürzt fest, dass die Lage von hier noch miserabler aussieht – endlose Häuser, Etagen und Flure. Überall Schlösser. An allem . Das Ganze ist eine verdammte Festung.
    Das hier war eine echt blöde Idee. Das war die blödeste von allen blöden Ideen, die ich in meinem ganzen blöden Leben hatte. Ich sollte nach Hause fahren. Und ich weiß immer noch nicht, was ich überhaupt zu Cricket sagen würde, falls ich ihn sehen sollte. Aber es ärgert mich, dass ich bis hierher gekommen bin und nicht weiter. Ich sinke auf eine Bank und rufe Lindsey an. »Ich brauche Hilfe.«
    Â»Was für Hilfe?« Sie klingt misstrauisch.
    Â»Wie finde ich Crickets Gebäude und Zimmernummer heraus?«
    Â»Wozu brauchst du die denn?«
    Meine Stimme wird kleinlaut. »Weil ich in Berkeley bin.«
    Langes Schweigen. »O Lola.« Und dann ein Seufzen. »Soll ich ihn anrufen?«
    Â»Nein!«
    Â»Also willst du einfach so bei ihm auftauchen? Was, wenn er nicht da ist?«
    Mist. Daran habe ich gar nicht gedacht.
    Â»Vergiss es«, sagt Lindsey. »Okay, ruf doch diesen Dings an. St. Clair.«
    Â»Zu peinlich. Kommst du nicht an irgendwelche Uni-Verzeichnisse ran?«
    Â»Denkst du etwa, wenn ich an so was rankäme, hätte ich es nicht schon längst benutzt? Nein, du musst eine Quelle zurate ziehen. Und deine Quelle ist St. Clair.«
    Â»Nicht du?«
    Â»Tschüs, Lola.«
    Â»Warte mal! Falls meine Eltern anrufen, sag ihnen, ich bin gerade im Bad. Wir essen Pizza und gucken Pushing Daisies .«
    Â»Ich hasse dich.«
    Â»Ich liebe dich.«
    Sie legt auf.
    Â»Okay«, sagt eine Stimme mit britischem Akzent zu mir. »Erstens bist du nicht auf dem Klo. Zweitens isst du keine Pizza. Und drittens – wen liebst du?«
    Ich springe auf und umarme ihn stürmisch. »Ich glaub es nicht!«
    St. Clair erwidert die Umarmung und macht sich dann los. »Was hast du in meinem Wohnheim zu suchen?«
    Â»Ist es das richtige? Du wohnst hier? In welchem Haus?« Ich blicke mich hektisch um, als würde es zu blinken anfangen.
    Â»Ich weiß nicht. Soll ich einem Mädchen trauen, das Lügen erzählt und an einem sonnigen Tag in einem gelben Regenmantel herumläuft?«
    Ich grinse. »Warum bist du eigentlich immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort?«
    Â»Ich habe ein besonderes Talent dafür.« Er zuckt die Schultern. »Bist du auf der Suche nach Cricket?«
    Â»Zeigst du mir, wo er wohnt?«
    Â»Weiß er, dass du kommst?«
    Ich antworte nicht.
    Â»Aha«, sagt er.
    Â»Meinst du, er hat was dagegen?«
    St. Clair schüttelt den Kopf. »Du hast recht. Kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Komm mit.« Er führt mich über den Hof zu einem braun gedeckten Haus weiter hinten. Wir steigen eine Treppe hinauf, St. Clair schließt eine Tür auf und wir sind in einem hässlichen, ramponierten Flur im ersten Stock des Hauses. St. Clair stolziert voran, aber seine verschrammten Stiefel poltern dumpf über den Teppich. Cricket bewegt sich immer völlig lautlos.
    Macht Max Geräusche beim Gehen?
    Â»Das hier ist mein Zimmer.« St. Clair deutet mit dem Kopf auf eine billig aussehende Holztür. Ich muss lachen, als ich die lädierte Zeichnung sehe, die darauf klebt. Sie stellt St. Clair mit einem Napoleon-Hut dar. »Und das hier …«, wir gehen vier Türen weiter, »… ist Monsieur

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