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Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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hatte. Eher eine Spielunke. Aber das war Ansichtssache.
Xamorphus und Gwendoline hätten sich hier nicht niedergelassen. Sie würden
dasselbe machen wie er, doch nicht von solch einem Ort heraus, der nach Fäkalien
und Körperausdunstungen nur so stank. Kranke, Arme und Bauern verirrten sich
hierher. Aber nur, weil Met und Wein gepanscht und die Suppe gestreckt waren.   
      Aber
so war er den Menschen am nahesten, die am häufigsten seine Hilfe gebrauchen
konnten - ohne Bezahlung. Der Ritterkodex. Viele wussten, dass, wenn ihre
Probleme so erdrückend waren, er ihnen auch gerne Geld schenkte, obwohl sie nie
genau verstanden, woher er es eigentlich nahm. Denn so oft er hier saß, desto
weniger konnte er ja welches verdienen. Das war ja nur offensichtlich.
      Als
der Herold an diesem Abend in die gemütliche Atmosphäre hereingeplatzt kam, war
Virgil gerade erst angekommen und schlürfte eine dünne Fischsuppe. König
Aethelstan bestellte alle kampffähigen Männer für morgen früh. Es sollte nach
Brunanburh ganz oben im Norden gegen König Konstantin von Schottland, König
Owain von Strathclyde und den skandinavischen König Olaf Guthfrithson von
Dublin gehen. Diese Kombination aus Iren, Schotten und Wikingern war in ihr
Gebiet eingefallen. Virgil war überhaupt nicht überrascht.   
      Er
verdiente sich hier sein Geld damit… und war immer auf dem Laufenden. Schon
drei Jahre zuvor war König Aethelstan gegen Konstantin gezogen, da es Aufstände
in seinem Herrschaftsgebiet gegeben hatte.
      Männer
von Virgils Schlag rieben sich die Hände. Das Geschäft blühte wieder, auch wenn
sie sich voll bewusst waren, dass sie dabei ihr Leben lassen konnten… oder
schlimmer, bis an ihr Lebensende verstümmelt wurden.
      Nach
der Suppe hatte Virgil für diesen Abend genug. Wenn er wirklich morgen in den
Kampf ziehen sollte, dann wollte er zu seiner Hütte reiten. Über Nacht blieb
auch er nicht im »Canterbury Tales Store«. Zu gefährlich.
      Das
Met, das er getrunken hatte (Virgil hatte mit dem Wirt eine Abmachung, dass er
für einen Beutel voll extra Münzen am Monatsende reines Met bekam), wirkte nun
zu seiner Zufriedenheit in seinem Kopf. Sein Pferd führte er neben sich. Don't
drink and drive.   
      Dann
hörte er die Hilferufe eines Weibes in Not….
     
     Stephanus
rieb sich die Augen. Sie brannten. Es war ein langer Tag gewesen und er fühlte
sich richtig schlapp. Aber er erinnerte sich wieder. Sollte er nicht doch
lieber schlafen gehen?
     
Ach, es war ja nur noch kurz und er konnte ja ein paar Zeilen überspringen .
     
     …Blablabla..
schleuderte er die Vergewaltiger mit seiner Fähigkeit der Telekinese
hinfort...BlaBlaBla....Schreie von Hexerei...BlaBlaBla...Die Frau verliebte
sich unsterblich in ihn...BlaBlaBla...Aus Dankbarkeit bot sie sich ihm an, doch
er lehnte ab...BlaBlaBla...So zog er in den Kampf...BlaBlaBla.....Hatte es den
Anschein, dass er alleine den Großteil der Gegner besiegt hatte...BlaBlaBla...Ruhm
und Ehre...BlaBlaBla...Seite an Seite kämpften König Aethelstan, Edmund und Sir
Virgil wie Brüder...BlaBlaBla...Ein normaler Tag im Leben des Virgil of Camboricum…
     
     Das
soll er alles an einem Tag erlebt haben? Stephanus wunderte sich, dann sah er
sein eigenes Memorandum: Sein Schmetterling nannte sich selber Barde, ein
Musiker und Freund der ästhetischen Kunst. Wahrheit und tatsächlicher Ablauf
liegen wohl eher mehrere Wochen auseinander.
     
Stephanus im Jahre 937 in »Die Chroniken über die Insel, die den Namen ‚Provinz
Britannia’ bekam«.
     
    ******

32.
     
     G arth war der Erste, der sich wieder berappelte.
      »Mann,
was war das denn?«, fragte er verdutzt seine Schmetterlinge,  die alle in der
kleinen Kabine umhergepurzelt waren.
      Die
Schmetterlinge mussten sich selber alle erst wieder fangen und hatten ebenso
wie Garth keine Ahnung, was da gerade mit dem Schiff passiert war. Jetzt sah
Garth erschrocken, dass sich bei dem ganzen Hin und Her seine Schranktüre
geöffnet hatte und seine kleinen »Leckereien« auf den Boden zu fallen drohten.
Schnell hechtete er nach vorne und presste die Türe wieder zu. Gut. Der Schrank
war wirklich ziemlich voll geworden.
      Er
gab den Schmetterlingen ein Zeichen und sie lösten sich alle in Luft auf. Dann
ging er zur Kabinentür und trottete hinaus. Ihre Kabine, die von Sebastian und ihm,
sah im Verhältnis zum Gang echt harmlos aus: Hier hatte sich alles, was nicht
niet- und nagelfest war, von den Wänden gelöst und

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