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Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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bitten, zu der Admiralität zu gehen. Sie erwarten bereits eure
Befehle. Ich habe es ihnen vorhin mitgeteilt«, sagte Claudius Brutus Drachus.
      »Ich
weiß nicht, was ich sagen soll«, sagte Lord Kangan Shrump beim Aufstehen und traute
sich kaum, nach oben zu schauen.
    »Ihr
müsst gar nichts sagen. Erledigt nur diesen kleinen Gefallen für mich. Und
jetzt geht«, sagte der Vorsitzende dem Lord hinterher. Claudius Brutus Drachus
stand in diesem Moment auf und ging zu der Aussichtswand.
      In
seiner weißen Robe stand er dort und beobachtete die Schiffe. Im Verhältnis zu
seinem Reich und seinen Truppen war diese Armee nur ein Bruchteil. Er hatte
genau 256 Armeen erschaffen, die in allen Winkeln des Universums verstreut
waren. Doch für ein System wie das Galagha-System, das schon zu den größeren
gehörte, war diese Streitmacht, wie der schnelle Krieg gezeigt hatte, eine
gefährliche Waffe. Ein Planet namens Erde würde glatt überflogen werden.
      Aber
der Kommandant seiner roten Armee hatte seine Instruktionen.
     
    ******

34.
     
     » H aaaa.
Uuuuf. Hmmmm«, waren die Geräusche, die Evelynn Bronström aus dem Büro von Jack
Johnson hören konnte.
    Johnny
war vorhin an ihr mit Zigarre im Mund vorbeigeflogen und hatte dabei kurz
gesagt, dass sich Jack auf dem Rückweg von Camp Newlight befand. Er wäre schon in
New York angekommen. Dann war Johnny direkt in das Büro gedüst, und es hatte
allen Anschein, dass er selber den PC angemacht hatte. Aus den Flüchen, die bei
dieser Aktion aus dem Büro gekommen waren, hatte sie das einfach schließen
müssen. Sie hatte Johnny schon dabei zugesehen, wie er den Computer
anschaltete. Er flog einfach mit dem Kopf voran gegen den Einschaltknopf. Dass
das natürlich weh tat, war ja irgendwie klar. Und dabei fluchte Johnny halt wie
ein Kesselflicker. Jetzt hörte Evelynn, dass es Johnny irgendwie geschafft
hatte, die Stereoanlage einzuschalten, denn das stumme Rauschen und Summen laut
aufgedrehter Boxen war dezent durch die geöffnete Bürotür zu hören.   
      Zum
Glück hatte er das erst nach dem Programmstart gemacht. Sie erschrak sich immer,
wenn dieses undefinierbare Startgeräusch kam. Irgendwie wartete man ja
eigentlich jede Sekunde darauf, dass es endlich da war, aber, wenn es dann kam,
musste man sich sowieso erschrecken - sie zumindest.
      »Johnny?
Was zum Geier machst du da?«, fragte sie laut, damit er nicht behaupten konnte,
er hätte sie nicht gehört. Johnny war ein Weltmeister geworden, sich dumm zu
stellen. Sie war sich generell nicht sicher, ob die beiden, Jack und Johnny,
auch die richtigen füreinander waren. Sie waren sich schon so ähnlich, dass es
unheimlich wurde. Johnny hatte einen Jargon von Jack gelernt, der nicht mehr
feierlich war. Und er lernte jeden Tag dazu. Egal, wo die beiden waren. Er
saugte jeden Fluch und jeden Spruch magisch in sich auf und speicherte ihn in
seinem kleinen Schmetterlingskopf.
      Und
Johnny lernte rasant schnell.
    Er
hatte Jack und ihr oft genug zugeschaut, wie der Computer bedient wurde und
konnte ihn mittlerweile auch selber bedienen. Am meisten interessierten ihn die
Seiten, die Jack gelegentlich besuchte. Letztens hatten die beiden Überlegungen
angestellt, wie es wäre, wenn sie sich ein Motorrad besorgen würden. Die beiden
waren hart.
      »Wir
sind echte Kerle, nicht solche Puddingteilchen wie die anderen. Deswegen
brauchen wir unbedingt ein Motorrad«, hatte Johnny ihr erklärt. Gelegentlich hatte
Evelynn das Gefühl, dass Johnny Jack ein wenig manipulierte, aber die beiden
waren erwachsene Männer. Oder eben auch Kinder halt. Man konnte das so oder so
sehen. Dass Johnny noch nicht mit einer Büchse Bier in der Hand an ihr vorbeigeflogen
war, lag einzig daran, dass die dann doch für den »harten« Schmetterling
einfach zu schwer war.
      In
dem Moment ertönte eine der bekanntesten Lead-Gitarren der Welt. Der Sound ließ
sofort den Kaffee in ihrer Tasse Wellen schlagen. Dann erklang Mick Jaggers
Stimme aus dem Büro: »I can’t get no, satisfaction…« Der Bass wummerte und
schepperte jetzt. Gut, dass das Büro massiv gebaut war, denn draußen auf dem
Flur konnte man kaum etwas hören. Evelynn stand auf und schaute auf den
Schreibtisch in Jacks Büro. Die ächzenden Stöhngeräusche machte Johnny, während
er die Maus über die Tischplatte schob. Mal nach links, mal nach rechts. Wenn
er die Seite scrollen wollte, dann sprang er einfach auf das Rädchen und lief
ein paar Schritte. Evelynn musste

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