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Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik II - Rock 'n' Roll (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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privaten, wirtschaftlichen oder finanziellen
Interessen. Aber ob er es ihnen sofort sagte oder vielleicht doch ein paar Tage
später, das wollte er ganz darauf ankommen lassen, wenn er sich selber ein Bild
von ihnen, nach einem Gespräch mit den beiden, gemacht hatte.
      »Am
besten wäre es heute Abend«, sagte Jack Johnson. Denn er wollte sich heute
Nachmittag noch von jemand anderem ein Bild machen. Oder besser: Er wollte sich
die Ehre machen, die Eltern von Samis, dem obersten Ritter des Rosenordens,
Sebastian Feuerstiel, kennenzulernen und dabei gleichzeitig Julia Feuerstiel zu
besuchen.   
      Wenn
Sarah eine so hohe Meinung von dem Mädchen hatte, dass sie sie schon zum »Chief
Operator Earth«, also prinzipiell über ihn stellte, und es einen neuen
Amtskollegen, Uwe Leidenvoll, den »First Manager Europe«, gab, dann sollte er
ihnen auch seine Aufwartung machen. Der »First Manager America« war gerade in
Camp Newlight.   
      Dort
waren auch die anderen Kontinental-Manager eingetroffen, um sich untereinander
zu besprechen und die Konzepte der leitenden Kontinentalritter, wie ihm und
Sarah, durchzugehen. Und somit sollte dann auch Uwe Leidenvoll dorthin gehen.
      »Okay,
wird gleich erledigt. Wie lange wirst du weg sein?«, fragte Evelynn. »Nur kurz,
denke ich. Ich bin dann los«, sagte Jack Johnson, ging in den Raum mit dem
Beamer und ließ sich nach Köln trans-portieren.
      Dort
angekommen, erkundigte er sich bei der dortigen französischen Leiterin des
Büros, Nadine Clermont, nach dem Stand der Dinge. Sie hatte einen
Computerausdruck für ihn vorbereitet, wie er am schnellsten von Köln nach
Meerbusch kam. Wenn er nicht im Stau stecken wollte, wäre es am besten, den Zug
zu nehmen und dort von Meerbusch-Osterath nach Strümp mit dem Taxi. Es wäre
wohl nicht weit. Er war ein wenig skeptisch, da in Amerika auch nicht weite
Strecken lieber mit dem Flugzeug abgeflogen wurden. Aber wenn Nadine meinte,
dann solle es so sein.
      Jetzt
hatte sich Johnny auch neben ihm materialisiert und machte Nadine Clermont als
allererstes ein nettes und freundliches Kompliment. Er hatte gelernt. Er
wusste, dass Frauen so etwas eher mögen. Und Französinnen sollten dabei sogar
noch am besten drauf reagieren - hatte er gehört. Also dachte er sich das
schönste Kompliment aus, das ein Rock 'n' Roller und Biker einer Frau machen
konnte.
      »Baby,
mon Amour, mit dir würde ich auf meinem Feuerstuhl geradezu in einen nie
untergehenden Abendhimmel fahren und deine Augen in die hellsten Sterne dieses
Universums verzaubern, so schön bist du«, sagte Johnny und schaute danach Jack
an.
      Jack
grinste…und dann nickte er. Johnny nickte zurück. Alles klar. Alles richtig
gemacht.
      Nadine
wusste gar nicht, wie ihr geschah. Wann bekam schonmal eine junge Französin
einen derartigen Satz zu hören?
      »Merci«,
sagte sie ganz verlegen und hatte ein wenig Farbe im Gesicht bekommen.
      Jack
nickte wieder zu Johnny und die beiden gingen zum Hauptbahnhof los.
     
    ******

35.
     
     » K ann
ich gehen?«, fragte Johnny Stephanus.
     
Der Chronist tunkte seine Feder in das Tintentöpfchen und nahm sie wieder raus.
Er musste es heute unbedingt nachfüllen. Gestern Abend war er nicht dazu
gekommen, weil sich mal wieder ein alter, müder Schmetterling in seinem Schlafzimmer
gemütlich gemacht hatte.   
     
Nachdem er ihn geweckt hatte, war die einzige Antwort »Müde! Will weiter
schlafen! Blöde Kühe, diese Frauen!« gewesen. Dann hatte sich der Schmetterling
einfach umgedreht und sich so breit wie möglich gemacht - mittig in dem großen
Bett. Vorsichtig hatte Stephanus ihn mit dem Finger zur Seite geschoben und
sich selber schlafen gelegt. Er fragte sich wirklich, was der Alte alles so
machte.
     
Zumindest musste er mehr machen, als er ihm diktierte. Das stand für ihn fest.
    Stephanus
kratzte sich jetzt gewohnheitsgemäß die Stirn. Es war schon möglich, dass ihm
ein paar Schmetterlinge mehr Falten bereiteten, als es normal gewesen wäre.
     
»Kann ich jetzt endlich gehen? Auf mich wartet eine scharfe Schmetterlingsfrau,
und die lässt ein Gentleman ungern warten«, sagte Johnny mit gespielter rauer
Stimme.
     
Stephanus schaute auf.
    »Ja,
der gehörte zu den Faltenmachern dazu«, dachte er sich nur und nickte.
     
Als Johnny verschwunden war, nahm sich Stephanus sein Töpfchen und ging in die
hinteren Räume. Dabei blickte er in das Archiv, in dem immer noch aufgeschlagen
»Die Chroniken über die Insel, die den

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