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Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik III - One (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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ging.
      Nicht,
dass das wirklich schlimm wäre. Sie gingen ja auch zum Kindergarten oder zur
Schule diesen Weg, aber es war immer etwas unangenehm, wenn die Nachbarn davon
erfuhren, dass er mal wieder die Übersicht verloren hatte.
      Es
reichte schon, dass sich die anderen über ihn lustig machten, wenn er seinen
Trupp, den er an der Grenze befehligte, in die falsche Richtung führte.
      Nicht,
dass er die Karte falsch las, aber manches Mal waren seine Soldaten
anstrengender als kleine Kinder, und so war er dann mit den Gedanken nicht
richtig da, wenn er den Kompass auspackte.
      Das
Blöde waren die ganzen Erze.
    Jeder
wusste, dass er den Kompass auch wegwerfen könnte, da er nie in dieselbe
Richtung zeigte, aber er war ein Geschenk der Lan-Dan.
    Deswegen
packte er ihn immer demonstrativ vor seinen Soldaten aus, damit sie sehen
konnten, dass er »Geschenke« von den hohen Herrschaften bekam.
      Blöd
war nur, dass alle wussten, dieses Ding tat es nicht auf dem Planeten.
      Wenn
sich dann einer über ihn lustig machte, gab es direkt mal »Einen« mitten ins
Gesicht. Pro Tag verteilte er des Öfteren solche Zurechtweisungen.
      Jetzt,
da der Verkehr wieder etwas abflachte und der Fremde mit der Kleinen an der Hand
aufschließen konnte, zog er schnell seinen Kompass.
      »Es
ist eine Antiquität. Sehr selten und es zeigt dir den Weg«, sagte er, kramte in
seiner Brusttasche, zog den Kompass raus und hielt ihn Sebastian hin.
      Irgendwie
passte hier alles nicht zusammen.
    Sie
lebten wie Höhlenmenschen, ein klein wenig Standard, aber nicht viel, benutzen
Kompasse, oder zumindest sein kleiner Freund hier, und sollten die modernsten
Raumschiffe bauen, die das Universum kannte?
      Na
ja.
    Sebastian
lächelte. Abwarten.
      Dann
bogen sie um eine Ecke, und der Boden war auf einmal asphaltiert.
      Nanu.
Und jetzt verdichtete sich auch noch der Verkehr und alle mussten stehen
bleiben.
      Eine
riesige Traube von Crox bildete sich und wartete auf etwas.
    Ein
lautes Horn erklang und die Crox bewegten sich wieder.
      Sie
waren an einer riesigen Kreuzung angelangt und das Horn war das Ampelsystem.
Sie überquerten diese Stelle. Doch was Sebastian dann sah, war wieder so vollkommen
unerwartet, dass er sich nur am Kopf kratzen konnte. Nur zehn Meter von hier
entfernt war der Stollen zu Ende und führte ins Freie.
      Dort
schien der schönste Sonnenschein und es waren mindestens zwanzig Grad.
      Hier
war ein Tal, das niemals darauf würde schließen lassen, dass es auch eine
gefährliche Schneelandschaft, nicht weit weg, gab. Und was die kleinen Crox
hier aufgebaut hatten, ließ ihn noch mehr an den Schiffsbauern zweifeln. Es war
ein riesiger Freiluft-Basar, wie er ihn noch nicht gesehen hatte. So groß, dass
er auch hier nicht sagen konnte, wo Anfang und Ende war.
      Es
sah alles so plump aus.
    Die
Händler boten auch keine Elektronik oder ähnlich zivilisierte Waren an, sondern
in erster Linie Kleidung, Lebensmittel und vor allem tonnenweise Pfromm.
      Sebastian
schaute zum Himmel.
    Einfach
nicht wahr.
      Nach
hinten stieg der Berg an, und Sebastian konnte nur erahnen, dass er in das
Gebirge generell einmünden musste.
      Ganz
oben konnte er weiße Flecken ausmachen, die dann doch ein wenig von den
Temperaturen und der unwirklichen Welt da oben zeugten.
      Doch
hier unten war das schönste Urlaubswetter.
    Das
Einzige, was einen Urlaub hier stören würde, war der Lärm.
    Plötzlich
und voll unerwartet in dieser Szene schrie irgendeiner auf:
      »Achtung,
ein Testflug!!«
    Alles
wurde mit einem Mal still. Unheimlich still. Anspannung lag in der Luft. Alle
schauten zum Himmel.
      Die
Kleine an Sebastians Hand drückte ihn fest.
    Anscheinend
sollte jetzt etwas passieren. Aber es kam nichts.
      Doch
auf einmal applaudierten alle, wieder vollkommen unverständlich.
    Heeeeee?
      Jubel
erfüllte das Tal. Absolute Begeisterung, als hätte Deutschland die WM gewonnen.
Sebastian dachte: »Hier sind wirklich alle verrückt.«
      »Aber
hier ist doch nichts passiert!«, staunte er über den Jubel.
    »Ja
eben. Es hat geklappt«, frohlockte die Kleine, sprang ihn an und knuddelte ihn.
      Die
anderen Kinder begannen zu tanzen. Der Vater hatte sich eines der nächstbesten
geschnappt und warf es fröhlich in die Luft.
      »Unsere
Leute haben den Tarnmodus modifiziert. In geringen Höhen war der alte, der, den
die Lan-Dan selber entwickelt haben, nicht ganz so leistungsfähig. Wenn man
genau hingeschaut hatte, dann

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