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Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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einer
Sekundenamnesie, er aber genau wusste, wer er war, wo er war, und viel wichtiger,
warum er hier war.
     
»Was war denn das? Ich hab keine Ahnung, was gerade passiert ist«, flüsterte er
weiter und gab sich selbst die Antwort.
     
»Dieser Planet ist für uns Schmetterlinge nicht ganz so gut. Da sind wir alle etwas
schwach auf den Flügeln. Deswegen müssen wir uns jetzt auch was sputen. Du
musst hier weg, mit ihnen oder ohne sie, das ist egal. Ohne sie wäre besser. Du
kennst den Plan?«
     
»Ja, natürlich kenne ich den Plan. Ich weiß auch, was ich machen soll. Schmoon
Lawa hat mir Bescheid gegeben. Wir werden das Universum durch eine schlimme Tat
zu einem besseren Ort machen.«
    Was
sie aber nicht sagte, war das Wissen, dass sie am Ende ihrer Mission den Tod
finden würde. Aber nur den physischen.
      Das
war ihre Art, Vergebung zu erlangen.
    »Ich
kann nicht länger hier bleiben. Dieser Planet ist zu stark. Dann geh jetzt
denselben Weg wieder zurück. Dort wirst du erwartet«, forderte Wansul sie auf,
und es machte den Eindruck, als ob er das schon von weit weg sagte. Seine
Stimme war kaum noch zu hören. Das »hoffe ich«, auf jeden Fall nicht mehr.
      Leise
stand sie auf. Sie wusste jetzt, was sie machen wollte.
    Dann
schlich sie sich zu dem nächsten Crox-Krieger. Sie hatte seinen Namen vergessen
oder ihn noch nie gehört, aber das war jetzt auch egal. Er schlief tief und
fest.
      Vorsichtig
griff sie in die Höhe seiner Taille. Mit einer Hand tastete sie ihn ab und da
war auch schon das, was sie suchte: die Dose mit den Pfeilen. Der Crox zuckte
ein wenig mit den Mundwinkeln, schlief aber weiter, als sie ihm die Pfeildose
abnahm. Dann drehte sie sich wieder zu dem leichten Lichtschimmer, der aus der
Deckenöffnung hereinfiel und schraubte sie auf. Gut konnte sie die
Farbmarkierung erkennen. Sie griff sich eines ohne Bändchen. Das war nur zum Betäuben.
      Falls
sie es einsetzen musste, dann wollte sie keinen Crox töten.
    Sie
waren schließlich ihre Freunde. Aber sie musste ja weg, da konnte sie keine
Rücksicht nehmen, falls sie einer daran hindern wollte. Sie schaute auf eine
der Äxte, die die Krieger für die Nacht griffbereit hingelegt hatten. Sie
konnte sie nicht gebrauchen. Wenn sie auf eines der Monster treffen würde, dann
konnte sie mit einer Axt auch nichts mehr ausrichten. Dann war sie verloren. Da
war sie sich sicher.
      Also
nahm sie das Döschen in die eine Hand und den Pfeil stichbereit in die andere. Sie
sah noch den Wasserschlauch auf dem Boden liegen, entschied sich aber dagegen.
Wenn sie nicht weit von hier erwartet wurde, dann brauchte sie das nicht. Sie
schlich sich auf Zehenspitzen in den Stollen hinaus. Es war stockdunkel. Licht konnte
sie ja schlecht machen. Links und rechts war keine der beiden Crox-Wachen zu
sehen oder zu hören.
     
Sie hatte gerade die ersten 20 Meter hinter sich gelassen, da hörte sie
stampfende Schritte. Und irgendwie dachte sie, dass Wachen eigentlich besonders
vorsichtig sein müssten.
      Da
hatten die Crox wohl ein anderes Verständnis von leise. Aber egal. Sie hüpfte
an die Wand und drückte ihren Körper dagegen, in der Hoffnung, einer von den
beiden würde einfach an ihr vorbeigehen.   
      Aber
kaum war der Wächter nur noch zwei Meter von ihr entfernt, da erkannte sie auch
die Stimme.
     
»Was drückst du dich denn an die Wand?«, wollte Finkward wissen. Mist. Oh Mann.
Er kam einfach auf sie zu und stellte sich unbekümmert neben sie.
     
»Wolltest du mich bei meiner Wache ablösen?«
    Was
sollte sie jetzt sagen? Und warum hatte er sie denn gesehen?  
     
»Oder wolltest du mich nur testen? Hat Hubba dir das gesagt? Ha, lass nur gut
sein. Der denkt bestimmt, dass ich mich einfach einen Stollen weiter auf den
Boden setze und meine Wache verpenne. So ein Blödmann. Ich mein, hab ich auch
gemacht, bin gerade erst aufgestanden, aber das brauchst du ihm ja nicht sagen.
Wir halten doch zusammen, oder?«
     
»Ähhm. Ja. Genau.«
    »Aber
für einen Wachwechsel bist du zu früh. Ich bin jetzt wieder frisch und werde
das noch eine Weile schaffen. Komm in ein paar Stunden wieder. Ist das in
Ordnung für dich?«
     
»Ähh. Ja. Okay. Das geht klar«
    »Na,
dann ist ja alles bestens. Ich mach mich dann mal wieder. Und steh nicht so lange
an der kalten Wand. Dann fängst du dir nachher noch was. Du hast ja nicht so
einen dicken Pelz wie wir…«, flüsterte Finkward weiter.
     
»…und nicht solche Fettschichten um die Hüfte«, versuchte er

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