Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)
das anscheinend anders. Sie waren dieser aufgebrachten
Frau hörig. Mittlerweile hatten sie generell das Gefühl, dass die Männer dieses
Planeten leicht unterwürfig waren.
Und
dabei gingen die Frauen gar nicht mal so subtil vor. In der Öffentlichkeit
spielten sie gleichberechtigte Beziehungen vor, aber sobald die Männer dann
hinter verschlossenen Türen waren, dann ging es los. Oder vielleicht war das
nur bei diesen beiden Exemplaren der Fall.
Aber
auch die beiden Männchen waren schlau und reagierten auf die Befehle ihrer
Regentinnen…und legten diese frei aus.
Die Interpretation einer Anordnung war wohl das eigentliche Spiel, das Mann und
Frau auf der Erde führten...so viel hatten sie schon mitbekommen.
Denn hinter den Rittern standen auch die beiden Ehe-Weibchen der Männer. Aber
ihr Zorn hatte sich wohl gestern Abend schon entladen – hinter verschlossener
Tür.
Sie
machten noch ein ernstes Gesicht, aber nicht mehr so vor Zorn schäumend wie
Sarah. Jens war nicht dabei. Er hatte lieber das Weite gesucht, wollte damit
gar nicht erst in Verbindung gebracht werden.
»Was habt ihr euch eigentlich dabei gedacht? He? Kann mir das einer von euch
beiden mal erklären?«
Lars
öffnete den Mund, hatte das erste Wort schon auf den Lippen, kam aber nicht
dazu.
»Ihr
seid mit Kindern unterwegs! Habt ihr darüber schon einmal nachgedacht. Eines
müsst ihr wissen: Die anderen sind zwar dafür, dass ihr diese kleinen Missionen
durchzieht, wir wissen auch, dass wir das eigentlich gar nicht verhindern
können, aber wenn zwei erwachsene Männer losziehen, dann sollte man doch schon
ein wenig mehr Verantwortungsbewusstsein erwarten können! Meint ihr das nicht
auch?«
»Ja…ja…also wir…«, versuchte es Uwe erneut, kam aber nicht weit. Denn Sarah war
garantiert noch nicht am Ende.
»In dem Moment, als der Angriff auf diese Station begann, hättet ihr sofort
schalten müssen und die Gruppe in Sicherheit bringen sollen.«
Sarah
ging dabei mit knallrotem Kopf auf und ab.
Sie
schaute die beiden auch schon gar nicht mehr an.
Es
hatte fast den Anschein, dass sie eher mit sich selbst, als mit den Angeklagten
sprach.
»Aber nein, die Herren wollten ja noch gemütlich die schön funkelnden Lichter
der Explosionen sehen. Hats Spaß gemacht?«
Oja
und wie. Uwe verdrehte schwärmend die Augen, musste sofort an die mächtigen
Explosionen denken, und vergaß dabei ganz, dass er unter Anklage stand.
»Die waren echt toll! Das hättest du sehen müssen.«
Sarah
blieb stehen und schaute ihn ungläubig an. War der doof?
Lars murmelte nur ein »Hmmm. Idiot. So kommen wir hier nie weg.«
»Tschuldigung«, flüsterte sein Freund jetzt.
»Aber
war doch so, oder?«
»Hihi. Ja. Cool wars schon.«
Sarah
kreischte auf, griff sich in die Haare, zeigte auf die beiden Frauen von Uwe
und Lars, dann noch kurz auf die Lan-Dan und verließ schnellen Schrittes den Raum.
Würde
sie hier noch weitermachen, würde wahrscheinlich ein Unheil passieren.
Kaum
hatte sie den nächsten Gang erreicht, da tauchte ein verstörter Professor auf.
»Zwei Dinge. Mylady. Wenn ihr mögt?«
Sarah
blieb stehen, drehte sich zur Wand, stützte sich theatralisch ab und atmete
schnaubend einmal durch.
»Stress?«, wollte Professor Kuhte wissen, der hier ruhigen Gewissens sein
konnte.
Er
hatte noch einmal Rambo für die Bewachung seines Schatzes rekrutiert, ihn aber
vor eine abgeschlossen Türe gestellt. Jetzt flog er davor herum und sagte
andauernd: »Siehst! Du kommst hier nicht rein!«
Kuhte
wollte, dass der Schmetterling abschreckte und dadurch erst gar niemand auf die
Idee kam, die Türe zu öffnen.
Schockieren
war angesagt. Und das konnte Rambo zumindest lauthals sehr gut.
Sarah
drehte sich um.
»Kann
man so sagen.«
Der
Professor nickte verständnisvoll und weise.
»Können
wir an einen ruhigeren Ort gehen? Vielleicht aber direkt in die Bibliothek. Da
ist etwas, das muss ich ihnen unbedingt zeigen.«
Sarah
überlegte kurz. Ein kleiner Spaziergang war jetzt genau das Richtige.
»Zur Bibliothek«, sagte sie und zeigte in die entgegengesetzte Richtung, in die
der Professor gehen wollte.
Schnell
drehte er sich um und folgte ihr. Ach ja, stimmte.
»Was gibt es denn so Wichtiges, dass ihr euren Palast der Erfüllung verlassen
habt?«, fragte Sarah.
Gleichzeitig
schoss ihr der Gedanke durch den Kopf, dass die Tatsache, der Professor hatte
sie
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