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Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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stand, fragte nur noch mal nach.
    Erstens
hatten sie noch keine gesicherte Methode gefunden, wie sie über den Rhein übersetzen
konnten. Das Wasser war zu hoch und zu schnell. Angeblich hatten die Alliierten
dasselbe Problem im Zweiten Weltkrieg gehabt. Und zweitens hing es von der
Bereitschaft der Verteidigungsarmee von Asien ab. Sie hatten viel gekämpft und
mussten sich neu sammeln. Sollte der Befehl von dort drüben kommen, dann mussten
sie rüber.
      Ob
mit Wasser im Rhein… oder ohne.
    Boote
konnte sie nicht nutzen. Leichtere Ziele gab es kaum. Fluggeräte auch nicht.
Denn die würden von den Abfangjägern aus dem Orbit runtergeholt werden. Hier
verlief auch genau die Grenzlinie der Lufthoheit. Das durfte man nie vergessen.
      Und
hier würden seeeehr viele sterben, wenn sie einfach so versuchten, den Rhein zu
überqueren… das war ihnen klar. Sie konnten sich nicht vorstellen, dass die
andere Seite unbewacht war. Auch wenn jetzt keiner feuerte, konnten sie doch
durch die Ferngläser vereinzelte Universal Search-Einheiten patrouillieren
sehen.
      Sie
waren da. Das war sicher.
    Der
Wind drehte jetzt und kam aus nördlicher Richtung. Er trug all die Gerüche, die
ein Heer von rund 200.000 Menschen ausstieß: Schweiß, Fäkalien, Kaffee, Essen
und vieles mehr. Eine Mixtur, die von Adrenalin dominiert wurde.
     
»Wir sollten eine Runde drehen«, sagte Jack zu Jens.
    Beide
wussten, dass das wichtig war.
      Sie
gaben den beiden Offizieren ein Zeichen, die nun immer um sie herum waren. Sie
lasen den beiden jeden Gedanken von den Augen. Brauchten sie ein paar Dokumente,
hatten sie sie schneller in den Händen, als sie die Namen der Akte aussprechen
konnten.
     
»Sollen wir einen Flightcruiser nehmen?«, wollte Jens wissen, während sie aus
der kleinen Zeltstadt rausgingen.
      Immer
wieder machten sie einen militärischen Gruß. Egal, wo sie hingingen, die Krieger
hier oben salutierten.
     
»Nein, wir nehmen einen offenen Jeep.«
    Kaum
hatte Jack das gesagt, da schoss sein Helfer in weißer Uniform an ihnen vorbei.
      Den
Ausgang des alten Modellflugplatzes zierte jetzt eine Schranke. An beiden
Seiten waren Wachhäuschen aufgebaut worden. Es war nicht ihr Wunsch gewesen,
aber die Männer meinten, das gehörte sich so, wenn die Führung, der
Generalsstab, da war.
     
»Meinetwegen«, hatte Jens gesagt.
    Wenn
die Männer das »meinten«, dann war das schon richtig so.
      Vor
ihnen führte der kleine graue, asphaltierte Weg nach oben, der auf dem
Spaziergängerweg des Rheindamms endete. In Friedenszeiten war hier ein heißer
Sommertag bei einer leichten kühlen Brise des Flusses ertragbar. Doch jetzt
ging niemand dort oben. Keine Spaziergänger, keine Hundebesitzer, keine
Rollschuhfahrer.
     
Hunderte von Kämpfern hatten sich links und rechts am Fuß des Damms auf dieser
Seite niedergelassen und warteten sitzend, schlafend oder stehend auf den
Einsatz. Rucksäcke lagen an der Seite, Blechdosen mit Löffeln gammelten
verbraucht dahin.
     
Als der grüne Jeep vorfuhr, blickten einige der Männer auf. Als sie erkannten,
wer da gerade die Kommandozentrale verließ, ging es wie eine Welle durch die
Truppe. Jeder stupste den anderen an und zeigte zu den General-Rittern Jack
Johnson und Jens Taime.
    Die
obersten Ritter vor Ort.
      Jeder
stand auf und richtete seine Uniform. Ein Klappern und Klimpern ging durch die
Reihen. Hier und da konnten sie ein Motzen hören, wenn einer der schlafenden
Männer nicht schnell genug hochkam.
      Das
machte man doch nicht, wenn die Führungsspitze auftauchte!
    Jens
und Jack waren sich bewusst, was für große Stücke die Männer und Frauen auf sie
hielten. Sie konnten es in ihren Gesichtern lesen: Hoffnung, Stolz und der
Wille, alles unter ihrem Kommando zu machen, was für die Rettung der Erde
notwendig war.
      Jens
und Jack blieben kurz stehen und nickten. Ein stummes Zeichen der Solidarität.
      Diese
Krieger vertrauten ihnen bedingungslos.
    »Los
jetzt«, sagte Jens.
      Eigentlich
wollten die beiden gerne selber fahren, aber die anderen Ritter hatten ihnen
das schnell untersagt. Es gehörte sich nicht. Punkt.   
      Da
hatten die beiden einfach keine Widerworte geben dürfen.
    Der
Jeep brauste sofort los. Den Fahrer in seiner schwarzen, hautengen Uniform mit
der blauen Rose in der Mitte kannten sie nicht. Ein junger Bursche mit roten Haaren
und einer grün gefärbten Strähne.   
      Die
Uniform selber war neu. Das konnte man sehen.
    »Fahr
langsam, damit wir auch ein

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