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Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik IV - Schmoon Lawa (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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war das Gedränge immer noch so stark. »HU-JA«, machten alle
weiter. Der Chor hörte nicht auf zu singen. Aber irgendwas passierte im
Hintergrund.   
      Er
konnte genau erkennen, dass da etwas durchgereicht wurde. Und dasselbe
passierte jetzt überall. Als erstes guckte ein Holzpfosten zwischen den Beinen
der Männer in der vordersten Reihe heraus…und dann wurde er aufgerichtet.
      Nachdem
die anderen Männer das Meerbuscher Banner gesehen hatten, schusterten sie im
Abseits schnell ihre eigenen Fahnen zusammen und reichten sie nach vorne. Manch
einer hatte schnell sein Hemd genommen, es eilig beschriftet und um eine Stange
gewickelt. Ein anderer hatte tatsächlich eine Fahne seiner Stadt dabei. Aber
nicht nur Flaggen von Städten, sondern auch von Ländern. Der Mann, der gerade
vor Jens stand richtete die Stange auf.
     
»Für die Heimat – Für Düsseldorf«, stand dort auf weißem Hintergrund groß
drauf.
    HU-JA…HU-JA...HU-JA…HU-JA.
      Die
Menge fing an, zu jubeln. Alle klatschten Jens und Jack in die Hände, während
Johnny jetzt über den Köpfen flog und die Menge tollwütig anheizte. Immer wieder
hob er die Hände wie bei einer Laola-Welle in die Höhe und brüllte dabei selber
immer wieder…»HU-JA«…
      Und
dann kamen sie alle und richteten sich stolz in die Lüfte auf: Für Paris, für
Brüssel, für Berlin, für Kiel, für Krefeld, für Toulouse, für Amsterdam, für
Madrid, für Rom, für Dublin, für London…und alle Städte, die Europa
beherbergte, standen hier drauf.
      Die
Menge jubelte und die General-Ritter Jack und Jens stiegen wieder in den Jeep,
fuhren die Linie ab. Doch nicht nur direkt an Büderich kamen sie vorbei. Sie
fuhren bis nach Nierst runter. Hier hatten die Frauen und Männer mittlerweile
bessere Fahnen aufgetrieben, und das »HU-JA…HU-JA...HU-JA…HU-JA« schien hier noch
viel lauter zu sein. So laut, dass sich die beiden kommandierenden Ritter schon
fragten, ob der Feind nicht misstrauisch werden könnte. Aber sie konnten die
Krieger nicht daran hindern. Hier hatten sie in der Zwischenzeit ganze
Standarte zusammengezaubert. Die amerikanische Flagge, ein paar afrikanische,
die kanadische…die ganze Welt hatte sich hier versammelt…HU-JA…
      Als
sie mit dem Jeep auf der Höhe ankamen, wo sich die Strümper versammelt hatten,
waren sie schon ein wenig verwundert. Denn sie kannten die Gesichter, eine Fahne
hatten sie allerdings nicht.
      Erst
als Jack, Johnny und Jens vor ihnen anhielten und ausstiegen, der Matsch durch
ihre Stiefel in die Luft spritzte, die Männer unter kräftigem HU-JA so stark
salutierten, dass die Ritter Angst hatten, die Männer hätten sich ihre Hacken
verletzt, da hoben gleich zwei Frauen einen ganzen Fahnenmast in die Höhe…und
rammten ihn in ein vorbereitetes Loch.
      Hier
hinten in den Wiesen und Feldern der alten Rheinschlinge, dem Kringsgraben, hoben
die Männer und Frauen aus Strümp eine Fahne in den Himmel, die alles andere
überragte. In fetten, alles übertrumpfenden Lettern und mit dem Symbol der
Stadt Meerbusch im Hintergrund stand dort »SCHMOON LAWA«.
      Es
schien, dass die ganze 200.000-köpfige Armee nun zu jubeln begann.
      Jack,
Johnny und Jens lief beim Anblick dieses Symbols eine Gänsehaut den Rücken
runter.
    Sie
konnten nur staunen. Es hatte wirklich etwas Magisches.
      Jetzt
veränderten sich auch die Sprechgesänge des HU-JA und schlossen dann immer ein
SCHMOON LAWA an: HU-JA… SCHMOON… LAWA… HU-JA… SCHMOON… LAWA… HU-JA… SCHMOON… LAWA…
     
Und dies verteilte sich in Windeseile über den ganzen freien Planeten. Aber
auch in jeder Sklavenmine, auf jeder Galeere, in jedem Bergwerk, auf jedem
Schlachtfeld, im Munde jeder Frau, jedes Kindes und jedes Erwachsenen wurden die
Worte »SCHMOON LAWA« ge- formt…
     
…die Befreiung rückte immer näher.
    Mehr
als ein Gefühl - Gewissheit.
     
    ******

44.
     
     D as »Hicks« war schon von weitem auf dem Gang zu hören.
Mittlerweile war es auch vor den Quartieren der Familien Feuerstiel und Leidenvoll
so eng geworden, dass man sich nur noch mit durchdrücken vorwärts bewegen
konnte.
      Sarah
ging, so schnell es bei der Menge möglich war, auf die Türe der Feuerstiels zu.
Sonja flog neben ihr.
     
»Bist du eigentlich immer noch sauer, dass wir das gemacht haben?«, wollte die
junge Schmetterlingsdame wissen. Aber eher aus Neugierde, wie Sarah es
verpacken wollte, dass sie eigentlich gar nicht sooo sauer war. Denn Sonja
hatte schon längst

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