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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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heraus. Er war
geladen, das konnte Elbono sehen. Dann drückte er sich das kleine, runde Gerät
auf die Haut seines Armes…und drückte das Knöpfchen.
     Zischend
strömte es sofort in ihn herein.
     Wohlgefühl,
Glück, Beruhigung, Entspannung – alles schüttete sich gleichzeitig in ihm aus.
»Aaaahhh«, stöhnte er glücklich aus.
     Als
Elbono die Augen wieder öffnete, waren die schwarzen Linien für ihn
verschwunden. Auch der Einstich, den der Injektor verursachte, war nicht zu
sehen. Das Löchlein hatte die Größe einer Pore.
     Dr.
Sandokan Elbono merkte, wie es sich in seinem Körper verbreitete und auch
diesen Hass, dieses Brennen, dieses Feuer, das seit vorhin, seit seinem
Schwächeanfall in ihm schlummerte, stiller wurde – nicht ganz verschwunden,
aber schwächer geworden war.
     Mist,
fluchte er stumm. Überall waren die Nebenwirkungen bekannt. Und dass es welche gab,
das wusste jedes Kind. Sie konnten bei jedem Lebewesen unterschiedlich sein.
     Bei
einigen lösten sie eine Art Gehirnschock aus, was schon eine der schlimmsten
Möglichkeiten neben dem schnellen Herztod war, bei anderen, wie bei ihm, ging
es leichter aus, das »Opfer« fiel einfach mal eben so in Ohnmacht.
     Glück
gehabt, sagte er sich… und grinste sein Spiegelbild an.
     Das
Universum hatte doch noch wesentlich mehr mit ihm vor.
     Ja,
er war vom Schicksal auserwählt worden. Als er ein paar Schritte vom Spiegel
zurückging, um sich in voller Größe zu bewundern, zeigte ihm das Glas, dass die
schwarzen Linien auf seinem, immer noch freien, Unterarm wieder zurückgekehrt
waren.
     Verdammt,
schreckte Dr. Sandokan Elbono auf.
     Er
schaute an sich runter.
     Mist.
Aber… er sah…, dass die Linien gar nicht so sonderlich von seinem Einstich
wegliefen…sondern eher dahin! Sie kamen von seinem Oberarm aus. Entsetzt riss
er sich seinen kompletten Kittel vom Leib und zerrte, ohne sich mit dem
Aufknöpfen abzumühen, das Hemd auf.
     »Scheiße«,
hauchte er, als er seine nackte Brust sah.
     Der
Ausgangspunkt war sein Herz! Von dort liefen überall schwarze Linien ab und
suchten sich ihren Weg – zu seinem Hals, zu seinem Bauch bis hinunter in seine
Beine.
     Er
wollte sich gar nicht erst seine Hose runterziehen.
     »Verdammt«,
ächzte er und griff schnell in sein Schränkchen.
     Dank
der ersten Dosis war die Panikattacke, die in ihm hochkam, nur halb so schlimm,
aber noch ausreichend genug, dass ihm die Hände zitterten.
     Schweißperlen
bildeten sich auf seiner Stirn.
     Seine
Blicke huschten von dem schwarzen Spinnengewebe, das sich über seinen Körper
zog, zu dem Schränkchen. Beinahe ließ er das Pad mit der nächsten Dosis fallen,
konnte es gerade noch auffangen und tauschte es mit dem verbrauchten aus dem
Injektor aus. Dann setzte er es sich, ohne seinen Körper zu betrachten, wieder
an den Arm…und drückte ohne zu zögern ab.
     Er
schloss seine Augen und genoss den Augenblick.
     Alle
Zweifel an einer zweiten Dosis waren verflogen.
     Das
kam einer Überdosis sehr, sehr nahe…
     Diese
Sorgen waren irgendwo in ihm weit, weit entfernt für eine Millisekunde in dem Moment
aufgetaucht, als er abdrückte…aber sie waren wieder weg.
     Es
tat sooo gut.
     Als
er die Augen öffnete, konnte er sehen, wie die schwarzen Linien zu verblassen
schienen. Er hatte zwar das Gefühl, als würden sie lediglich unter seiner Haut
verschwinden, aber das war egal: Er war der Größte!!
     Er
bekam auch das in den Griff!
     Jetzt
arbeitete sein Verstand wieder normal – so, wie er es immer tun sollte.
     Dr.
Sandokan Elbono atmete durch. Ja, so war es schon viel besser. Jetzt wollte er
genießen – nicht arbeiten.
     Elbono
zog sich das Hemd ohne Knöpfe aus und warf es einfach auf den Boden. Dann ging
er zu dem kleinen Schrank in seinem Büro, öffnete ihn und holte das einzige
Reservehemd heraus, das er darin hatte. Sein Blick ging bereits in Richtung
seines Arbeitsplatzes. Da kam ihn eine geniale Idee: Wie konnte man das Leben
anders genießen, als den Einsatz seiner Waffe zu bewundern?
     Es
dauerte nicht lange, da gaben seine Finger bereits die entsprechenden Befehle
in den Computer ein. Wo waren seine Geschöpfe überall im Einsatz?
     Zwei
Sekunden später baute sich das Dokument auf.
     »Aaah«,
lief es ihm befriedigend über die Lippen.
     Es
waren mittlerweile Tausende, die sich die Nilas für ihre Zwecke geholt hatten –
und die sie auf die Lebewesen auf den verschiedensten Planeten losgelassen
hatten.
     »Ja«,
sagte

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