Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
wie sehr sie ihn haben wollten, wie sehr sie
das Volk der Lan-Dan als treuen Partner gegen die Rebellion haben wollten, da
hatten sie ihm den Wunsch erfüllt, eines seiner Monster auf dem Crox-Planeten abzusetzen.
Es
war klar, dass sie dieses Schicksal nicht interessierte. Hätten sie eine Armee
seiner Monster da unten abgesetzt, dann hätten sie den Verlauf der Vernichtung
beobachten können. Aber für eines seiner Geschöpfe machten sich die Nilas nicht
die Mühen. Interessant war auch der Zusatz des Diplomaten, in dessen Hand die Verhandlungen
lagen, der besagte, dass, wenn die Machtübernahme durch den entsprechenden
Lan-Dan nicht klappte, wenn die alten Herrscher die Macht wieder übernehmen
sollten, sie diesen Planeten mit einer Armee der Monster vernichten sollten.
Auch
nicht schlecht, grinste Elbono und hoffte insgeheim, dass die alten Machthaber
wieder die Oberhand gewannen. Dann sprudelte die Kasse – indirekt, versteht
sich.
Die
Geschenke würden noch zahlreicher strömen.
So
war das halt in der Union.
Dann
klickte sich Dr. Sandokan Elbono wieder zurück und ging die anderen Einsatzorte
durch.
Nicht
schlecht, grinste er.
Jetzt
wurde ihm ein wenig schwindelig. Vielleicht sollte er sich doch mal ein wenig
hinlegen? Er spürte einen Schub der Drogen.
War
er eine Giraffe oder war er ein Löwe? Der Hals überragte alles. Königlich?
Königlich. Eine schwarze Gestalt mit einer Krone!! Ein Löwe aber auch. Ein
schwarzer Strudel, einziehender, verschlingender Strudel, alles. Drachen hinter
ihm? Eine Armee von finsteren Seelen? Eine Armee von dunklen Seelen, Sklaven,
Gefangenen…und Drachen! Folter, Qualen, unvorstellbare Schmerzen! Geschöpfe,
weitere Geschöpfe, schwarze Geschöpfe!!! Böse? Böse! Wundervoll, wundervoll!!!
Durst?
Er hatte Durst! Irgendwie hatte er ein Glas in der Hand. Er nahm einen Schluck.
Wein? Wein! Wie kam das in seine Hand? War er aufgestanden? Vielleicht, aber
vielleicht auch nicht…
Dann
öffnete sich der Vorhang…und er saß wieder vor seinem Monitor.
Elbono
schüttelte sich.
»Puuh«,
stöhnte er aus. Was war das denn?
Ganz
scharf an einer Überdosis vorbei. Jetzt wurde ihm heiß, nur damit es ihm wieder
kalt wurde. Seine Hände schwitzten, stellte er fest. Und in seiner Brust?
Da
war etwas in seiner Brust , nahm er aus seinem Drogenrausch wahr. In
seiner Brust? Es glühte, es thronte, es wartete .
»Oh
Gott«, schimpfte er sich selbst.
Das
war eindeutig zuviel, was er sich vorhin injiziert hatte.
Zuviel,
du brauchst mehr Kontrolle über deinen Drogenkonsum. Du musst dich besser kontrollieren,
du musst es besser kontrollieren, riss er sich zusammen und starrte nun auf den
Monitor.
Seinen
Arm wollte er nicht anschauen – davor hatte er Angst. Das wollte er nicht.
Lieber
die Daten, das lenkte ihn ab.
Vier
Planeten, die dort standen, waren in der Kategorie »Vernichtung« mit dem
Vermerk »aktiv«.
Nach
schnellen Klicks auf die Zusatzdateien war klar, dass die Union sie vollkommen
zerstörte – mit seinen Exemplaren.
Sie
waren gerade in diesem Moment dabei. Sie durften nach Herzensfreude wüten.
Dr.
Sandokan Elbono musste grinsen. Es waren jeweils 50 Exemplare abgesetzt
worden,… seiner zweiten Generation.
Diese
liebte Herzen – die roten Muskeln stärkten sie.
Herzensfreude,
ein wunderbares Wortspiel, wie er befand.
Dann
ging er weiter. Sieben Planeten waren ausgewählt, die als nächstes dran kommen
sollten. »Inaktiv«, stand dahinter. Das würde sich aber bald ändern. Die
Transporter würden bald geschickt werden. Anscheinend waren auch sie
vollständig gegen die Union, wahrscheinlich kämpften sie gegen die Troopers.
Und das musste bedeuten – das würde hier nicht stehen –, sie würden verlieren,
die Union-Troopers. Wie auch immer sie das anstellten. Wahrscheinlich Ritter,
sagte ein Teil seines Kopfes, was ihn nun zum letzten Eintrag brachte.
Hier
war der Transporter bereits unterwegs, in wenigen Tagen sollte er da sein. Es
waren rund 100 Exemplare.
100
Exemplare?
Das
war schon außergewöhnlich.
»Wer
hat die Union denn da so dolle verärgert«, kicherte er leise vor sich hin.
Ein
Lachkick suchte ihn heim. Eine wunderbar harmlose Auswirkung seiner Drogen.
Den
Planeten kannte er nicht. Hatte er den Namen nicht doch schon einmal gehört?
Er
war sehr weit entfernt.
Elbono
klickte auf die Zusatzdatei. Nichts. Dort stand nichts. Nichts?
Wer
oder was… wer oder was schaffte
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