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Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)

Titel: Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Ruth
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hatte sie gespürt, wie all ihr Kummer
verschwand, wie das Leben, das wunderbare Leben ihr Herz, ihren Geist, ihren
Verstand, ihre Seele ergriff, Hoffnung und Liebe sie erhellte, sie zog und hinaus
führte…
     
     …bis
sie die Augen öffnete und sah, wie Zazzel ihr diese Flüssigkeit in den Mund
flößte. Mit jedem Schluck pulsierte ihr Herz mehr, mehr mit jedem Schlag,
schoss es in ihre Beine, in ihre Arme, tiefer hinein.
     »Mylady«,
flog Zazzel einen Schritt nach hinten und verbeugte sich. Jolanda richtete sich
auf. Ihr Herz pochte – und ihre Augen, ihre Augen leuchteten blau auf.
     Wansul
(mit FeeFee) schien das noch gar nicht mitbekommen zu haben. Seine
Konzentration galt ganz dem Mob. Und er war sauer, sehr sauer. Diese urtiefe
Stimme sprach erneut durch den alten Schmetterling und schickte seinen
Schrecken den Lan-Dan vor ihnen in alle Glieder. Energien bauten sich auf –
Macht, Macht, Macht. Hier kam sie.
     »Und
wenn ihr nicht…«, zischte er nun, bückte sich gleichzeitig mit FeeFee, »… hören
wollt…«, griff er mit der Hand auf den Boden, so wie es Sebastian einst getan
hatte, »…dann müsst ihr fühlen!«
     Mit
einem Mal fing die Erde unter ihnen an, zu beben. Leichte Schwingungen
breiteten sich von dem Punkt, an dem Wansul sein Händchen auf den Boden presste,
aus und es schien, dass sie sich über den gesamten Planeten verbreiteten. Nicht
stark, nur leicht – aber das reichte. Bereits jetzt lösten sich einige
der Verfolger hinten aus ihrer Erstarrung… und rannten schreiend von dannen.
     Dann
brach jedoch der Zauber abrupt ab, FeeFee besann sich wieder… und Wansul
schüttelte sich einmal.
     »Mist«,
fluchte er leise. »In dieser Form ist das aber auch verhuzzeliduzzeli.«
     Zazzel
schaute verzückt auf. Das war ja einer seiner Sprüche!
     »Tötet
sie sofort!«, schrien die ersten Lan-Dan… und setzten sich wieder in Bewegung.
     
    ******

25.
     
     D ie Testergebnisse waren alle positiv ausgefallen – zum
Glück. Niemand der Crew hatte sich infiziert – mit was auch immer. Dr. Sandokan
Elbono saß an seinem Schreibtisch und ging die Daten durch. Außer, dass bei dem
ein oder anderen die Leukozyten-Zahl erhöht war, hatten sie nichts
Außergewöhnliches gefunden. Dr. Sandokan Elbono, der Chef dieses unterirdischen
Komplexes, wollte sich nun den Daten ihres letzten verbliebenen Exemplars der
Klasse »GK Version 18/3« widmen, als ein Nila in roter Uniform in der Türe erschien.
     »Sir,
darf ich stören?«, fragte er höflich.
     Es
war ein Bote. In seiner Hand hatte er ein Kästchen.
     Merkwürdig,
dachte Dr. Sandokan Elbono und schaute auf.
     Herschel
Sibutka, der Berater von Claudius Brutus Drachus, mit dem er diese Unternehmung
hier leitete, war nicht da. Eigentlich auch nicht schlimm, dachte sich Elbono,
da er alleine der einzige Hauptverantwortliche war. Alles was hier unten
geschah, alles was sie bisher geschaffen hatten, war sein Verdienst. Und
eigentlich war es da nur natürlich, dass man ihm Nachrichten und Botschaften
zukommen lassen würde.
     »Ja,
hmmm«, winkte Elbono den Boten heran.
     Der
Nila machte ein paar Schritte auf ihn zu, verbeugte sich bei der Übergabe und
entfernte sich wieder. Das wiederum machte Dr. Sandokan Elbono nun doch ein
wenig neugierig. Unter normalen Umständen hätte sich der Nila-Offizier nicht
vor ihm verbeugt. Unter normalen Umständen.
     Was
war das für ein Kästchen?
     Vorsichtig
hielt er es in der Hand und betrachtete es. Es war eine vollständige
Schnitzerei – und es waren Phallus-Symbole drauf eingelassen. Die Holzart
kannte er nicht. Sie kam Jubumbaholz, in seinem grünbraunen Erscheinungsbild
gleich. Aber das war es nicht. Es hatte etwas Majestätisches – edel und hoch,
erhaben. Ein Schloss besaß es nicht. Die Scharniere waren so eingebaut, dass
sie nicht gesehen werden konnten. Alleine diese Box war ein Vermögen wert! Dr.
Sandokan Elbono lief ein kalter aber fröhlicher Schauer über den Rücken.
Unbewusst hatte er auf seinem Stuhl Haltung angenommen. Auch der Geruch, den dieses
Holz ausströmte… er… er… er war so angenehm. Angenehmer als alles andere auf
diesem Planeten, ja, angenehmer als vieles auf anderen Planeten!
     Wer
konnte ihm solch eine Aufmerksamkeit zukommen lassen?
     Gerade
wollte er es mit der linken Hand halten und mit der rechten öffnen, da drehte
er sich auf seinem Stuhl um und stellte es auf seinen Schreibtisch. Lieber
hier, als dass es noch auf den Boden fällt, dachte er sich

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