Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
er den Namen, wie hieß der Planet noch, klickte er sich zurück, achja, vielleicht sollte er mal nähere Informationen über den Planeten »Erde« einholen?
Da durchlief ihn wieder ein Schauer.
Sein Herz pochte und pochte, beinahe wütend, beinahe hasserfüllt. Der Name!
Es fühlte sich an, als würde ein zweites Wesen in ihm sein, das bei dem Namen »Erde« vor Wut nur so schäumte, kochte, vor Hass nur so brannte.
Aber er gewann.
»Scheiß Drogen«, fluchte er.
Und da fiel ihm ein, dass er lieber keine Informationen sammeln sollte.
Denn wenn es jemand wert war, dass er 100 Exemplare abbekam und keinen zusätzlichen Eintrag erhielt, dann war das ein Planet, ein jemand, oder mehrere, bei denen eine Recherche zurückverfolgt werden würde… und dann würden sie mit ihm das machen, was sie mit ihnen machten.
»Also«, sagte er jetzt wieder laut. »Lieber nicht.«
Vielleicht hatte er ja Glück, dass er später über den Abschlussbericht des Einsatzes etwas herausbekam. Den würden sie aus reinem Stolz hier reinschreiben.
Lange würde es nicht dauern, schätzte er.
Nur noch wenige Tage bis zur Ankunft. Und bei der Menge auch nur wenige Tage bis zur Apokalypse, bis der Planet komplett vernichtet war.
Den Namen musste er sich unbedingt merken, damit er ihn sofort fand, wenn er in seinen Dateien nachschaute. »Erde.«
Den kannte er doch?
»Hach«, seufzte Elbono. Er sollte einfach mehr bei seinen Drogen aufpassen, dann würde er sich auch an so etwas erinnern.
******
34.
» U nd ihr Schmetterlinge seid gefährlich«, erklärte Eros abschließend.
Chancer, Sourcer, Lukas und Lupis schauten überrascht, geradezu verzückt auf.
»Wiiiiir?«
»Ja«, sagte Eros, die Freude erkennend. »Nr. 1 hat Schmetterlinge auf die Gefahrenliste gesetzt. Er weiß, dass euch immer diese Menschen folgen, die in der Lage sind, noch mehr zu vernichten als ihr!«
Respektvoll schauten sich die vier Schmetterlinge an, nickten sich bestätigend zu und schüttelten sich die Händchen. Sie hatten es geschafft! Sie waren wer! Mehr noch: Sie waren gefürchtete Feinde!
»Na, dann«, rieben sich Chancer und Sourcer die Händchen. »Wollen wir nun rein – oder machen wie einen auf Mädchen?«
Lukas wurde ein wenig unruhig, Lupis fing sofort wieder an, vor Angst zu zittern.
»Sollen wir das wirklich machen?«, brabbelte der kleine Racker und grub seine Füßchen noch etwas tiefer in den Sand ein. Mittlerweile wusste er selber gar nicht, wie er sich hatte überreden lassen, hier herunter mitzukommen. Das war einfach nicht sein Ding. Es gab mutige und es gab normale Schmetterlinge… wie ihn. Er sollte sich nicht immer so einfach von der Begeisterung anderer Schmetterlinge anstecken lassen. Das passierte ihm immer und immer wieder. Und nun war er dadurch hier unten auf diesem Planeten, mit drei wahnsinnigen Schmetterlingen, die das Universum allein zurückerobern wollten.
Und er wusste genau, warum sie das machten: wegen der Mädchen. Alles drehte sich nur um die Mädchen. Das war ja schrecklich. Er stand zwar auch auf Mädchen, aber mehr als eine wollte er sowieso nicht haben.
Die würde schon allein extrem anstrengend sein.
»Schwuckele«, riss ihn nun Sourcer aus den Gedanken, der sich gerade an Eros wendete. »Könnt ihr uns denn sagen, wie wir da reinkommen…ohne, dass wir entdeckt werden?«
Eros antwortete nicht sofort, sondern schaute sich zu seinen Begleitern um. Sie waren wieder tiefer ins Wasser hinabgetaucht. Es reichte, wenn die Schmetterlinge wussten, dass sie da waren. Stumm tauschten sie sich aus, dann drehte Eros sich wieder zu den Schmetterlingen hinter den Steinen um.
»Das war und ist immer noch unsere Idee gewesen. Wir helfen euch, wenn ihr uns helft!« Sourcer und Chancer sahen sich schon ganz alleine zahlreiche Androiden niederstrecken, und Lupis… löste sich bei der Ankündigung in Luft auf.
Das war ihm jetzt endgültig zu heiß hier unten.
Nur Lukas schien beinahe einen kühlen Verstand zu bewahren. Er…es war einfach in ihm, diese Stimme der Vernunft, die ihn nun sagen ließ: »Da müssen wir aber nachfragen!«
Entsetzt schauten die Schmetterlinge neben ihm drein. Ihr Sieg, ihre Kämpfe – und ihr Pseudo-Freund war bereit, das alles hinzuwerfen???
»Spinnst du?«, schoss es aus Chancer raus. Lukas wusste aber sofort, wie er sie packen musste.
»Denkt doch mal nach. Was werden die anderen sagen, wenn sie davon erfahren, dass
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