Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
schnellen Schritte hallten über die Gänge. Und seine Stimme klang anders.
Stephanus wusste, er spürte, dass es so weit war.
Schon tauchten die nächsten Sterne auf. Sie flogen alle zu ihm, umkreisten ihn.
Stephanus hatte keine Chance, zu entkommen… und dann kam er. Mit wild zerzausten Haaren, die Hektik stand ihm ins Gesicht geschrieben, rannte er a uf Stephanus zu.
»Es ist so weit!«, zeigte er befehlend, mit tiefer Stimme, der mächtigsten, die es im Universum gab, auf den Schreiberling.
»Pack deine aktuelle Chronik, nimm deine Feder und deine Tinte…«, sagte die Blaurobe, die Sterne waren selber ganz aufgekratzt. Der alte Mann atmete noch einmal ein und fuhr fort:
»Es geht los! Du musst das Universum retten – jetzt…«
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42.
» S agt ihm, er darf ihn jetzt noch nicht töten«, raunte Lord Fevil einer seiner Wachen zu, als er den Raum verließ.
FeeFee hatte er zurückgelassen. Er wollte selber den Wasserpriester herschleppen, der vor einer kleinen Runde Auserwählter die Vermählung vollzog – in zehn Minuten wären sie Mann und Frau.
Damit hätte Lord Fevil seine Position rechtmäßig bestätigt – auch den Adligen gegenüber.
In zwanzig Minuten würde sie schwanger sein.
Das war so sicher wie das Amen in der Wasserkirche.
Lord Fevil hetzte den Gang nach oben. Die Kleriker befanden sich nur drei Minuten, ein paar Gänge weiter, von hier entfernt…
…Er konnte nicht sehen, wie die Wache, die Dantilla informieren sollte, sich bereits über die halboffene Türe wunderte. Der Lan-Dan blieb misstrauisch stehen. Er hob seine Waffe und ging langsam voran. Als er hineinsehen konnte, war der Folterstuhl leer. Ein wenig verwundert ging er nun ganz hinein und ließ die Waffe dabei wieder nach unten fallen. Alle Anwesenden waren verschwunden. Hatte Dantilla ihn schon umgebracht und würde nun bereits seiner Lieblingsbeschäftigung, den Weibern, nachgehen?
Der Mann schaute sich um. Blutspritzer waren überall, auch neben dem Stuhl. Es führte sogar eine Blutspur zu dem kleinen Nebenraum, dessen Türe offenstand. Der Scherge musste grinsen. Wenn Dantilla etwas machte, dann machte er es richtig. Aber irgendwas, er konnte selber nicht sagen, was, erregte sein Interesse, so dass er zur Türe hinging. Schnellen Schrittes bewegte er sich dorthin… und blieb sofort erschrocken stehen.
Dort waren alle Wachen, bis auf Dantilla, aufeinander gestapelt! Tot!!
Dantilla war nicht darunter!
Oh, Wasser, was war der Mann für ein Tier!
Es sah ganz danach aus, als ob Dantilla bei der Folter in einen typischen Blutrausch verfallen war. So, wie sie es bei ihm schon öfters gesehen hatten!
Der Mann war dann nicht mehr zu bändigen! Er war ein Monster… das die Lan-Dan-Wachen in seinem Wahn getötet hatte!
»Shit«, fluchte der Soldat nun leise und hoffte, dass Dantilla aus dieser Raserei wieder runtergekommen war. Denn er musste ihn suchen.
Sehr offensichtlich war der Prinz nicht unter den Leichnamen. Dantilla hatte ihn fortgeschafft! »Wasser«, blickte er kurz nach oben. Er durfte den Meuchelmörder nun suchen und beten, dass er wieder klaren Verstandes war. Er wollte es nicht sein, der Dantilla einen tödlichen Schuss verpasste.
Auch wenn Lord Fevil der Notwehr zustimmen würde, wäre es sein Todesurteil.
Niemand unter den Lan-Dan war so eine verschlagene, politisch mit allen Wassern gewaschene Gewaltmaschine wie Dantilla. Lord Fevil würde denjenigen bestrafen, der es wagen würde, ihm seine rechte Hand zu nehmen.
Nur, wo sollte er ihn jetzt finden?
Innerlich bereitete er sich schon einmal auf das Bild vor, das der Prinz ihm bieten würde. Wenn Dantilla ihn am Leben gelassen hatte, dann nur in einem Zustand, der auch den hartgesottensten Krieger bewegen würde. Mehr als bewegen – verschrecken.
Die Wache wendete sich von den Toten ab und sah mit einem Auge das zertrümmerte Fenster der Kammer. Außer, dass Dantilla schätzungsweise auch dafür verantwortlich war und er dies mit einem leisen »Tssss« kommentierte, ging er darauf nicht näher ein.
Er musste Dantilla erst mal finden.
Denn würde er Re vor der Schwängerung töten, und wahrscheinlich, wenn er da etwas weiter mitdachte, auch vor der Geburt der Nachkommen, dann würde Lord Fevil ihn dafür zur Rechenschaft ziehen.
Er musste ihn finden!
Es war nun klar, dass Re noch ein paar Monate und nicht nur ein paar Stunden leben musste. Wenn FeeFee seinen Samen in sich
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