Schmetterlingsgeschichten - Chronik V - (R)Evolution (German Edition)
tragen würde, dann musste der Prinz auch weiter unter den Lebenden verweilen.
In was für einem Zustand war egal – Hauptsache, er lebte.
Denn, wenn das Druckmittel Lord Fevils nicht mehr existierte, oh Wasser, dann wäre es der Prinzessin zuzutrauen, dass sie das ungeborene Leben in sich töten würde.
Sie war eine moderne Frau, die keine Skrupel hatte.
Es war unter den Lan-Dan zwar verschrien, solch einen Weg zu wählen, aber sie steckte in allem anderen als in einer normalen Situation.
Und einen Gedanken konnte sich der Soldat dabei auch nicht verkneifen: Was für halbschöne, halbwiderliche Kinder würden bei dieser Paarung entstehen?
Lord Fevil, und das durfte er niemals laut sagen, war eigentlich nah an der Grenze von lebensunwürdig. Er war eine Anomalie, die eigentlich nicht existieren durfte. FeeFee hingegen, und da regte sich etwas bei ihm in der Leistengegend, das Natürlichste der Welt, war…eine atemberaubende Schönheit!
Sie schlug mit ihrem Aussehen nahezu alle!
Was Männer heimlich bei ihr noch bewunderten, war ihre Art. Sie war kein typisches Weibchen. Sie war ein weiblicher Gefährte. Alle hatten sie kämpfen sehen. Die meisten Soldaten, die zurzeit aktiv waren, hatten dasselbe Alter. Daher hatten sie alle zur selben Zeit ins Semapani gehen müssen. Die Schule für Krieger hatte sie von Anfang an dominiert. Sie hatte sie alle besiegt. Ihre Eltern hatten es so gewollt. Mit dem Besuch sollte sie auch die »einfachen Lan-Dan« kennenlernen, wissen, wie sie dachten, wie sie lebten. Erfahren, wonach ihr Herz begehrte und wie sie sich ihre Zukunft vorstellte. Alle Mitglieder der Königsfamilie mussten da durch, um ihre Untertanen verstehen- und kennenzulernen. Aber schon dort war FeeFee eine Ausnahme.
Sie war mehr normaler Lan-Dan, eher schon ein Raufbold, als königlicher Nachkomme. Auch wenn sie die Manieren und Regeln der hohen Gesellschaft beherrschte, so konnte sie ein ganzer Kerl sein, der einer Sauferei oder einer Schlägerei nicht aus dem Weg ging.
Und damit hatte sie die meisten Männer, eigentlich alle, verzaubert.
Schnell war sie die beste Kriegerin geworden – es gab keinen männlichen Gegner, der an sie heranreichte.
Re war kurz davor, aber danach klaffte erstmal eine riesige Lücke, bis die Nächstbesten kamen.
Hinter vorgehaltener Hand hatten die Jung-Krieger und -Kriegerinnen ebenso getuschelt, dass es wohl selbstverständlich war, dass sie die Familien-Assassinin war. Aber ihr Körper. Bei jedem Mann mussten die Gedanken immer wieder zu ihrem Körper zurückkehren.
Was für eine Haut sie hatte, schoss es ihm durch den Kopf. Und ihre Schenkel! Nun sah er ihre mittelgroßen Brüste vor seinem inneren Auge. Er hatte FeeFee einmal in ihrer aufrechten Gestalt gesehen, wie eine kalte Brise sie erwischte, und sich ihre Nippel unter einem leichten, engen Hemd verhärtet hatten.
Der Lan-Dan schnurrte – und merkte wie etwas in seiner Hose… abstand.
Erschrocken blickte er sich um und hielt schnell sein Gewehr davor.
Wasser, schimpfte er sich selber. Das muss sofort wieder verschwinden! Er schaute nach unten. Lord Fevil, schoss es ihm durch den Kopf. Denk an Lord Fevil!
Erleichtert nahm er wahr, wie alles wieder in den Normalzustand verfiel, ihn sogar Übelkeit überkam, als er sich das Bild des neuen Machthabers vor Augen rief.
»Uaaah«, schüttelte er sich.
Nun musste er aber los. Er hatte hier schon viel zu viel Zeit verschleudert. Nur wo sollte er Dantilla mit Re suchen?
Aber… die Frage schien von einem Moment auf den anderen erst mal nebensächlich zu werden. Denn vor ihm hüpfte ein Schmetterling einer Erdbeere hinterher und nahm ihn gar nicht wahr.
War das nicht der Schmetterling, der vorher schon auf dem Vorplatz solch ein Theater veranstaltet hatte?
»Zo, nu hab ich dich«, triumphierte der Schmetterling auf einmal, nachdem er einen gewieften Sprung über die Laufrichtung der Erdbeere gemacht hatte, und nun die Erdbeere wie eine Trophäe in die Luft hielt.
»Zei doch nizt zo züchtern«, kokettierte er mit der Frucht und blickte sie wie eine Geliebte an. Dabei fiel sein Blick auch an der Erdbeere vorbei… auf den Soldaten.
»Noch einer?«
Erstaunt, aber in keiner Weise verängstigt, stopfte er sich die Erdbeere schnell in den Mund…und schluckte sie mit einem Bissen herunter. Dabei schien sich sein Hals erstaunlich zu erweitern… und mit ein wenig pressen und würgen bekam er sie dann schnell hinunter.
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