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Schmetterlingsscherben

Schmetterlingsscherben

Titel: Schmetterlingsscherben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther Hazy
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noch?!»
    «Ska, bitte!», fauchte er genervt. «Würdest du bitte irgendetwas Produktives tun? Ich erklär dir alles, sobald wir unterwegs sind, ja? Aber wir müssen sofort hier weg, wenn du deinen nächsten Geburtstag noch erleben willst, klar?!»
    Seufzend griff ich nach meinen Jeans und schmiss sie in den Rucksack. Mir schwirrten so viele Fragen im Kopf herum, dass mir schon fast schwindelig davon wurde. Aber ich gab mein Bestes, um sie herunterzuschlucken.
    «Wo sind all deine Freunde hin? Keine Kuscheltiere? Keine Puppen?!»
    «Ich bin nicht mehr zwölf, Lennard», antwortete ich und nahm das Foto meiner Mutter aus der Schublade.
    «Habt ihr sie auf dem Dachboden verstaut?», fragte er und war schon auf den Weg in den Flur, um die Luke herunterzulassen. Ich hatte echt keine Ahnung, was er mit meinen alten Spielsachen machen wollte.
    «Ehrlich gesagt, hat meine Mutter so ziemlich alles verbrannt», erklärte ich schulterzuckend und stopfte noch ein paar Socken als Letztes in den Beutel.
    «Nicht dein Ernst!», rief er und klang ehrlich enttäuscht.
    «Äh… Ja. Ich wusste nicht, dass du Sammler bist. Oder irgendein krankes Faible für Spielzeug hast, aber wir können dir ja unterwegs einen Teddy kaufen?!»
    Lennard verdrehte die Augen, als Ramona unter dem Bett hervorgeschossen kam und direkt vor mir hielt. Ich zuckte erschrocken zurück. Sie wippte vor mir in der Luft. «Ich fürchte, du bist in Gefahr», flötete sie.
    «Na immerhin. Netter Schlüsselanhänger», sagte Lennard, was ich irgendwie so gar nicht kapierte, griff sich den Engel und stopfte ihn in eines der Seitenfächer des Rucksacks, ehe er ihn zuschnürte und aufsattelte. «Bereit?»
    «Was ist mit Rüdiger?», fragte ich. «Ich denke, er sollte mitkommen. Wenn diese Typen wirklich so gefährlich sind, will ich nicht, dass er alleine hier bleibt.»
    «Deinem Vater geht's gut, der ist denen völlig egal», rief Lennard.
    «Mir aber nicht!», fauchte ich. «Komm schon! Mein Vater wird das verstehen, er ist nicht wie meine Ma! Der erlebt solche Abenteuer jeden Tag in seinen Büchern und wartet quasi nur darauf, dass so etwas irgendwann mal in seinem echten Leben passiert!»
    Lennard seufzte auf. «Also fein. Wie du willst.»
    Ich lief die Treppe hinunter und platzte ins Wohnzimmer. «Pa?!», rief ich und weckte ihn gerad aus seinem Mittagsschlaf. «Hm? Was?! Louise?» Irritiert sah er mich an. «Wo warst du vorhin? Ich hab nach dir gesucht!»
    «Ich weiß, Paps. Ich hab keine Zeit für Erklärungen, ich weiß nur, dass diese Typen, die sich angeblich für Schulfreunde ausgeben, hinter mir her sind! Ich muss sofort von hier verschwinden, hörst du? Wir müssen abhauen, bevor die wiederkommen! Bitte!»
    «Was?! Aber…»
    «Hör zu, ich weiß genauso wenig wie du, ich weiß nur, dass dieser Typ den Maskaron über unserer Haustür reden gehört hat und das ist wirklich unheimlich! Du musst mir glauben, mit diesen Kerlen stimmt irgendwas nicht!»
    Er sah mich einen Moment lang entgeistert an, ehe er reagierte. «Äh… Also gut. Ich ruf nur kurz im Laden an und sag Bescheid, dass ich heute nicht komme, ja?»
    «Danke!», rief ich erleichtert und lief zurück in den Flur, um mir ein Paar Ersatzschuhe zu schnappen und sie Lennard in die Hand zu drücken, der sie nach draußen in seinen Wagen brachte.
    «Was geht hier vor sich?!», rief Janus völlig irritiert. «Informiert mich!»
    «Auf geht's», nickte Rüdiger, der jetzt in seine Schuhe schlüpfte und nach seinem Autoschlüssel griff. Er hielt inne, als er Lennard sah. «Was machst du hier?»
    «Er hilft uns», erklärte ich und steuerte den BMW an.
    «Ich fahre!», rief mein Vater und ging zu seinem Auto rüber. «Ich werde mich bestimmt nicht von einem unerfahrenen Neunzehnjährigen kutschieren lassen!»
    Lennard schnitt eine Grimasse. «Ich fahre vor», sagte er dann und ich nickte ihm dankbar zu, ehe ich zu Rüdiger ins Auto stieg und die Tür hinter mir zuzog.
    «Danke, Paps», seufzte ich, weil es irgendwie gut tat, dass er dabei war und ich die Sache nicht alleine mit Lenny Lennard durchstehen musste.
    «Du bist meine einzige Tochter, Liebling», lächelte er und fuhr los. «Ich würde alles für dich tun, das weißt du?»
    «Ich weiß», grinste ich und schnallte mich an. Wir fuhren aus der Einfahrt und bogen links ab, bis wir schließlich auf der Autobahn waren. «Hey, ich sehe Lennards Auto gar nicht mehr», sagte ich irritiert. «Soll ich ihn anrufen und sagen, dass er langsamer fahren

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