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Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition)

Titel: Schmetterlingsspiegel (Keshevra's Queendom) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lexy Sky
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dass sie dann nur mit der Stirn gegen den Spiegel prallen und diesen am Ende noch zerbrechen würde. Das gab sieben Jahre Pech, wie man sagte, das wollte sie gerade jetzt nun wirklich nicht auch noch riskieren. „Ich werde da drin erwartet!“ gab sie dem Spiegel ernst bekannt, „die brauchen mich. Wenn ich nicht auftauche, kann ich nicht helfen. Mich nicht verteidigen und… wer weiß, was der Hund da drinnen macht!“ Doch alles, was sie sah, war ihr ernstes Gesicht, das mit dem Spiegel zu diskutieren versuchte. Absolut lächerlich, wenn jemand sie so sehen würde, der würde sie wohl sofort einweisen. Kaum dachte sie das, da klingelte es auch schon Sturm an ihrer Wohnungstür, und sie hörte zweistimmiges Rufen.
     
    Mit einem letzten ziemlich entnervten Blick hinein wendete sie sich von dem enttäuschenden Spiegel ab und öffnete. „Ianna, verdammt – wo warst du denn den ganzen Tag?“ beschwerte sich Liam, während Danika ihr wortlos um den Hals fiel und sie drückte. „Was meinst du damit, den ganzen Tag? Ich war doch höchstens ein paar Stunden… oh. Wie spät ist es?“ Ein Verdacht stieg in ihr auf, den ihre Freunde auch sogleich bestätigten. Es war bereits nach acht Uhr abends, sie war den ganzen Tag fort gewesen. Diese vermaledeite Zeitverschiebung! Daran hatte sie überhaupt nicht mehr gedacht. Sie hatte ihre Nachmittagsschicht im Café verpasst und das Treffen mit den beiden danach. Wie sollte sie das ihrer Chefin erklären? Wenigstens sah sie nicht mehr aus, als wäre sie durch eine Dornenhecke gerannt, dank Aidans unappetitlicher Heilmethode. „Waren deine Kopfschmerzen so schlimm? Ich habe J.R. gleich gesagt, wir sollten nach dir schauen, aber er meinte, du hättest vielleicht ein Date… wo er doch gestern nicht gekommen ist, da gab es sicher einiges zu entschuldigen und… Ups!“ Danika schlug sich beide Hände vor den Mund. Das hatte sie eigentlich nicht ansprechen wollen, sie wusste ja gar nicht, ob der mysteriöse Fremde sich inzwischen wieder gemeldet hatte oder ihre Freundin einfach komplett versetzt worden war? Sabrìanna sah sie reichlich verwirrt an, griff dann aber nach der so passend angebotenen Entschuldigung. „Oh ja, ich lag wie im Koma den ganzen Tag. Fast als wäre ich in einer anderen Welt, gar nicht wirklich bei mir. Sonst hätte ich mich natürlich bei euch gemeldet, es tut mir leid. Aber das war anscheinend genau, was ich gebraucht habe, es geht mir schon sehr viel besser. Kommt herein, ich muss nur kurz anrufen. Ich habe die Arbeit verschlafen, ist das zu fassen?“ Ihr Lachen klang ein wenig künstlich, kein Wunder, war ihr doch alles andere als zum Lachen zumute. Sie wurde anderswo gebraucht, Aidan musste ja denken, sie hätte ihn im Stich gelassen – und Herne, sie wäre geflüchtet. Doch es gab keine Möglichkeit für sie, aktiv durch den Spiegel zu gehen, also blieb ihr nichts anderes übrig, als hier zu warten, bis dieser sich wieder für sie auftun würde.
     
    Nachdem sie sich bei ihrer Chefin vielmals entschuldigt und versprochen hatte, das nächste Mal gleich anzurufen und sich Globuli gegen ihre Schmerzen abzuholen statt es so schlimm werden zu lassen, setzte sie sich zu ihren Freunden ins Wohnzimmer. Diese waren in eine heißblütig geführte Diskussion verstrickt, ob Liam sich lieber hummer- oder lachsfarbene Sportschuhe kaufen sollte für den Sommer. Sabrìanna schüttelte nur den Kopf, das war wieder eines dieser typischen Gespräche, bei denen es eigentlich nur darum ging, anderer Meinung zu sein und sich gegenseitig mit Argumenten zu übertrumpfen, obwohl das Thema alles andere als weltbewegend war. Früher wäre ihr das nicht aufgefallen. Da hätte sie einfach mitgeblödelt, sich mal auf die eine und mal auf die andere Seite geschlagen, je nachdem, wer gerade am Verlieren war. Sorglos. Ohne sich über irgendetwas Gedanken zu machen. Jetzt ließ sie die Diskussion ungehört an sich vorbeiziehen, während sie überlegte, ob und was sie tun könnte, um der Anderswelt hinter den Spiegeln zu helfen. Auf jeden Fall erst einmal eine gründliche Internetrecherche. Dann in die Bibliothek, da war Dublin ja ausgezeichnet ausgestattet. Irgendwie musste man doch einen Weg hinüber finden, den sie aktiv beschreiten konnte! Es konnte doch nicht sein, dass sie immer nur ohne Vorwarnung hinein und heraus fiel… Plötzlich setzte sie sich aufrecht und begann zu grinsen. Wenn ihr das passierte – dann doch Scary Gary sicher auch? Ganz offensichtlich war er dort eine

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