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Schmetterlingstod: Kriminalroman (German Edition)

Schmetterlingstod: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Schmetterlingstod: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Becker
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das wohl immer so ist, in dieser Branche . Mojtovian
wurde der Konkurrenz ein bisschen zu groß. Es gab einen Mordversuch an ihm, es gab
Schießereien, seine Bande zersplitterte, und ihm blieb nur noch der harte Kern davon.
Und letztlich nichts anders übrig, als das Feld zu räumen und zu verduften. Mojtovian
flüchtete. Setzte sich ab. Machte sich unsichtbar. Nenn es, wie du willst.«
    John lächelte
sie an. »Und niemand weiß, wo er steckt?«
    »Wie ich
schon sagte: als würde man einen Geist verfolgen. Jetzt erst recht. Der Schweinhund
ist auf Tauchstation gegangen, mit nur ganz wenigen Helfern, und bislang nicht mehr
aufgetaucht.«
    »Wann war
das? Wann flüchtete er aus Frankfurt?«
    »Vor über
eineinhalb Jahren.«
    »Das alles
hast du doch nicht herausgefunden, indem du ein paar Tasten gedrückt hast. Oder?«
    Tante Ju
lachte. »Nicht alles, aber immerhin so einiges. Dann habe ich Thomas angerufen.
Er kannte den Namen ebenfalls nicht. Ich berichtete ihm von dem, was ich über Mojtovian
gelesen hatte, und er versprach, für mich bei den Kollegen in Frankfurt anzurufen.
Was er auch gemacht hat.«
    »Bist du
im Internet auf ein Foto von Mojtovian gestoßen?«
    Sie schüttelte
den Kopf. »Aber immerhin habe ich ein bisschen was in Erfahrung gebracht, stimmt’s?
Zufrieden?«
    »Du bist
wirklich ein Schatz. Weißt du das?«
    »Und ob
ich das weiß, Johnny. Wenn man bedenkt, wie scharf die Polizei von Frankfurt auf
diesen Mojtovian ist, dann ist das umso bemerkenswerter.«
    »Was?«,
fragte er, einmal mehr verwirrt von ihren Gedankensprüngen.
    »Na ja,
dass man eben nur dieses bisschen über ihn in Erfahrung bringen kann. Er ist ein
Geist geblieben.«
    »Schlaues
Kerlchen.«
    »So schlau
wie skrupellos.« Wie sich zeigte, hatte Tante Ju den Anfang ihres Gespräches inzwischen
verdrängt – sie griff erneut nach der Schachtel und diesmal steckte sie sich eine
Zigarette an. »Ich hoffe, das alles hilft dir irgendwie weiter, Johnny.«
    »Das tut
es!«, erwiderte er rasch. »Und wenn ich wieder mehr Ruhe habe, erzähle ich dir,
was inzwischen so alles passiert ist.«
    »Darauf
bestehe ich.« Tante Ju blies eine gewaltige Qualmwolke in Richtung Decke. »Gerne
bei mir zu Hause, ganz gemütlich bei einem schönen Glas Wein. Vielleicht bringst
du ja eine gewisse Blondine mit.«
    Er lächelte
säuerlich und stand auf. »Da hätte zumindest ich nichts dagegen. Mal sehen, was
besagte Blondine von dem Vorschlag hält.«
    »Du musst
los?«
    »Ja, Tante
Ju. Ich weiß zwar noch nicht so genau, wohin. Trotzdem muss ich los.«
    »Ha! Das
Gefühl kenne ich.« Sie winkte ab. »Pass auf dich auf, Junge.«
    John hatte
gerade die Straße betreten, als ihm etwas einfiel, an das er zuvor gar nicht gedacht
hatte. Vergessen, übersehen – einmal mehr. Fahrig zog er das Handy hervor und rief
im Krügle an. Günther nahm ab, John fragte nach dem Koch und Sekunden darauf war
Pavel am Apparat.
    »Smolarek
ist sicher noch bei euch?«
    »Klar, ich
hab gerade ein Steak für ihn gebrutzelt.«
    »Ich hab
noch eine wichtige Frage an ihn.«
    »Und ich
eine Küche, in der es drunter und drüber geht.«
    »Pavel,
ich bitte dich! Nur ganz kurz.«
    John stellte
die Frage und Pavel machte sich auf zu seinem Namensvetter.
    Stimmengewirr
und Musikfetzen drangen an Johns Ohr, zerrten an seinen Nerven. Die halbe Minute,
die der Koch ihn warten ließ, kam ihm vor wie ein halbes Jahr.
    »John?«
    »Was sagt
er?«
    »Er weiß
nichts von einer Tätowierung seiner Tochter.«
    »Also kein
Schmetterling?«, schnaufte John enttäuscht.
    »Weder ein
Schmetterling noch sonst etwas. Jedenfalls seit Herr Smolarek Helena zuletzt gesehen
hat.«
    »Hm«, murmelte
John. »Ein Treffer wäre echt mal zu schön gewesen.«
    »Kumpel,
ich muss weitermachen …«
    »Klar, Pavel,
besten Dank.«
    Er wollte
das Handy gerade wegstecken, als es klingelte. Laura!, schoss es ihm durch den Kopf.
Endlich! Allerdings lag er damit falsch. Die angezeigte Nummer kannte er nicht.
    »John Dietz«,
meldete er sich.
    »Guten Tag.
Spreche ich mit dem Privatdetektiv?«
    Eine männliche
Stimme, die John fremd war. »Ja. Und mit wem spreche ich?« Er ließ sich durch den
üblichen Menschenstrom auf der Kaiser-Joseph-Straße treiben.
    »Kriminalpolizei
Freiburg. Kommissar Schnickler.«
    John blieb
abrupt stehen, und eine ältere Frau prallte von hinten gegen ihn. Sie meckerte irgendetwas,
doch er hörte nicht hin. Kriminalpolizei, hallte es in seinem Kopf wider. Eisenring
und Metzler? War es schon

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