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Schmiede Gottes

Schmiede Gottes

Titel: Schmiede Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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viel, wenn wir das zweite Objekt in Rechnung stellen.«
    »Darauf kam ich auch gerade«, sagte Post und hob eine Hand. »Der schlimmste Fall wäre, daß das Schwarze Loch – oder Löcher – Masse im Innern der Erde aufsaugen könnte, anwachsen würde und schließlich die ganze Erde verschlänge.«
    Die Leute sahen sich gegenseitig an und fragten sich, wieviel sie zu glauben geneigt sein würden und wie weit sie noch gehen möchten.
    »Das würde keinen Sinn ergeben, wenn die Aliens irgendeine Absicht hätten, das Rohmaterial der Erde zu verwenden, um noch mehr Raumschiffe herzustellen«, sagte Post.
    Arthur ließ nicht locker: »Wie wäre es mit etwas anderem, etwas, über das wir nichts wüßten?«
    Samshow lachte. »Wollen Sie sagen, daß wir nichts über Schwarze Löcher wüßten?«
    Weiteres Schweigen.
    »Vielleicht ist es trivial«, sagte Samshow schließlich. »Aber ich möchte diese Zunahme von Sauerstoff und Abnahme der mittleren Meereshöhe erörtern… Wie sind die Zahlen?«
    »Sauerstoffniveau um ein Prozent erhöht, mittlere Meereshöhe um ein Zentimeter gesunken. Wie, wenn da Zusammenhänge bestünden?«
    Arthur sagte: »Wir haben sicher schon alle an so etwas gedacht. Irgend etwas könnte Meereswasser in Wasserstoff und Sauerstoff zersetzen – in gewaltigem Maßstab.«
    »So?« meinte Sand prompt. »Wo ist dann der Wasserstoff?«
    »Ich habe nicht die leiseste Idee«, sagte Samshow. »Ich dachte nur, ich sollte es erwähnen.«
    Posts Miene wurde noch finsterer. »Sehr interessant«, sagte er.
    Arthur fragte: »Hat irgend jemand irgendwelche guten Nachrichten? Etwas, um uns vor dem Essen aufzuheitern?«
    Niemand hatte welche.

 
37
     
24. November
     
    Bei einem seltenen, aber notwendigen Ausgang in die Stadt saß Edward im Cafe. Einen Teller mit den Resten eines großen Hamburgers und Pommes frites hatte er beiseite geschoben und sah die Papiere durch, die ihm sein Departmentchef in Austin geschickt hatte. Zahlungsanweisungen für ausstehendes Gehalt, berichtigte W-2-Formulare, Vorschläge für das Vorlesungsverzeichnis des nächsten Semesters. Eine Verzichterklärung von den Schulanwälten dahingehend, daß die Schule von jeglicher noch so geringer Verantwortlichkeit entlastet würde, die sich aus ihrem Aufenthalt im Death Valley ergeben könnte. Das ganze lief natürlich darauf hinaus, daß die Unterzeichnung all dieser Papiere – und besonders des letzten – seine Wiedereinsetzung und die Wiederaufnahme seiner Karriere bedeuten würde.
    Minelli kam ins Cafe und setzte sich ruhig neben ihm hin. »Wirst du unterschreiben?«
    Edward sagte: »Ich wüßte nicht, warum nicht. Und du?«
    »Sicher. Wieder normal.« Er grinste schwach und hob einen Daumen. Dann sah er den Daumen genau an. »Per Anhalter zurück ins Leben. Die alte Schule tut so, als hätte sie Angst vor uns.«
    Die Kellnerin, jung, plump und mit munterem Gesicht, kam mit einem Bestellblock aus der Küche. »Wollen Sie etwas bestellen?« fragte sie.
    »Wie ist der Hackbraten?« fragte Minelli.
    Die Kellnerin hob die Augen zum Himmel. »Nicht im Angebot. Wir haben gar keinen da.«
    »Nee, dann nichts für mich.«
    »Sonst noch etwas?« fragte sie Shaw. Er lehnte ab. Sie nahm eine gedruckte Rechnung vom Block, und er gab ihr seine Kreditkarte.
    »Wir sollten unsere Buchangebote bald erledigen«, sagte Minelli.
    »Es hat noch keine Angebote gegeben«, erinnerte ihn Edward.
    »Sie sind…« Minelli schien den Faden zu verlieren. »Reslaw meint, wir lägen einfach zu niedrig, um Angebote zu bekommen. Wir sollten mit dem Anwalt der Air Force darüber reden oder vielleicht auch mit dem Rechtsanwalt von Mrs. Morgan.«
    »Willst du jetzt wirklich ein Buch schreiben?« fragte Edward leise. »Alles noch einmal durchgehen, was wir mitgemacht haben, wenn niemand richtig weiß, was noch auf uns zukommt?«
    »Du meinst, warum soll man etwas versuchen, ehe alles vorbei ist…«
    Edward nickte. »Wir können noch ein paar Tage hier bleiben, etwas Zeit draußen in der Wüste verbringen…«
    »Abseits vom Death Valley.«
    »Richtig. Und dann zurück nach Austin und hoffen, daß die Reporter uns vergessen haben.«
    »Eine dicke Chance«, sagte Minelli.
    Reslaw kam in das Cafe und rutschte in den Platz neben Minelli. Er holte eine zusammengefaltete New York Times unter dem Arm hervor und breitete sie auf einer freien Stelle des Tisches aus. Die Schlagzeile lautete:
    GEHEIMNISVOLLES OBJEKT BEWEGT SICH IM INNERN DER ERDE
    »Das ist, wo wir sein sollten«,

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