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Schmiede Gottes

Schmiede Gottes

Titel: Schmiede Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Ihre Blicke begegneten sich, und diesmal schaute Arthur mit steifen Schultern weg. Mit einiger Anstrengung sah er wieder hin. »Du wirst es schaffen, Harry.«
    »Herr, gib mir Willen zum Leben!«
    »Mach in dem Team mit!«
    Harry wischte sich mit dem rechten Zeigefinger die Augen. »Reisen? Ich meine, oft…«
    »Zunächst ja; aber du kannst später in Los Angeles bleiben, wenn du es wünschst.«
    »Das werde ich brauchen. Die Behandlung erfolgt in der dortigen Universitätsklinik.«
    Arthur hielt ihm die Hand hin. »Du wirst es schaffen.«
    »Danach wird es vielleicht gar nicht so schlimm sein«, sagte Harry. Er nahm die angebotene Hand und drückte sie fest.
    »Was gibt es?«
    »Sterben. Wie ist es, wenn man… kleine grüne Männchen sieht, Arthur?«
    »Gehörst du zu uns?«
    »Ja, das weißt du doch.«
    »Dann werde ich dich voll ins Bild setzen. Es geht nicht bloß um Australien. Da gibt es etwas im Death Valley in der Mojave-Wüste zwischen einem Stützpunkt namens Furnace Creek und einer kleinen Stadt namens Shoshone. Es sieht wie ein Schlackenkegel aus. Es ist neu. Es gehört nicht dahin.«
    Harry grinste wie ein kleiner Junge. »Wundervoll!«
    »Ja und dann ist da ein kleines grünes Männchen.«
    »Wo?«
    »Zur Zeit in der Luftwaffenbasis Vandenberg.«
    Harry schaute zur Zimmerdecke auf und hob beide Arme. Aus seinen Augen strömten Tränen. »Herr, ich danke dir.«

 
PERSPEKTIVE
     
    WorldNet USA Earthpulse, 5. Oktober 1996:
    Mit der Welt ist heute fast alles in Ordnung. Keine Erdbeben, keine Wirbelstürme, keine Hurrikane, die sich auf das Land zu bewegen. Offengestanden, würden wir sagen, daß es heute klar und herrlich gewesen ist, abgesehen von frühen leichten Schneestürmen im Nordosten der Vereinigten Staaten, Regen heute abend im pazifischen Nordwesten und der vorige Woche eingegangenen Bestätigung, daß die stets beliebte Strömung El Nino in den Südpazifik zurückgekehrt ist. Die Australier rüsten sich für eine lange Dürre angesichts dieser Warmwassergeißel des Ozeans.

 
3
     
    Als Trevor Hicks Shelly Terhune, seiner Nachrichtenagentin, mitteilte, daß das morgendliche Interview mit KGB dran war, machte sie eine Pause, kicherte und sagte: »Vicky dürfte es mißfallen, wenn du zum Verräter würdest.« Vicky Jackson war seine Verlegerin bei Knopf.
    »Sage ihr, daß es auf UKW ist, Shelly. Ich werde zwischen den Surfbericht und die Frühnachrichten eingequetscht.«
    »Liefert KGB einen Surfbericht?«
    »Schau, es war auf unserer Stationsliste«, sagte er mit gespieltem Ärger. »Ich bin nicht verantwortlich.«
    »Schon gut, laß mich nachsehen«, sagte Shelley. »KGB-UKW. Du hast recht. Hat man dir die Sendezeit bestätigt?«
    »Der Nachrichtenredakteur sagt zehn oder fünfzehn Minuten; aber ich bin sicher, daß es auf etwa dreißig Sekunden hinauslaufen wird.«
    »Zumindest wirst du die Surfer erreichen. Vielleicht haben die noch nicht von dir gehört.«
    »Falls nicht, dann brauchst du es auch nicht zu versuchen.« Er bemühte sich, einen munteren Ton anzuschlagen. In Wirklichkeit war er ziemlich erschöpft. Er war sechzig Jahre alt und zwar noch vergleichsweise rüstig und tüchtig, aber doch nicht mehr an einen solchen Zeitplan gewöhnt. Vor zehn Jahren hätte er so etwas im Kopfstand geschafft.
    »Gut, gut. Für morgen haben wir dich in dieser frühen Talkshow im Fernsehen vorgesehen.«
    »Bestätigt. Morgen früh. Live, so daß sie nicht daran herumredigieren können.«
    »Sag nichts Ungehöriges!« ermahnte ihn Shelley. Das war allerdings kaum nötig. Trevor Hicks lieferte einige der höflichsten und gebildetsten Interviews, die man sich vorstellen konnte. Sein Image in der Öffentlichkeit war klar und modisch zerknautscht. Er ähnelte sowohl Albert Einstein wie einem Bertrand Russell in seinen mittleren Jahren. Was er zu sagen hatte, war technokratisch gestimmt, kaum strittig und immer für eine kurze Nachrichtenmeldung gut. Er hatte den britischen Zweig der Trojaner-Gesellschaft gegründet, die sich der Weltraumforschung und dem Bau riesiger Wohnkomplexe im Orbit widmete. Er war seit siebenundvierzig Jahren Mitglied der British Interplanetary Society. Er hatte dreiundzwanzig Bücher geschrieben, das letzte davon war Starhome, ein Roman über den ersten Kontakt. Und zu guter Letzt war er der bekannteste Sprecher des sogenannten ›zivilen Sektors‹ für bemannte Weltraumforschung. Sein Name war nicht gerade in aller Munde, aber er gehörte zu den angesehensten

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