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Schmiede Gottes

Schmiede Gottes

Titel: Schmiede Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Nachrichtenmann aufgezeichnet.
    Hicks sagte: »Der Kampf um Rohstoffe wird härter.« Er fing an zu schwärmen. »Der Himmel ist voller Metalle – Eisen, Nickel und sogar Platin und Gold… Fliegende Berge, genannt Asteroiden. Die können wir zur Erde schaffen und im Orbit bergmännisch ausbeuten. Manche bestehen aus fast purem Metall.«
    »Aber was würde etwa einen Teenager – Junge oder Mädchen – dazu bringen, sich um eine Laufbahn im Weltraum zu bemühen?«
    »Sie können wählen«, sagte Hicks. Er war immer noch kühl gegenüber dem Mikrophon und dem Interviewer. Sein Geist weilte anderswo. Man könnte es einen Reporterinstinkt nennen; aber sein Geist war schon seit Tagen beunruhigt. »Sie können es vorziehen auf der Erde zu bleiben und eine Existenz, ein Leben zu führen, das sich nur sehr wenig von dem unterscheidet, das ihre Eltern geführt haben; oder sie können ihre Schwingen an der weiten Grenze erproben. Ich brauche die jungen Leute nicht zu überreden, die in den nächsten zehn oder zwanzig Jahren tatsächlich in den Weltraum hinausgehen. Die wissen schon Bescheid.«
    »Das wäre so, als ob man dem Kirchenchor Predigten hält?« fragte der Mann.
    »Ja, ungefähr so«, sagte Hicks. Der Weltraum war nicht mehr umstritten. Kaum ein Thema, mit dem viel Sendezeit bei einem Hörfunksender zu bekommen war, der auf Rock-und-Surf spezialisiert war.
    »Hat Sie die Furcht, nur einem Kirchenchor zu predigen, dazu veranlaßt, Ihren Roman zu schreiben, vielleicht in der Hoffnung, ein breiteres Publikum zu gewinnen?«
    »Pardon?«
    »Ein Publikum, das über wissenschaftliche Bücher hinausreicht. Das sich oberflächlich mit Science Fiction beschäftigt.«
    »Nicht nur oberflächlich. Ich habe schon Science Fiction gelesen, als ich ein junger Bursche in Somerset war. Arthur C. Clarke ist dort geboren, müssen Sie wissen. Aber um auf Ihre Frage zu antworten: Nein. Mein Roman ist nicht für die Massen geschrieben – leider. Jeder, der an einem soliden Roman Freude hat, sollte an meinem Spaß haben; aber ich muß die Leute warnen« – o Gott, dachte Hicks, nicht bloß kühl, sondern schrecklich tiefgefroren – »er ist technisch anspruchsvoll. Nichts für Dummköpfe. Für die ist schon der Schutzumschlag abweisend.«
    Der Manager lachte höflich und sagte: »Mir hat er gefallen. Ich darf wohl annehmen, daß ich nicht zu den Dummköpfen zähle.«
    »Sicher nicht«, räumte Hicks ein.
    »Sie haben natürlich davon gehört, was man aus Australien berichtet…«
    »Nein. Tut mir leid.«
    »Da gehen den ganzen Tag schon Meldungen ein.«
    »Nun, es ist erst zehn Uhr vormittags, und ich habe lange geschlafen.« Sein Haar war gesträubt. Er schaute den Nachrichtenmanager mit großen Augen scharf an.
    »Ich hatte gehofft, daß ich einen Kommentar von Ihnen bekommen könnte als einem Experten für extraterrestrische Phänomene.«
    »Erzählen Sie mir, und ich werde einen Kommentar geben.«
    »Die Details sind noch vage, aber offensichtlich ersucht die australische Regierung um Rat hinsichtlich der Anwesenheit eines fremden Raumschiffs auf ihrem Boden.«
    »Haben Sie es nicht eine Nummer kleiner?«
    »So wurde es berichtet.«
    »Klingt verrückt.«
    Der Manager bekam ein rotes Gesicht. »Ich übermittle nur die Nachrichten; ich mache sie nicht.«
    »Ich habe mein ganzes Leben lang auf die Chance gewartet, über eine extraterrestrische Begegnung berichten zu können. Sie können mich einen Romantiker nennen; aber ich habe immer auf die Möglichkeit einer solchen Begegnung gehofft. Aber ich bin immer enttäuscht worden.«
    »Halten Sie die Meldung für einen Ulk?«
    »Ich weiß nichts darüber.«
    »Aber falls es tatsächlich fremde Besucher sein sollten, würden Sie nicht unter den ersten sein, die mit ihnen sprechen?«
    »Ich würde sie zu mir nach Hause einladen, damit sie meine Mama kennenlernen – meine Mutter.«
    »Sie würden sie in Ihrem Haus willkommen heißen?«
    »Sicher«, sagte Hicks und merkte, wie er warm wurde. Jetzt konnte er seinen Witz und seinen Stil zeigen.
    »Vielen Dank, Mr. Hicks!« Der Manager sprach jetzt in sein Mikrophon und hatte sich von Hicks abgewandt. »Trevor Hicks ist Wissenschaftler und Wissenschaftsreporter, dessen neuestes Buch, der Roman Starhome, von den immer faszinierenden Themen der Kolonisation des Weltraums und des ersten Kontaktes mit extraterrestrischen Wesen handelt. Als nächstes in den neunziger Nachrichten ist vorgesehen: ein neuer Versuch, in Pacific Beach Flugsand

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