Schmiede Gottes
es nicht. Es würde ihnen nur weh tun.«
Danielle erschien in der Tür zur Diele in einem langen Morgenrock mit einer Chenillerobe darüber. »Was ist passiert?« fragte sie.
Francine nahm sie in den Arm und führte sie in die Diele. Arthur schaute auf die unberührten Suppenschalen und dachte: Noch nicht… Aber es kann nicht mehr lange dauern.
65
Ein Klopfen an seinem Zelthaus weckte Edward um acht Uhr auf. Er schaute auf die Uhr, schlüpfte in seine Hosen und öffnete. Da war Minelli und eine plumpe schwarzhaarige Frau in einem schwarzen T-Shirt und schwarzen Jeans. Minelli hielt ihm die Hand hin und sagte: »Du kannst mir Glück wünschen. Ich habe Inez gefunden.«
»Ich gratuliere«, sagte Edward.
»Inez Spinoza, dies ist mein Freund Edward Shaw. Er hat es auch mit Steinen zu tun. Edward, Inez.«
»Freue mich, dich kennenzulernen«, sagte Inez.
»Wir haben uns gestern abend beim Tanz kennengelernt. Schade, daß du nicht da warst.«
»Ich war in trüber Stimmung«, sagte Edward. »Ich konnte keine Gesellschaft vertragen.«
»Da ist eine Geschichte im Umlauf über Roboterinsekten. Inez sagt, sie hätte einen Haufen davon hinter Yosemite Village gesehen. Was, meinst du, könnten die sein?«
»Ich habe auch ein paar gesehen«, sagte Edward. »Wartet einen Moment! Ich will mich nur anziehen, und dann werden wir frühstücken.«
Bei auf dem Coleman-Ofen gerösteten Toasts und hart gekochten Eiern erzählte Edward ihnen, was er unter dem Mist Trail gesehen hatte. Inez nickte und schaute ihn mit großen braunen Augen an, offenbar damit zufrieden, wenig zu reden.
»Was, meinst du, könnten die sein?«
»Zum Teufel, wenn die Bastarde falsche Aliens machen können, dann können sie auch Roboterspinnen herstellen. Sie überwachen die Erde. Machen eine allgemeine Bestandsaufnahme, ehe sie sie in die Luft jagen.«
Inez fing spontan an zu weinen.
»Ach, laß uns nicht über diesen Mist reden«, sagte Minelli. »Sie ist empfindsam. Ihr Vater ist mit einer Harley vor ein paar Tagen auf dem Highway tödlich verunglückt. Sie wurde unverletzt herausgeschleudert.« Inez schluchzte und betupfte ihre Augen, wobei eine häßliche Narbe und Prellung am Unterarm zum Vorschein kam. »Sie ist per Anhalter hergekommen. Sie ist ein Schatz.« Minelli drückte sie an sich, und sie drückte ihn.
Ein kleiner, klapperdürrer Mann mit hoher quadratischer Stirn ging am Felsen vorbei, während sie frühstückten. Er trug einen Baseballschläger, der fast so groß war wie er selbst und wirkte benommen.
»Was ist los, Mann?« fragte Minelli.
»Habe es gerade im Radio gehört. Die Aliens haben in der letzten Nacht Atombomben auf Seattle und Charleston und Schanghai geworfen. Ich bin in Charleston geboren.« Er ging weiter. Der Schläger baumelte an seinem schlappen Handgelenk.
Inez bekam den Schluckauf.
»Was haben Sie vor?« fragte Minelli hinter ihm her.
»Einige von diesen verfluchten Chromkäfern draußen im Wald fangen und zerquetschen«, antwortete der Mann, ohne stehenzubleiben. »Ich will denen eine gehörige Lektion erteilen.«
Minelli stellte seine Teetasse hin und rutschte vom Felsen herunter. Inez nahm seine ihr angebotene Hand und tat mit überraschender Grazie dasselbe. Minelli sagte ruhig: »Ich glaube, es ist Zeit, daß wir zum Glacier Point aufsteigen. Willst du mitkommen?«
Edward nickte, schüttelte dann aber den Kopf. »Noch nicht. Ich werde bald oben sein.«
»All right. Inez geht mit mir. Wir wollen draußen zelten. Würden es begrüßen, wenn du mitmachtest.«
»Danke!«
Das Paar nahm den Weg unter den Kiefern zu Curry Village.
Edward stieg die Stufen zu seinem Zelthaus empor und holte aus seiner Kartenmappe eine topographische Karte des Tals und der Landschaft südlich davon. Quer über den Betten auf dem Bauch liegend verfolgte er mit dem Finger den Four Mile Trail bis hinauf zum Union Point und weiter zum Glacier Point. Er verglich ihn mit anderen Aussichtspunkten.
Es gab keine, die besser und leichter zugänglich waren. Glacier Point bot einige Annehmlichkeiten. Wenn aber alles ins Schaukeln kommt, wird der nicht einfach absplittern und herunterfallen und uns mitreißen?
Machte das etwas aus? Was bedeutete eine Stunde oder so, früher oder später?
Edward gab seine Kartennummer in das Münztelephon ein und wählte Stellas private Nummer in Shoshone. Nach drei Ruftönen meldete sich Bernice Morgan und sagte, daß Stella im Laden wäre und Inventur machte. Sie sagte: »Das Leben geht
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