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Schmiede Gottes

Schmiede Gottes

Titel: Schmiede Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Saft vom Kinn und sah zu, wie er in seinem Rucksack den Proviant verstaute.
    »Ich hoffe, Sie gehören nicht zu jenen unwissenden Leuten«, sagte sie plötzlich. »Ich will nicht undankbar klingen; aber wenn Sie glauben, daß alles rosig aussieht und Gott uns retten wird oder so etwas…«
    Edward schüttelte den Kopf.
    »Gut. Ich fand, daß Sie gescheit aussehen. Lieb und intelligent. Wir haben nicht mehr viel Zeit übrig, nicht wahr?«
    »Nein.« Er griff sich den Rucksack und nahm ihn auf den Rücken. Dabei schaute er sie an.
    »Wissen Sie, wenn ich noch einmal ganz von vorn anfangen könnte, würde ich Männer wie Sie wählen.«
    Das kitzelte Edward etwas. »Das sagen alle die schönen Frauen. Sie sind keine Jungfrauen in Fuchsbauten oder etwas in dieser Art.«
    »Jesus!« Sie lächelte. »Das gefällt mir. Haben Sie – entschuldigen Sie die Frage! – haben Sie irgendwelche verheerenden, unmittelbar tödlichen ansteckenden Krankheiten?«
    »Nein«, sagte Edward. »Wohl kaum.«
    »Ich auch nicht. Ich freue mich, dich kennengelernt zu haben.« Sie hielt ihm die Hand hin, und Edward schüttelte sie zart mit den Fingerspitzen. Dann grinste er und zog sie an sich.

 
66
     
    Um acht Uhr früh wurde das Netz in Arthurs Kopf lebendig. Er öffnete die Augen, hellwach, aber mit einem Gefühl, als ob man ihn betäubt hätte. Er rollte hinüber und faßte Francine an der Schulter. »Wir müssen gehen«, sagte er. Er verließ das Bett und schlüpfte in seine Hosen. »Zieh Marty an!«
    Francine murrte. »Jawohl, Sir. Was jetzt?«
    »Ich bin nicht sicher«, sagte er. »Wir sollen binnen einer Stunde an einer bestimmten Stelle in San Francisco sein.«
    Marty setzte sich in seiner Liege auf und rieb sich die Augen. »Los, Kamerad!« sagte Francine. »Marschbefehl!«
    »Ich bin noch müde«, sagte Marty.
    Francine nahm ihn beim Arm und zog ihn dicht an sich. Mit ernster Miene schaute sie ihm ins Gesicht. »Ich sage das nur einmal. Wenn du verrückt spielst und das alles umsonst ist, werde ich…« Sie ergriff seine Nase und nicht zum Spaß. Sie verdrehte sie in ausgesprochen schmerzhafter Weise. Mit Tränen in den Augen nahm Arthur seine Hand in seine beiden Hände und rieb sie. »Verstehst du mich?«
    Er nickte. »Wir müssen uns beeilen.« Trotz seiner schmerzenden Nase war er fast begeistert. Warum uns alle früh am Morgen loshetzen? Die haben Pläne…
    Seine Begeisterung schwand, als er in der Diele Grant traf, in einem Bademantel, mit seiner Tochter dicht hinter ihm. Grant sagte: »Du bist schrecklich spät gekommen und läßt jetzt alle so früh aufstehen. Wir hatten eine schlimme Nacht. Ich habe wohl kaum mehr als eine Stunde geschlafen… Danielle vielleicht überhaupt nicht.«
    Danielle saß am Küchentisch und trank eine Tasse Kaffee, als sie durch die Schwingtür einmarschierten. Ihr Gesicht war blaß, und sie hatte geraucht. Der überquellende Aschenbecher erzählte von einer Nacht voller Zigaretten. »So frühe Vögel«, sagte sie ohne Begeisterung.
    »Wir müssen fort«, sagte Arthur.
    Danielle hob eine Augenbraue. »Wir dachten, ihr würdet eine Weile hierbleiben.«
    »Das hatten wir auch gedacht. Aber ich habe in der letzten Nacht überlegt; und wir sollten… so schnell wie möglich weg sein. Es gibt eine Menge zu tun.«
    Danielle neigte den Kopf fragend zur Seite, als Francine und Marty in die Küche kamen. Marty lächelte Becky schüchtern zu. Becky ignorierte ihn und blickte zwischen ihren Eltern vorbei.
    »Was, zum Teufel, ist mit dieser Familie los?« fragte Danielle in scharfem Ton. »Verdammt, Francine, wo geht ihr hin?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Francine rundheraus. »Arthur hat das Sagen.«
    »Seid ihr alle verrückt?« fragte Danielle.
    »Nun, nun, Danny!« sagte Grant.
    »Ich bin die ganze Nacht auf gewesen, um mir darüber klar zu werden. Warum geht ihr jetzt? Warum?« Sie war der Hysterie nahe. »Da geht etwas vor. Etwas mit der Regierung. Seid ihr deshalb hier? Ihr verlaßt uns alle und laßt uns sterben!«
    Arthur wurde mutlos. Sie war der Wahrheit ziemlich nahe gekommen. Sein ganzer Schwung ließ nach.
    Er sagte: »Wir gehen heute in die Innenstadt. Ich habe dort beruflich zu tun, und Francine und Marty müssen mitkommen.«
    »Können wir auch mitkommen?« fragte Danielle.
    »Wir alle. Mir wäre viel wohler, wenn wir alle mitkommen könnten.«
    Francine sah ihn mit tränennassen Augen an. Martys Unterlippe zitterte, und Becky stand neben ihrer Mutter, einen Arm um sie geschlungen,

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