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Schmiede Gottes

Schmiede Gottes

Titel: Schmiede Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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ihn – oder es – zu photographieren.«
    »Es«, sagte Harry. »Wir wollen keine Vorurteile hegen.«
    »Also schön, es – von allen Seiten, in allen Stellungen, während es aktiv ist. Ich werde es auch fragen, ob es sich später weiteren Prüfungen unterziehen will.«
    »Sir«, sagte der Nordländer, »wir haben dies erörtert; und angesichts der Warnung, die der Gast verkündet hat, glauben wir, daß absolute Vorsicht geboten ist.«
    »Wieso?«
    »Wir geben damit eine Menge Information über uns selbst preis. Es könnte eine Nachrichtenverbindung zu dem Objekt im Death Valley bestehen; und die Art, wie wir unsere Untersuchungen ausführen, Röntgenstrahlen oder was sonst auch, würde denen sehr viel darüber verraten, wie weit fortgeschritten wir sind und über welche Möglichkeiten wir verfügen.«
    »Um Gottes willen!« sagte Harry. Er ignorierte den scharfen Blick Arthurs. »Die haben unsere Radiosendungen seit wer weiß wie vielen Jahrzehnten abgehört. Die wissen schon alles, was es über uns zu wissen gibt.«
    »Wir glauben nicht, daß es unbedingt so ist. Eine Menge Information wird ja nicht in zivilen Rundfunksendungen ausgestrahlt, und in militärischen erst recht nicht.«
    »Sie können trotzdem alles bis ins Kleinste über uns herausbringen allein durch die Tatsache, daß wir immer noch analoge Radiowellen benutzen«, sagte Harry und wich nicht von dem Fenster.
    »Ja, Sir, aber…«
    »Ihre Warnungen werden voll gewürdigt, Lieutenant Dreyer«, sagte Arthur. »Aber wir können nichts erreichen, ohne den Gast zu untersuchen. Falls das einen gewissen Informationsaustausch nach beiden Seiten bedeutet, möge dem so sein. Falls der Gast eine Verbindung mit dem Schiff hat, könnten wir herausbekommen wie, wenn wir ihn prüfen.«
    »Das ist eine interessante Idee«, gab Harry leise zu.
    »Jawohl, Sir«, sagte Dreyer. »Ich bin angewiesen, Ihnen dies auszuhändigen, Ihre Zeitpläne für den Besuch des Oberkommandierenden. Wir stehen zu Ihrer Verfügung.«
    »In Ordnung, Lieutenant. Wir wollen die Gegensprechanlage einschalten.« Arthur ging über den leicht abschüssigen Fußboden zum Fenster und trat neben Harry. Er drückte den Knopf, der die Verbindung zum Zimmer des Gastes aktivierte.
    »Ich bitte um Entschuldigung. Wir möchten mit unseren Fragen und Untersuchungen fortfahren.«
    »Ja«, sagte der Gast, schob die Decken weg und stand langsam auf.
    Arthur fragte: »Wie ist dein Gesundheitszustand? Fühlst du dich wohl?«
    »Nicht besonders wohl«, sagte der Gast. »Die Ernährung ist angemessen, aber nicht kräftig.«
    Man hatte dem Gast die Wahl gelassen zwischen verschiedenen sorgfältig zubereiteten ›Suppen‹. Die ersten Gewebeproben hatten ergeben, daß der Gast wahrscheinlich rechtsdrehende Zucker und Proteine würde verdauen können, wie sie allgemein in irdischen Lebensformen vorkommen. Gereinigtes Wasser wurde in Bechern geliefert und zusammen mit der ›Nahrung‹ durchgereicht. Bisher hatte der Gast noch nichts in die breite Probenschale aus rostfreiem Stahl ausgeschieden, die in einer Ecke offen dastand. Er hatte nur wenig gegessen und das ohne erkennbare Begeisterung.
    »Kannst du Substanzen beschreiben, die dir zusagen würden?«
    »Im Weltraum waren wir im Tiefschlaf…« – Harry unterstrich das ›wir‹ in seinem Notizblock –, »und unsere Nahrung wurde während der ganzen Reise durch synthetisierende Maschinen geliefert.«
    Arthur blinzelte. Harry schrieb emsig weiter.
    »Ich weiß nicht, wie die Stoffe in dieser Sprache heißen, daß ich sie benennen könnte. Aber die Nahrung, die ihr liefert, erscheint adäquat.«
    »Aber nicht erfreulich.«
    Der Gast gab keine Antwort.
    Arthur sagte: »Wir möchten noch eine physische Untersuchung durchführen, aber keine weiteren Gewebeproben entnehmen.«
    Der Gast zog seine drei braunen Augen zurück und streckte sie dann wieder vor; aber er sagte nichts und stand in einer Haltung da, die man niedergeschlagen hätte nennen können, falls er sich niedergeschlagen fühlen konnte und die Körpersprache im ganzen ähnlich war.
    »Du mußt nicht mitmachen«, sagte Arthur. »Wir wollen dich nicht zu irgend etwas zwingen.«
    »Schwierigkeiten beim Reden, mit der Sprache«, sagte der Gast. Er begab sich mit einer fließenden Bewegung in die rechte Ecke des Raumes. »Es gibt Fragen, die ihr nicht stellt. Warum?«
    »Tut mir leid, ich verstehe nicht.«
    »Ihr fragt nicht nach inneren Gedanken.«
    »Du meinst, nach deinen Gedanken?«
    »Innere Zustände

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