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Schmiede Gottes

Schmiede Gottes

Titel: Schmiede Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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besetzt.«
    »Kann ich wenigstens eine Vorbestellung für Ihren Speiseraum machen?«
    »Das Lokal ist für die nächsten Tage geschlossen, Sir.«
    »Eine große Reisegesellschaft?« fragte Hicks mit breiterem Lächeln. »Gibt es spezielle Reservierungen?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen, Sir.«
    »Warum nicht?«
    »Ich bin nicht befugt, darüber Auskunft zu erteilen.«
    Hicks konnte fast sehen, wie sich das Mädchen auf die Lippen biß. »Vielen Dank!« Er legte auf und ließ sich auf das Bett fallen. Er war plötzlich erschöpft.
    Wer sonst hätte diese Spur verfolgt haben können?
    »Ich kann nicht schlafen«, stellte er fest und richtete sich wieder auf. Er rief den Zimmerservice und bestellte Kaffee und ein kräftiges Frühstück – Schinken, Eier, was immer sie hatten. Der Angestellte bot eine Kombination aus drei Eiern mit Schinken und grünem Pfeffer an, zu einem Denver-Omelett gemischt, als ob Schweine und Pfeffer eine Spezialität dieser Stadt wären. Hicks nahm an, drückte weiter auf den Knopf und rief das im Hoteladreßbuch verzeichnete Reisebüro an.
    Der Agent, eine tüchtig wirkende Frau, informierte ihn, daß es in der Nähe von Furnace Creek eine private Landebahn gäbe, aber die nächste kommerzielle Flugverbindung wäre nach Las Vegas.
    Er sagte: »Ich werde einen Platz für die nächste Verbindung dorthin nehmen.« Sie nannte ihm Flugnummer und Startzeit – in knapp einer Stunde von jetzt an – und die Flugsteignummer auf dem Lindbergh-Flugplatz. Sie fragte, ob er einen Leihwagen brauchen könnte.
    »Ja, allerdings. Sofern ich nicht direkt hinfliegen kann.«
    »Nein, Sir. Es gibt da draußen nur kleine Flugfelder und keine regelmäßigen Verbindungen dorthin. Die Fahrt von Las Vegas bis Furnace Creek wird etwa zwei oder drei Stunden dauern«, sagte sie und fügte hinzu: »Wenn Sie wie alle die anderen Leute sind, denen es Spaß macht, durch die Wüste zu fahren.«
    »Alles verrückte Kerle, nicht wahr?« fragte er.
    »Es gibt auch verrückte Weiber«, sagte die Agentin munter.
    »Verrückt, alle verrückt«, sagte Hicks. »Ich möchte auch für die Nacht ein Hotel in Las Vegas. Kein Glücksspiel.« Er würde erst am späten Nachmittag dort ankommen und es nicht schaffen, vor Einbruch der Dunkelheit in Death Valley zu sein. Besser einen guten nächtlichen Schlaf bekommen, dachte er, und dann am Morgen losfahren.
    »Lassen Sie mich Ihre Reservierungen bestätigen, Sir.
    Ich brauche die Nummer Ihrer Kreditkarte. Sie sind Gast im Intercontinental?«
    »Ja, das bin ich. Trevor Hicks.« Er buchstabierte den Namen und gab seine American-Express-Nummer an.
    »Mister Trevor Hicks, der Schriftsteller?« fragte die Frau.
    »Ja, allerdings, meine Liebe.«
    »Ich habe Sie gestern im Radio gehört.«
    Er stellte sich die Reiseagentin als ein wohlgebräuntes blondes Strandhäschen vor. Vielleicht war er gegenüber KGB-FM unfair gewesen. »Ach, wirklich?«
    »Ja. Sehr interessant. Sie sagten, Sie wollten einen Alien nach Haus mitbringen, um ihn ihrer Mutti vorzustellen. Ihrer Mutter. Immer noch?«
    »Ja, selbst jetzt noch«, sagte er. »Wir hegen doch alle recht freundliche Gefühle für Extraterrestrier, nicht wahr?«
    Die Agentin lachte nervös. »Mir macht es eigentlich Angst.«
    »Mir auch, Schätzchen«, sagte Hicks. Eine entzückende, reizende Angst.

 
8
     
    Harry stand vor dem Glas mit den Händen in den Taschen und starrte auf den Gast. Arthur beriet sich mit den beiden Offizieren hinten im Zimmer und diskutierte, wie die erste physische Untersuchung durchgeführt werden sollte. Er sagte: »Wir werden diesmal nicht den Raum betreten. Wir haben Ihre Photographien und… Gewebeproben vom ersten Tag. Die werden uns reichlich zu tun geben.«
    Harry fühlte einen Anflug von Ärger. »Idioten!« sagte er leise vor sich hin. Der Gast hatte sich wie gewöhnlich unter die Decken auf der niedrigen Plattform gekuschelt. Nur ein ›Fuß‹ und eine ›Hand‹ ragten hervor.
    »Verzeihung, Sir?« fragte der Offizier vom Dienst, ein großer, muskulöser Mann um die Dreißig von nordischem Aussehen.
    »Ich sagte: ›Idioten‹«, wiederholte Harry. »Gewebeproben zu entnehmen!«
    »Ich war nicht dabei, Sir, aber wir wußten nicht, ob der Gast lebendig oder tot war«, sagte der blonde Mann.
    »Wie auch immer«, fuhr Arthur dazwischen und gab Harry einen Wink, sich zu mäßigen, »sie sind nützlich, ohne Rücksicht darauf, wie sie entnommen wurden. Heute werde ich den Gast bitten aufzustehen und uns zu erlauben,

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