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Schmiede Gottes

Schmiede Gottes

Titel: Schmiede Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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Mann mit Phantasie und Einsicht. Die anderen haben Erfahrung. Mr. Gordon und Mr. Feinman haben Phantasie und Erfahrung, und Mr. Gordon ist als Leiter von BETC dieser Art von Problemen sehr nahe gekommen. Vielleicht ist er sogar zu dicht dran gewesen, ich weiß nicht. Ich habe mich gefragt, ob wir es mit Extraterrestriern zu tun hätten, wie er uns einreden wollte. Sie haben Distanz und eine frische Perspektive, die ich sehr nützlich finden könnte.«
    Hicks fragte: »Was ist meine offizielle Funktion?«
    Crockerman sagte: »Natürlich können Sie diese Story jetzt nicht veröffentlichen. Bleiben Sie hier, arbeiten Sie mit uns, bis die Geschichte freigegeben werden kann. Ich habe den Verdacht, daß das bald geschehen wird, obwohl Carl und David entschieden anderer Meinung sind. Falls wir uns an die Öffentlichkeit wenden, haben Sie die Exklusivrechte. Sie bekommen die erste Chance.«
    Hicks runzelte die Stirn. »Und unsere Gespräche?«
    »Vorerst darf das, was wir einander zu sagen haben, nicht anderswo zur Sprache kommen. Im Lichte der späteren Geschichte, in unseren Memoiren oder was immer…« Crockerman blickte auf die Wände. »Fein!«
    Hicks sagte: »Ich hätte gern mehr Details, besonders wenn Mr. Rotterjack und Mr. McClennan oder Mr. Lehrman bei meiner Story mitzureden haben. Aber zur gegenwärtigen Zeit, da stimme ich zu, werde ich nicht darüber berichten, was wir privat miteinander sprechen.«
    Crockerman legte die Papiere vor sich auf den Tisch. »Nun, hier sind also meine Erwägungen. Entweder haben wir im vergangenen Jahr zweimal eine Invasion erlebt, oder irgend jemand belügt uns.«
    »Die Wahl besteht wohl zwischen Katastrophe und einer quer durch den Weltraum greifende Politik«, sagte Hicks.
    Der Präsident nickte zustimmend. »Ich habe einige logische Diagramme entworfen. Venn-Diagramme. Schwache Reste meiner Mathematikstunden am College.« Er lächelte. »Nichts Kompliziertes, nur Skizzen, die mir helfen sollen, die Möglichkeiten auszusortieren. Ich möchte gern Ihre Kritik hören.«
    »In Ordnung.« Hicks blickte auf das Blatt Papier vor dem Präsidenten. Kurze Anmerkungen über mögliche Szenarien lagen zwischen Kreisen, die gebündelt, sich überschneidend oder voneinander getrennt waren.
    »Falls diese beiden Raumschiffe von ähnlicher Herkunft sind, sehe ich mehrere Möglichkeiten. Erstens – die Australier haben es mit einer Splittergruppe von Extraterrestriern zu tun, als eine Art Dissidentenpartei. Aber unsere Information ist korrekt, und der Hauptzweck des gesamten Unternehmens ist die Vernichtung der Erde. Dann repräsentiert der Gast in der Tat Überlebende von deren letzter Eroberung. Können Sie mir so weit folgen?«
    »Ja.«
    »Zweitens«, fuhr der Präsident fort, »haben wir es mit zwei getrennten Ereignissen zu un, die durch einen wahrhaft astronomisch geringen Zufall gleichzeitig eintreten. Zwei Gruppen Fremder, die miteinander nicht oder nur oberflächlich bekannt sind. Oder drittens – wir haben es überhaupt nicht mit Aliens zu tun, sondern mit Sendboten.«
    Hicks hob eine Augenbraue: »Sendboten?«
    »Ich fühle mich nicht sehr wohl angesichts der ungeheuren Weite des Universums!« Crockerman sagte zehn oder fünfzehn Sekunden lang nichts und starrte auf den Tisch. Sein Gesicht war passiv, aber die Augen sprangen zwischen der Kerze und seiner Tasse Kaffee hin und her. »Ich nehme an, Ihnen geht es auch so.«
    Hicks sagte: »Ich bin nur ein Mensch. Auch ich habe meine Grenzen. Ich akzeptiere die Weite, ohne sie recht zu verstehen oder zu empfinden.«
    »Dann fühle ich mich schon besser. Ich benehme mich also doch nicht allzu schlecht, nicht wahr?« fragte Crockerman.
    »Nein, Sir.«
    »Ich frage mich, ob wir bei der Kartierung unseres Weltalls aus wissenschaftlicher Sicht nicht etwas verloren haben… ein Gefühl für…« – er machte wieder eine Pause und suchte nach Worten – »Überschreitungen. Wenn wir uns Gott als eine überlegene Intelligenz vorstellen – nicht menschlich – die einen gewissen Gehorsam fordert… Können Sie mir folgen?«
    Hicks nickte knapp.
    »Vielleicht genügen wir dieser überlegenen Intelligenz nicht mehr. Sie, oder richtiger Es, schickt Seine Boten aus. Seine Engel, wenn Sie so wollen, um die Art von Schwert zu schwingen, die wir verstehen. Das Ende der Erde.« Crockerman blickte zu Hicks auf.
    Die Kellnerin brachte ihnen ihr Frühstück und fragte, ob sie mehr Kaffee möchten. Crockerman dankte, aber Hicks ließ sich nachschenken.

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