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Schmiede Gottes

Schmiede Gottes

Titel: Schmiede Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Bear
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als der Aschenkegel von Death Valley. Ehrlich – ich würde nicht überrascht sein, das Ding in Disney World zu finden.«
     
    Das Frühstück verlief glatt. Sie wurden etlichen Wissenschaftlern vorgestellt, die den Felsen vermaßen und analysierten, darunter der Leiterin der Materialgruppe, Dr. Christine Carmichael. Sie erklärte, daß die Mineralien, aus denen der Fels bestand, alle deutlich irdischen Charakter hätten – nichts von dem »Tarn«-Material ringsum war aus dem Weltraum gekommen. Arthur versuchte, sich die Konstruktion des Felsens auszumalen, ganz ohne irdische Zeugen; er konnte es nicht.
    Die übrige Diskussion war kurz. Bent stellte nur drei Fragen: Wie sie die Nachricht freizugeben planten (Rotterjack erwiderte, daß derzeit keine solchen Pläne bestünden), wie sie die Erzählung des Gastes über planetenfressende Raumfahrzeuge interpretierten (die schien deutlich zu sein), und ob sie glaubten, daß es einen Zusammenhang gäbe zwischen dem Kegel von Death Valley und dem Felsen. Rotterjack wollte sich nicht festlegen. Warren meinte, er hätte noch nicht genug Zeit auf das Projekt verwendet, um eine nützliche Meinung zu äußern. Arthur nickte kurz: es gab eine klare Verbindung.
    »Man kann wohl kaum zu viele interstellare Besucher in einem Jahr haben, nicht wahr?« fragte Bent.
    »Das dürfte sehr unwahrscheinlich sein«, sagte Arthur.
    »Aber nicht unmöglich?« Bent ließ nicht locker.
    »Nicht jenseits aller Möglichkeiten, aber schwer vorstellbar.«
    »Schließlich wissen wir alle doch noch nicht, was es hier draußen gibt, oder doch?« fragte Forbes und schob sein weißblondes Haar mit einer Hand zurück.
    French fügte hinzu: »Es hätte ja eine Welle von Maschinenwanderungen gegeben haben, die schließlich in unsere Nähe geführt hätten. Vielleicht sind ganze Zivilisationen nach einem evolutionären Zeitplan gewachsen; und wie Regen, der aus einer Wolke fällt, ist die Zeit gekommen…«
    Bent beugte sich über seine jetzt leeren Teller mit Steak, Eiern und Obst. »Wir sind ein optimistischer Haufen, Mr. Gordon. Unsere Nation ist jünger als die Ihre. Lassen Sie mich rundheraus sagen, daß uns daran gelegen ist, daß dies eine gute Sache ist. Der Premierminister und das Kabinett – ganz zu schweigen von Reverend Mr. Caldecott…« Er blickte mit breitem Grinsen in die Runde. Forbes und French machten sein Grinsen nach. »Wir alle glauben, daß dies uns in die vorderste Front aller Nationen rücken könnte. Wir könnten ein Zentrum immenser Aktivität, Konstruktion, Bildung und Forschung sein. Wenn der ›Furnace‹ auch etwas Schreckliches ist, wie es der Fall zu sein scheint, so könnten wir uns immer noch an die Auffassung klammern, daß der Felsen anders ist. Ob er uns schadet oder nicht. Habe ich mich deutlich ausgedrückt?«
    »Vollkommen klar«, sagte Rotterjack. »Wir möchten gern mit Ihnen übereinstimmen.« Er sah Arthur an.
    »Wir können es aber nicht«, sagte Arthur.
    »Für einen Moment also – freundschaftliche Meinungsverschiedenheit und alles offen. Meine Herren, ein Hubschrauber wartet.«
    Im Licht des vorgerückten Morgens waren die Farben des Felsens zu einem hellen Rostbraun gedämpft mit Streifen von Ocker. Arthur blickte durch das konzentrische Netzwerk feiner Sprünge in den Plexiglasfenstern des Hubschraubers und schüttelte den Kopf. »Das Detail ist erstaunlich«, brüllte er durch das Jaulen der Düsen und das stampfende Dröhnen der Rotorblätter. Warren nickte und blinzelte gegen eine plötzliche Blendung durch die Sonne. »Es ist alles Granit, sehr wohl; aber es findet sich keine Abblätterung. Die Schichten verlaufen vertikal, was für dieses Gebiet völlig falsch ist – mehr zu Ayers Rock passend als hierher. Und wo sind die Windspuren, die Aushöhlungen und Löcher? Das ist eine recht überzeugende Imitation, wenn man nicht gerade Geologe ist. Aber ich frage mich: warum sie gewußt haben, daß sie sich nach draußen begeben würden?«
    »Verschiedene unserer Fragen haben sie nicht explizit beantwortet«, mußte Bent zugeben. »Direkt unter uns befindet sich die Öffnung, durch welche unsere Shmoos zum Vorschein kommen, um mit uns zu konferieren. Wir wissen von zwei weiteren Öffnungen, beide recht klein – nicht weiter als ein Meter. Aus denen ist nichts herausgekommen. Wir haben auch niemanden hineingeschickt, um sie zu untersuchen. Wir halten es für das beste, ihnen zu vertrauen. Man soll einem geschenkten Gaul nicht ins Maul sehen. So ist es

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