schmieden neue Plaene
es mit Jenny zu tun!“
Lucie hat Pech ...
Margret durfte bald aufstehen und mithilfe von Krücken auf einem Bein herumhüpfen. Dass sie beim Turnen nicht mitmachen konnte, war nicht schlimm. Sie war auch ohne Sport zufrieden und glücklich.
Sie fing an zu büffeln und die Lehrerinnen entdeckten eine neue, liebenswerte Margret.
Lucie und sie wurden Freundinnen. Margret konnte gar nicht genug für die fröhliche Lucie tun, die ihr nur bis zur Schulter reichte. Sie steckten immer zusammen und lachten über die unmöglichsten Sachen.
„Hoffentlich bleibt Lucie immer so fröhlich und glücklich“, sagte Hanni einmal, als sie sah, wie Lucie Margret die Treppen hinaufhalf. „Sie ist einfach goldig. Man muss sie gern haben.“
„Wie kommst du denn dadrauf? Was sollte sich daran ändern?“, fragte Nanni. „Sie hat liebe Eltern und sie ist klug und hübsch. Außerdem ist sie unheimlich gern in Lindenhof. Sie sagte mir gestern, dass sie eines Tages Vertrauensschülerin der Schule werden möchte. Ich glaube schon, dass sie das schafft.“
Aber ein Unglück kann schnell und plötzlich kommen. Ein paar Tage später erhielt Frau Theobald ein Telegramm. Sie ließ Lucie zu sich rufen. Lucie bekam einen Schreck, als sie Frau Theobalds ernstes Gesicht sah.
„Lucie“, sagte sie, „ich habe leider eine schlechte Nachricht für dich. Ich weiß, du bist ein tapferes Mädchen.“
„Ja“, erwiderte Lucie und zitterte am ganzen Körper. „Sagen Sie es mir bitte schnell.“
„Dein Vater hat einen Autounfall gehabt. Er ist schwer verletzt. Er möchte, dass du zu ihm kommst.“
„Er wird doch nicht ... sterben?“, fragte Lucie und ihr Gesicht wurde blass.
„Nein, das glaube ich nicht.“ Die Direktorin sah sie an. „Geh jetzt und pack schnell einen kleinen Koffer. Nimm nur das Notwendigste. Ich bringe dich dann zur Bahn. Hab keine Angst, vielleicht ist es gar nicht so schlimm.“
Lucie rannte weg und bat Margret, ihr beim Packen zu helfen. Das ältere Mädchen war bestürzt, als sie Lucies unglückliches Gesicht sah. Sie legte ihren Arm um sie und zog sie an sich. „Sei nicht so traurig!“, sagte sie. „Vielleicht ist schon alles wieder gut, wenn du heimkommst. Ich packe dir deinen Koffer. Sag mir nur, was du mitnehmen willst.“
Kurz darauf brachte Frau Theobald die völlig verstörte Lucie zur Bahn. Auch ihre Mitschülerinnen waren bedrückt. Margret vermisste ihre Freundin sehr. Es war allen unfassbar, dass dieser Schlag ausgerechnet die fröhliche Lucie treffen musste.
„Ich werde für Lucies Vater beten“, sagte Jenny.
Mit ihren Gedanken waren alle bei Lucie; sie machten sich große Sorgen um sie. Endlich, nach vier Tagen, erhielt Margret einen Brief. Sie riss ihn eilends auf und las ihn. Dann erzählte sie ihren Klassenkameradinnen, was Lucie geschrieben hatte.
„Ihr Vater ist außer Gefahr“, sagte Margret. „Aber es ist ihm etwas Furchtbares passiert. Er kann nie wieder seine rechte Hand gebrauchen und er ist doch Maler!“
Die Mädchen waren entsetzt, als sie das hörten. „Das ist schrecklich für ihn“, sagte Margret, „und auch für Lucie. Denn wenn er mit seiner Malerei kein Geld mehr verdienen kann, kann er auch die Schule für Lucie nicht mehr bezahlen. Lucie kann also nicht mehr hierbleiben.“
„Das darf nicht wahr sein!“, rief Tessie. „Sie ist das netteste Mädchen, das je hier war!“
„Und es gefiel ihr doch so gut in Lindenhof!“, meinte Hanni. „Was für ein Pech! Arme Lucie. Bestimmt macht sie sich schreckliche Sorgen um ihren Vater; und dann muss sie noch damit fertig werden, dass sich mit einem Mal ihr ganzes Leben ändert. Sie muss todunglücklich sein!
„Wahrscheinlich muss sie bald die Schule verlassen und sich eine Arbeit suchen“, sagte Hilda. „Lindenhof ist teuer. Schade, dass sie kein Stipendium erhalten kann.“
„Wenn sie in der dritten Klasse wäre, könnte sie es“, meinte Tessie. „Dort ist ein Stipendium ausgeschrieben; der Gewinner kann sich eins von zwölf Internaten aussuchen und dort bleiben, ohne Schulgeld zu bezahlen.“
„Aber Lucie ist erst in der zweiten Klasse“, sagte Hanni. „Wenn wir ihr doch helfen könnten! Margret, kommt sie überhaupt noch vor den Ferien zurück?“
„Ja, in zwei Tagen, wenn ihr Vater das Krankenhaus verlässt.“
„Wir dürfen sie nicht allzu sehr bemitleiden, wenn sie zurückkommt. Das bringt sie nur noch mehr durcheinander. Wir sollten ihr ohne falsche Rührseligkeit begegnen, aber besonders
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