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schmieden neue Plaene

schmieden neue Plaene

Titel: schmieden neue Plaene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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nett und freundlich zu ihr sein. Sie weiß sowieso, dass wir mit ihr fühlen.“
    Lucie wurde herzlich empfangen, als sie zurückkam. Ihr Gesicht war schmaler geworden, aber sie ließ den Kopf nicht hängen. Ihr liebes Lächeln war unverändert, nur um den Mund hatte sie einen traurigen Zug.
    Die Mädchen bedrängten sie nicht zu sehr. Nur Margret legte den Arm um sie und erzählte ihr, was die Klasse während ihrer Abwesenheit getan hatte. Lucie drückte den Arm ihrer Freundin.
    „Du bist so lieb zu mir, Margret“, sagte sie, „und du hast mir einen sehr lieben Brief geschickt. Er hat mir viel geholfen. Armer Vati. Er weiß, dass er wahrscheinlich nie wieder malen kann, aber er will es mit seiner linken Hand versuchen. Er ist so tapfer. Er macht sich jetzt furchtbare Vorwürfe, weil er nie Geld zurückgelegt hat. Weißt du, er verdiente immer so viel, wie er wollte, und gab dann das ganze Geld gleich wieder aus! Niemand von uns hat ans Sparen gedacht. Wir haben uns völlig darauf verlassen, dass Vati genug Geld hat, um für uns zu sorgen.“
    „Kannst du wirklich nicht mehr hier in Lindenhof bleiben?“, fragte Margret.
    „Bestimmt nicht. Wir könnten das Schulgeld nie aufbringen. Wenn ich schon etwas älter wäre, bekäme ich vielleicht ein Stipendium. Aber so muss ich Lindenhof leider verlassen. Vielleicht kann ich in eine Handelsschule gehen und dann Sekretärin werden. Ich bin nicht auf den Kopf gefallen und lerne sicher auch das ohne allzu große Mühe.“
    „Ich werde dich schrecklich vermissen“, meinte Margret, „gerade jetzt, wo ich zum ersten Mal in meinem Leben eine Freundin habe! Wenn ich nur etwas für dich tun könnte.“
    Margret war zäh, sie gab nicht so schnell auf. Sie zerbrach sich den Kopf, wie sie Lucie helfen könnte. Und dann hatte sie plötzlich eine Idee. Wenn nur alles klappte! Heimlich ging sie zu Frau Theobald. Sie pochte an die Tür und wartete klopfenden Herzens, bis die Direktorin „Herein!“ rief.
    Margret trat ein. Sie war sehr aufgeregt und erschrak, als sie sah, dass Frau Theobald nicht allein war.
    „Ach, Frau Theobald, ich wusste nicht, dass Sie Besuch haben“, sagte Margret enttäuscht. „Ich wollte Sie ganz dringend etwas fragen.“
    Frau Walker, die Zeichenlehrerin, saß im Zimmer der Direktorin. Sie hatte mit Frau Theobald gesprochen und war durch Margrets Eintreten unterbrochen worden.
    Frau Theobald schaute Margret an und merkte, dass es sich um etwas Wichtiges handeln musste.
    „Worum geht es denn?“, fragte sie freundlich. „Ist es etwas Persönliches?“
    „Nun ... ja, eigentlich schon“, meinte Margret zögernd. „Es handelt sich um Lucie.“
    „Seltsam!“, sagte Frau Theobald. „Frau Walker ist auch wegen Lucie bei mir. Du kannst mir ruhig sagen, was du auf dem Herzen hast, auch wenn Frau Walker hier ist. Sie interessiert sich sehr für Lucie, besonders, weil sie für die Malerei so begabt ist.“
    „Frau Theobald, Lucie ist sehr unglücklich, dass sie nach den Ferien die Schule verlassen muss“, fing Margret an. „Es gefällt ihr doch so gut in Lindenhof. Und wir haben sie alle gern, und Sie doch auch, nicht wahr? Und nun, Frau Theobald, habe ich eine Idee.“
    „Was denn?“, fragte die Direktorin und konnte ein Lächeln nicht ganz unterdrücken. Margret überstürzte sich fast vor Eifer:
    „Frau Theobald, Sie wissen doch, dass Lucie sehr klug ist?“, sagte Margret. „Sie ist die Beste in unserer Klasse und hat ein unwahrscheinliches Gedächtnis. Sie braucht sich eine Seite nur anzuschauen und schon kann sie sie auswendig!“
    „Ich weiß, Lucie ist sehr begabt. Aber worauf willst du eigentlich hinaus?“
    „Glauben Sie nicht, dass Lucie die Stipendiumsprüfung in der dritten Klasse mitmachen könnte?“, fragte Margret und ihre Augen leuchteten. „Sie würde bestimmt gewinnen, denn sie kann furchtbar büffeln, wenn es darauf ankommt. Könnten Sie ihr nicht die Möglichkeit geben, mitzumachen? Sie hätte es ganz bestimmt verdient!“
    „Das brauchst du mir nicht extra zu sagen“, meinte Frau Theobald. „Das wissen wir alle. Ich habe ihren Eltern vorgeschlagen, sie bei ermäßigten Schulgebühren in Lindenhof zu behalten, doch das wollen sie nicht. Margret, Liebes, du stellst dir das alles sehr leicht vor. Lucie ist erst zwölf und die anderen Mädchen, die an der Prüfung teilnehmen, sind alle schon dreizehn und vierzehn. Ich weiß, dass Lucie sehr begabt ist; aber glaubst du wirklich, dass sie es schaffen könnte? Sie müsste eine

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