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Schmuddelkinder - Lenz sechster Fall

Titel: Schmuddelkinder - Lenz sechster Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P Gibert
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das alles erdulden musste, und wer am Ende wirklich die
Verantwortung dafür zu tragen hat.

     
    In tiefer, aufrichtiger Liebe
    Jutta

     
    Der
Oberkommissar reichte das Blatt weiter an Lenz, der es ebenfalls las.
    »Das wird der eine oder
andere Richter als Verabredung zum Mord werten. Und wir können jetzt relativ
sicher sein, dass wir nach den Richtigen suchen.«
    »Das walte Hugo.«
    Lenz überflog erneut die
Zeilen. »Sie hat schon einen Hang zur Pathetik.«
    Hain
verzog das Gesicht. »Man könnte aber auch zu dem Schluss kommen, dass sie
einfach nicht mehr alle Tassen im Schrank hat. Hast du eine Ahnung, was die mit möchte ich es gern dort machen, wo
unser Leben begonnen hat
meint?«
    Der Hauptkommissar ließ
das Papier auf den Tisch gleiten. »Es klingt, als wollen sich die beiden
gemeinsam das Leben nehmen, oder? Zumindest verstehe ich es so. Aber woher sollten
wir wissen, wo die beiden sich zum ersten Mal über den Weg gelaufen sind? Oder
wo sie sich zum ersten Kaffee verabredet haben?«
    »Wenn man es genau
betrachtet …«
    Weiter kam der junge
Oberkommissar nicht, weil von draußen Stimmen zu hören waren. Dann steckte
Heini Kostkamp seinen Kopf durch die Terrassentür.
    »Hallo? Jemand zu Hause?«
    »Komm rein, Heini. Wir
sind in der Küche.«
    »Und verteilt und
zerstört großzügig Spuren, wie man es von euch gewohnt ist«, polterte der
wuchtige Mann von der Spurensicherung, der seinen großen Alukoffer vor der Tür
abstellte und danach die beiden Kollegen wie Marsmännchen anstarrte.
»Abgefahrene Handschuhe. Gehen die bei uns demnächst in Serie?«
    Lenz und Hain streiften
sich mit roten Köpfen die Gummihandschuhe von den Fingern, gingen auf ihn zu,
begrüßten ihn und seine Kollegen herzlich, und baten die Männer, besonders auf
Briefe und andere Dokumente zu achten. Die Sache mit den Spezialhandschuhen
ließen sie auf sich beruhen.
    »Warum sollten wir das
machen?«, stöhnte Kostkamp wie unter körperlichen Schmerzen leidend. »Wenn es
läuft wie immer, dann habt ihr beiden doch sowieso schon die ganze Bude auf den
Kopf gestellt und überlasst es uns jetzt noch großherzig, eure Kontaminationen
von den tatsächlich relevanten Spuren zu trennen.« Er fing an zu grinsen. »Habt
ihr übrigens heute schon Zeitung gelesen?«
    Lenz
hatte, während Kostkamp seine letzte Frage formulierte, die Augen geschlossen
und wirkte total abwesend. »Ja, haben wir, Heini. Und wir lassen euch jetzt
auch völlig in Ruhe euren Job machen, weil wir dringend weg müssen.« Damit
drängte er den verdutzten Hain aus dem Haus.
    »He, he, so einfach geht
das nicht, Paul. Habt ihr wenigstens schon die Kollegen von der Schutzpolizei
verständigt, damit wir hier nicht so allein sind, wenn der Herr des Hauses oder
ein anderer böser Bube auftaucht?«
    »Nein, Heini, das haben
wir noch nicht. Mach das selbst, dann weißt du, dass es wirklich gemacht ist.«
    »Was soll das?«, wollte
Hain wissen, nachdem sie im Garten angekommen waren.
    »Ich glaube, Jutta Bade
meint mit dem Ort, an dem ihres und das Leben von Roman Krug begonnen hat,
den Karlshof.«
    Hain ließ sich das
Gehörte kurz durch den Kopf gehen. »Möglich, aber nicht sehr wahrscheinlich.
Wenn wir davon ausgehen, dass …«
    »Lass uns hinfahren, Thilo.
Ich weiß, dass es abwegig erscheint, aber lass es uns wenigstens versuchen.
Außerdem haben wir sonst keine Idee, und nach Wabern sind wir in gut zehn
Minuten gefahren.«
    »Mit deiner Möhre?«,
ätzte sein Kollege.
    »Ja, mit meiner Möhre.
Weil du sie fährst.« Der Hauptkommissar wartete erst gar nicht auf einen
weiteren Einwand und stapfte aus dem Garten.
    Während sie mit dem in
der Höchstgeschwindigkeit limitierten Kleinwagen über die Autobahn jagten,
griff Lenz zu seinem Telefon, wählte die Nummer des Präsidiums und erfragte, ob
auf Roman Krug ein Fahrzeug zugelassen sei. Der Diensthabende rief ihn zwei
Minuten später zurück und gab ihm die relevanten Daten durch.
    »Danke«, verabschiedete
Lenz sich, packte das Telefon zurück in die Sakkotasche und wandte sich zu
Hain, der voll und ganz damit beschäftigt war, den Kleinwagen auf Kurs zu
halten.
    »Krug ist Halter eines
VW-Polo, Baujahr 2009, in Silber, mit Kennzeichen Kassel Land.«
    »Und was willst du
machen, wenn wir ihn oder die beiden wirklich finden? Meinst du, dass einer,
der ohne mit der Wimper zu zucken anderen Menschen das Kreuz bricht, auf deine
Aufforderung, sich zu ergeben, mit

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