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Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Schmusekatze, jung, ledig, sucht

Titel: Schmusekatze, jung, ledig, sucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Sander
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Kopfschütteln beantwortete. Seine Hände waren ebenfalls gehörig in Mitleidenschaft gezogen worden.
    Plötzlich schlugen sie die Hand vor den Mund und flüsterte : » Wie müssen dann erst unsere Katzen aussehen?«
    »Erst werde ich mich schnell verarzten«, sagte er, »danach bist du an der Reihe. Das kann ich nämlich nicht mit blutigen Fingern machen. Anschließend kümmern wir uns um die beiden. Wenn wir sie jetzt anfassen, gerät unser Blut auf ihr Fell, und wir können nicht mehr erkennen, ob sie verletzt sind oder nicht.«
    »Lass uns wenigstens kurz nach ihnen sehen«, beharrte sie. »Bis ich verarztet bin, vergeht wahrscheinlich eine halbe Stunde, und ich möchte dann nicht damit konfrontiert werden, dass eine von beiden so böse gebissen oder gekratzt worden ist, dass wir sofort zum Arzt hätten fahren müssen.«
    Robert nickte. »Ja, natürlich«, stimmte er ihr leise zu.
    Sie gingen zuerst in die Küche, wo der Wirbelwind Lady Penelope/Jules unter anderem einen Berg Küchenrollen umgeworfen hatte. Jules saß auf dem in sich zusammengebrochenen Stapel und machte einen absolut erbärmlichen Eindruck. Er war klatschnass, das von Wasser durchtränkte Fell stand in alle Richtungen ab, und er machte einen ziemlich verärgerten Eindruck.
    Als er Robert sah, miaute er mürrisch und warf sich auf die Seite, um sich inmitten der Küchenrollen auf den Rücken zu drehen.
    »Ich würde sagen, er weiß, wie er am schnellsten wieder trocken wird«, sagte Robert grinsend. »Die Rollen wirst du aber wohl wegwerfen müssen.«
    »Das ist noch das kleinste Problem«, erwiderte sie, da sie in diesem Moment sah, dass die beiden Katzen es irgendwie geschafft hatten, das Gewürzregal von der Wand zu reißen. Die zahlreichen kleinen Dosen waren – wie nicht anders zu erwarten – aufgegangen, Pulver in den unterschiedlichsten Farben hatte sich auf der Herdplatte verteilt. » Wir werden ihn trotzdem noch trocken rubbeln müssen. Ich weiß nicht, wie empfindlich Katzen sind, wenn ihr Fell durchnässt ist.«
    »Das können wir anschließend erledigen. Jetzt sehen wir nach deiner Katze, und wenn sie auch nur klatschnass ist und ansonsten einen guten Eindruck macht, werden wir uns erst mal um unsere Verletzungen kümmern. Wenn ich Jules so sehe, hat es dich von uns allen am schlimmsten erwischt.«
    Sie schlossen die Tür hinter sich und ließen den Kater allein in der Küche zurück, dann gingen sie weiter ins Schlafzimmer. Dass das große Bücherregal neben dem Kleiderschrank größtenteils ausgeräumt worden war und die Bücher kreuz und quer auf dem Boden verteilt lagen, nahm Chrissy nur beiläufig wahr. Wichtiger war der Anblick ihrer Katze, der etwas Beruhigendes hatte – wenngleich auch etwas Ärgerliches.
    Lady Penelope sah fast genauso erbärmlich aus wie Jules, nur wirkte ihr Fell in nassem Zustand nicht so derangiert. Sie hatte sich zusammengerollt und warf Chrissy einen verärgerten Blick zu, da sie auch im Eifer des Gefechts offenbar gemerkt hatte, von wem die Ladung Wasser gekommen war. Und als wollte sie sich revanchieren, lag sie nun mitten auf Chrissys Bett und inmitten eines großen Wasserflecks. Hinzu kam, dass das nicht der einzige Fleck war, denn offenbar hatte sich Lady Penelope in den Minuten, seit sie im Schlafzimmer eingesperrt worden war, an verschiedenen Stellen auf dem Bett hin und her gerollt. In der kommenden Nacht würde Chrissy wohl zu anderen Decken greifen müssen.
    »Abgesehen davon, dass ich jetzt meine persönliche Variante eines Wasserbetts habe, scheint es meiner Katze auch gut zu gehen«, sagte sie, nachdem sie Lady Penelope von allen Seiten begutachtet hatte, ohne sie mit ihren blutigen Fingern anfassen zu müssen.
    »Gut, dann können wir uns jetzt um unsere Kriegsverletzungen kümmern«, meinte Robert erleichtert und verließ mit Chrissy das Schlafzimmer.
    Erst als sie wieder im Flur war, wurde ihr bewusst, dass sie sich mit Robert in ihrem Schlafzimmer aufgehalten hatte, in jenem Raum, in den sie ihn eigentlich ganz gern gelockt hätte, wenn die Begegnung zwischen ihren Katzen harmonisch verlaufen wäre. Das Thema konnte sie jetzt natürlich abhaken, da zum einen ihr Bett vorläufig für gar nichts zu gebrauchen war und zum anderen sie selbst von den Krallen so bearbeitet worden war, dass sie ohnehin nicht mehr in der Stimmung für romantische Aktivitäten war.
    »Setz dich schon mal aufs Sofa, ich komme gleich zu dir«, sagte Robert und ging selbst in Richtung Badezimmer. » Wenn ich

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