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Schmutzige Haende

Schmutzige Haende

Titel: Schmutzige Haende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Giancarlo de Cataldo
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Mastro an diesem Nachmittag. Zu’ Cosimo höchstpersönlich hatte die zögernden Mitglieder der Provinzkommission von der Notwendigkeit überzeugt, ihn kommen zu lassen, um den Bezirkschef von Resuttana umzulegen. Eigentlich bestand absolut keine Notwendigkeit, den vielversprechenden Jungen wegen so einer Bagatelle zu belästigen, den Jungen, der nicht vorbestraft war und der das Wort der Cosa Nostra in gewissen Kreisen verbreitete, die sich selbst als „ehrenwert“ bezeichneten (ein Eigenschaftswort, bei dem Zu’ Cosimo immer gelben Schleim spuckte). Als ein paar Mitglieder der Kommission gemeint hatten, dass es sich dabei um eine Verschwendung von Energie und Talent handelte, hatte Zu’ Cosimo sie mit einem Schulterzucken verabschiedet.
    – Zu’ Totò sagt, ein wenig Bewegung kann nicht schaden!
    Was im Klartext hieß: Riina höchstpersönlich bestand darauf, dass der Junge kam. Und Riinas Befehle wurden nicht diskutiert. Die Aufnahme Angelinos in den Führungsstab war einstimmig beschlossen worden.
    Auch Angelino begriff sofort, dass es sich um eine Art Bewährungsprobe handelte. Und er empfand heftiges Unbehagen, als er sich einen Haufen Ausflüchte einfallen lassen musste, um lange vereinbarte Termine abzusagen. Ein Unbehagen, dessen abgestandener Geruch ihn auf der ganzen Reise, während der Vorbereitungen, bei der Tat und auch danach noch begleitete. Ein Unbehagen, das ihm jetzt die Anwesenheit des Alten beinahe unerträglich machte.
    Fürs Erste hatte ihn Zu’ Cosimo ins nahe Einkaufszentrum La Vampa geschickt, um eine Flasche Mineralwasser ohne Kohlensäure zu kaufen.
    Erst nachdem der Alte seine Flasche ausgetrunken hatte, beruhigte er sich.
    Und jetzt wartete Angelino geduldig darauf, dass das Ritual der Cannoli-Verkostung zu Ende ging. Er wartete auf eine Erklärung. Zu’ Cosimo hatte es nie eilig.
    Angelino Lo Mastro schluckte den letzten Bissen runter und räusperte sich. Zu’ Cosimo hatte es nie eilig, hasste jedoch umständliche Reden. Und auf einem Ohr war er schwerhörig.
    Nach den Morden an den Richtern hatten die üblichen Klatschmäuler für ein bisschen Aufregung gesorgt. Als erste Notmaßnahme hatte man ein paar Leichen exhumiert und sie auf würdige und endgültige Weise in Salzsäure bestattet. Dafür hatte man ein paar Lehrlinge aus Belmonte Mezzagno eingesetzt. Sie hatten ordentliche Arbeit geleistet. Die Bullen machten auf dem von den Klatschmäulern angegebenen Gut einen Lokalaugenschein und fanden rein gar nichts. Die Frischlinge hatten eine Belohnung bekommen.
    Zu’ Cosimo nickte.
    Die Beseitigung des Familienoberhaupts der Resuttana hatte sich schwieriger herausgestellt als vorgesehen. Der beauftragte Killer, Nino Fedele, war der Aufgabe nicht gewachsen gewesen. Und so hatte Angelino höchstpersönlich eingreifen müssen.
    – Red weiter!
    Das Familienoberhaupt hatte keinerlei Verdacht geschöpft, als er und Nino Fedele zu ihm gegangen waren. Angelino überbrachte die Nachricht der Kommission, dass sie sich an einem sicheren Ort unterhalten müssten. Sobald sie im Auto saßen, hatte Nino Fedele eine Schnur aus der Tasche geholt und sie ihm von hinten um den Hals gelegt. In diesem Augenblick war eine Veränderung mit ihm vorgegangen. Die Adern an seinem Hals schwollen an, die Augen waren blutunterlaufen, Schweiß lief ihm über das Gesicht. Einen Augenblick zuvor war er noch normal gewesen, jetzt hatte er sich in eine Art Teufel verwandelt. Er begann das Opfer zu beschimpfen. Er spuckte und beleidigte Mutter und Vater des armen Teufels. Seine Brüder, alle seine Verwandten. Viel Gerede, keine Taten. Das Familienoberhaupt trat um sich und versuchte die Schnur zu fassen zu bekommen. Mit einem Fußtritt zerschmetterte er das rechte Wagenfenster. Je mehr sich Nino Fedele aufplusterte, desto lockerer wurde der Griff.
    – Und weiter?
    – Da hab ich ihn genau ins Genick geschossen.
    Mit hängenden Augenlidern und unablässig zuckenden Lippen machte ihm Zu’ Cosimo ein Zeichen fortzufahren. In dem Augenblick, als sein Ex-Familienoberhaupt leblos in sich zusammengesunken war, hatte auch Nino Fedele sich beruhigt. Sie hatten den Leichnam in den Kofferraum eines anderen, sicheren Autos gelegt, und den Wagen, den sie für das Gemetzel verwendet hatten, mit Benzin überschüttet und verbrannt. Dann waren sie in die Bar Albergheria gefahren und hatten alles Vittorio Carugno übergeben, der bereits informiert war und Salzsäure besorgt hatte.
    Zu’ Cosimo seufzte.
    – Und Nino

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