Schmutzige Haende
deponiert.
In der Via Fauro gab es weder Tote noch Schwerverletzte, was jedoch nur einem Zufall zu verdanken war, der eine größere Katastrophe verhindert hatte.
Tatsächlich trug von den mutmaßlichen Zielpersonen (Costanzo und seinem Gefolge) nur D. P. D. eine Schnittwunde davon, die nach ungefähr 20 Tagen verheilt war, die anderen blieben, vom Schock einmal abgesehen, unverletzt.
Die gesamte Rückseite des Lancia Thema wurde von einer großen Anzahl von Splittern getroffen und schwer beschädigt: Für die Insassen hätte ein einziger derartiger Splitter tödlich sein können.
Costanzos Fahrzeug wurde vergleichsweise nur leicht beschädigt.
Doch nicht nur die oben genannten Personen entgingen an diesem Abend wie durch ein Wunder dem Tod. Die Untersuchung hat ergeben, dass sich bis kurz vor der Explosion zahlreiche Personen aus verschiedensten Gründen in der Nähe des Fiat aufhielten, sich in der Folge jedoch entfernten.
Die Autobombe wurde in einer Wohngegend gezündet, zu einem Zeitpunkt (nach dem Abendessen), zu dem die Menschen spazieren gehen, in der Nähe eines Theaters (dem Parioli-Theater in der Nähe der Via Borsi) und genau nach dem Ende von Costanzos Show.
FLORENZ, VIA DEI GEORGOFILI, 27. MAI 1993
Am 27. 5. 93, ein paar Minuten nach 1 Uhr, gab es in Florenz an der Kreuzung Via dei Georgofili / Via Lambertesca eine äußerst heftige Explosion, infolge deren das gesamte historische Zentrum der Stadt erbebte. Fünf Personen kamen ums Leben, viele weitere wurden verletzt.
Völlig zerstört wurde die Torre dei Pulci, der Sitz der Accademia dei Georgofili, vier Mitglieder der Portiersfamilie (Nencioni Fabrizio, seine Frau Fiume Angela, die Kinder Nencioni Nadia und Nencioni Caterina) wurden unter den Trümmern begraben; das Gebäude in der Via dei Georgofili Nr. 4 fing Feuer und Capolicchio Davide, der Mieter der Wohnung im ersten Stockwerk des Gebäudes, kam dabei ums Leben; schwer beschädigt wurden die Gebäude in der Via dei Georgofili sowie in der Via Lambertesca, wobei die Fenster aus den Rahmen gerissen wurden und Innenwände einstürzten und Möbel sowie Einrichtungsgegenstände zerstört wurden (vor allem in den Häusern in der Via Georgofili Nr. 1 und 3 sowie in den Häusern in der Via Lambertesca 1, 2, 4, 6); viele andere Gebäude wurden leicht beschädigt (Verputz bröckelte ab und Fensterscheiben gingen zu Bruch).
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass ein kreisförmiges Gebiet von ungefähr 12 Hektar mit einem Durchmesser von 400 Metern von der Explosion in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Insgesamt gab es 35 Verletzte, darunter einige Schwerverletzte. Viele Personen sagten aus, sie hätten weniger starke, aber dennoch beträchtliche Verletzungen davongetragen (die innerhalb von 20 bis 30 Tagen verheilten). Viele wurden jedoch von dem Vorfall traumatisiert, manche haben nie wieder ihr ursprüngliches Wohlbefinden wiedererlangt.
Zudem wurden viele denkmalgeschützte Gebäude beschädigt: Die Kirche SS. Stefano e Cecilia, die sich in einer Entfernung von ungefähr 30 Metern vom Epizentrum der Explosion befindet, wurde auf der der Piazza del Pesce zugewandten Seite schwer beschädigt. Hier brachte die Druckwelle das architektonische Gleichgewicht des Gebäudes aus dem Lot, was zur Folge hatte, dass die Kuppel aus den Angeln gehoben wurde.
Schwere Schäden erlitt auch der denkmalgeschützte Komplex der Uffizien, die vom Explosionsherd nur durch die Torre dei Pulci getrennt sind. Schwer beschädigt wurden die Mauern der Galerie, die vertikalen Verbindungsgänge, die Treppen, die Glasdächer, die Decken und die Dächer, auch wenn zum Glück die Statik des Gebäudes nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde. Von den Treppen wurde besonders der ins Erdgeschoss führende Scalone del Buontalenti in Mitleidenschaft gezogen. Von den Bildern und Skulpturen wurden drei Gemälde völlig zerstört (zwei von Bartolomeo Manfredi und eines von Gherardo delle Notti mit einem Marktwert von schätzungsweise 15 Milliarden Lire. 173 Gemälde wurden beschädigt, manche davon schwer (vor allem das berühmte
Der Tod des Adonis
von Sebastiano del Piombo); 42 antike Büsten und 16 große Statuen (darunter der berühmte
Diskuswerfer
, der in mehrere Teile zerbrach). Insgesamt wurden ungefähr 25 Prozent der Werke in der Galerie beschädigt.
Ebenfalls aufgrund der Explosion wurden mehrere Werke in der Accademia dei Georgofili und im Museo della Scienza e della Tecnica zerstört oder beschädigt.
Sowohl Stadt als
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