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Schnabel, Andreas

Schnabel, Andreas

Titel: Schnabel, Andreas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod inclusive
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Herz gewachsen ist. Mein Glück wäre vollkommen, wenn sie mir die Ehre erweisen würde, zukünftig als meine legitime Tochter zusammen mit ihrem Prinzgemahl Geschlecht und Hof derer zu Schleswig-Holstein Gottorf weiterleben zu lassen.«
    Beifall brandete auf.
    »Haben Sie sich das ausgedacht?«, zischte Gräfin Rosa entsetzt.
    »Ich habe es ihr vorgeschlagen, weil Sie einfach ideal für diesen Job sind. Hat das Tantchen denn nicht mit Ihnen darüber gesprochen?«
    »Kein Wort hat sie gesagt!«
    Berger spitzte die Lippen. »Das ist wieder mal typisch. Und werden Sie annehmen?«
    »Nur mit Ihnen an meiner Seite.«
    Er küsste sie. »Als Prinzgemahl habe ich an Ihrer Seite nichts zu suchen, ma chérie, sosehr ich Sie auch liebe. Ich werde aber immer zwei Schritte hinter Ihnen sein, um Ihren Rücken zu decken und ihn zur Not auch zu wärmen.«
    Rosa trat mit erröteten Wangen vor. »Königliche Hoheit und geliebte Tante Auguste, noch vor zehn Minuten hätte ich wohl dankend abgelehnt, hättest du mir die Bitte deiner Nachfolge angetragen. Ich hätte fürchten müssen, mit dieser Aufgabe überfordert zu sein. In diesen zehn Minuten hat sich aber viel getan. Ich habe nämlich die schönste Liebeserklärung bekommen, die ein zukünftiger Prinzgemahl einer zukünftigen Großherzogin nur machen kann. Ich weiß zwar nicht, ob das überhaupt geht, aber mit einem tollen Mann, einem hinreißenden Schwein und vielen phantastischen Freunden, wie ich sie hier auf Mallorca gefunden habe, kann man ein so umwerfendes Angebot nur dankend annehmen. Dieses Amt zu führen, wird keine große Herausforderung für mich sein. Es aber so zu führen, wie du es getan hast, liebe Tante, wird all mein Können, meine Kraft und auch meine Liebe in Anspruch nehmen, und selbst dann werde ich es wohl kaum schaffen, dass man die Großherzogin Auguste nicht weiterhin schmerzhaft vermissen wird.«
    Als sich die beiden Frauen nach dieser Ansage in den Armen lagen, raunte Rosa der Großherzogin zu: »Tantchen, du hast mich komplett überrumpelt. Darüber reden wir noch.«
    Auguste erwiderte strahlend: »Mein Kind, ich hatte leider keine andere Wahl«, und nahm unter dem Tisch einen Zwanzigeuroschein von Anatol entgegen. Wettschulden waren Ehrenschulden und mussten immer sofort beglichen werden.
    Als Rosa, Berger, García Vidal und Angela später zusammenstanden, gesellte sich Konsulin Flach zu ihnen. »Herr Berger, Señor García Vidal, ich soll Ihnen beiden und Ihrem gesamten Team im Namen aller auf Mallorca tätigen Konsuln vor allem Anerkennung und natürlich auch unseren herzlichen Dank übermitteln. Wir freuen uns, Ihnen mitteilen zu können, dass vom gesamten in Algerien akkreditierten diplomatischen Korps und natürlich mit Hilfe der Amerikaner ein derartiger Druck auf die neue algerische Regierung ausgeübt werden konnte, dass innerhalb von nur zwei Tagen eine Niederländerin, eine Ukrainerin, eine Tschechin und eine Norwegerin aus ihren Haremsgefängnissen befreit werden konnten. Der englische Konsul lässt Ihnen ausrichten, dass die Regierung der Cayman Islands ebenfalls Unterstützung in diesem Fall signalisiert hat. So können die Opfer dieser Verbrechen respektive ihre Erben zumindest mit einer teilweisen Rückerstattung der ergaunerten Summen rechnen.« Sie sah sich um. »Ist Madame Momperen eigentlich hier? Ich hätte ihr diese frohe Botschaft gern persönlich mitgeteilt.«
    »Ich bedauere, Señora Flach«, García Vidal machte eine entschuldigende Geste, »aber nach den Erlebnissen der vergangenen Tage hielten es die Mediziner für besser, sie zur Beobachtung noch ein paar Tage im Klinikum zu behalten.«
    »Hat sie denn dort jemanden, der sich um sie kümmert?«, erkundigte sich die Konsulin besorgt.
    »Ihr Ehemann ist heute auf Mallorca eingetroffen. Er hat in Algerien den Armeedienst quittiert, und die beiden sichten nun Jobangebote, die fast stündlich bei ihm eintrudeln. Für die beiden hängt der Himmel voller Geigen, und das haben sie auch verdient. Eine bessere Medizin gibt es weder für Leib noch Seele.«
    »Das freut mich zu hören.« Konsulin Flach trank einen großen Schluck Champagner. »Und was ist mit dem Urheber dieser ganzen schrecklichen Ereignisse? Ich habe gehört, dass er bei der Festnahme schwer verletzt worden sein soll.«
    »Der Padrón ist durch einen Kopfschuss so schwer hirnverletzt, dass er wohl nie wieder laufen oder sich überhaupt kontrolliert artikulieren können wird. Allein die Tatsache, dass er lebt, ist

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