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Schnabel, Andreas

Schnabel, Andreas

Titel: Schnabel, Andreas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod inclusive
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der ziemlich mondänen Sessel fallen. »Ich würde mich auch ›well-fühlen‹, wenn ich es mir leisten könnte, in meine Diele so ein Trumm von Sessel stellen zu können«, sagte Berger anerkennend.
    »Nur kein Neid, Miguel. Wenn Sie erst einmal von Tantchen adoptiert wurden, haben sie ein ganzes Schloss voller Sessel.«
    »Machen Sie mir keine Angst, Cristobal, sonst trete ich von dem Job zurück und schlage Sie als meinen Nachfolger vor.«
    »Meine Herren«, dröhnte hinter ihnen plötzlich eine gewaltige Bassstimme, »die beiden Cortados waren für Sie?« Ein mindestens zwei Meter großer, komplett in sportliches Weiß gekleideter, fast glatzköpfiger und reichlich tätowierter junger Mann stand, wie aus dem Nichts aufgetaucht, lächelnd neben ihnen. Auf einer Hand, die mit bloßen Fingern spielend einen Kleinwagen hätte anheben können, balancierte er ein kleines Tablett mit den beiden Cortados.
    »Sí, Señor, äh … bei uns sind Sie richtig«, stammelte der sichtlich beeindruckte García Vidal.
    Wie der Mann es schaffte, die beiden klitzekleinen Tässchen mit seiner Riesenpranke zu greifen und vor sie auf den Tisch zu stellen, ohne dass das Porzellan dabei pulverisiert wurde, war Berger ein Rätsel.
    »Gracias, Señor.« Der Comisario nickte freundlich und sah triumphierend auf Berger.
    »Warum gucken Sie so? Weil wir einen Cortado serviert bekommen? Sie scheinen den Anblick dieses Hünen doch auch zu bewundern.«
    »Der junge Mann ist mir total egal. Ich genieße den Augenblick Ihrer totalen Sprachlosigkeit, Miguel. Davon werde ich wohl noch meinen Enkeln berichten.«
    »Na hören Sie mal«, versuchte sich Berger zu verteidigen. »Der Mann entspricht einem komplett fettfreien Supermodel in XXL . Mehr noch, er könnte locker mit einem Tyrannosaurus Rex Gassi gehen. Warum macht der in so einem Schuppen den ›Kaffeesklaven‹, statt in Hollywood Millionen zu verdienen?«
    García Vidal schien bereits die nächste beeindruckende Erscheinung entdeckt zu haben, denn er sah wie gebannt an Berger vorbei. »Vielleicht deswegen, weil seine kleine Schwester auch hier arbeitet.«
    Berger drehte sich um und sah eine Frau vom Typ Heidi Klum auf sie zuschreiten. Sie war etwas jünger und nur wenig kleiner als der Cortado-Hüne. Ihr Gang war der eines Models, und sie hatte eine Aura, dass sich jedes Label darum schlagen würde, diese Frau nur ein einziges Mal einen ihrer alten Scheuerlappen vor der Kamera um ihre Hüften wickeln zu lassen. »Wenn die nicht zum Ausgleich strunzdumm ist«, flüsterte er dem Comisario zu, »dann gibt es keine Gerechtigkeit auf der Welt.«
    Mit einem entzückenden Lächeln blieb sie vor García Vidal und dem Residente stehen. »Hola, Señores. Mein Name ist Dr. Isabell Svensson«, parlierte sie in einwandfreiem Spanisch und wandte sich an Berger. »Meine Kollegin am Tresen sagte mir, dass ich Sie aber auch in Ihrer Muttersprache anreden kann«, fügte sie in nahezu akzentfreiem Deutsch hinzu.
    Der Comisario versuchte, das Gespräch auf sich zu lenken. »Ich nehme an, Sie könnten uns auch in unserer Muttersprache begrüßen, wenn wir aus England, Frankreich oder Italien stammen würden.«
    »Bei aller Bescheidenheit«, sie lächelte und setzte sich auf den freien Sessel. »Wären Sie Russen, könnte ich Sie ebenso willkommen heißen. Das erwartet man aber von einer Frau in meiner Position. Mit wem habe ich die Ehre?«
    »Entschuldigen Sie bitte.« Er zeigte verlegen auf Berger. »Das ist mein Kollege Michael Berger von der deutschen Kriminalpolizei, mein Name ist García Vidal. Ich bin von der Policía National.«
    »Herzlich willkommen.« Sie strahlte die beiden an. »Womit können wir Ihnen dienen?«
    »Wir sind auf der Suche nach einer gewissen Antonia Siehl. Sie soll inzwischen einen Araber geheiratet und nach der Eheschließung den Schleier gewählt haben.«
    »Und diese Dame soll hier auf Zarzarrosa gesehen worden sein?«
    »Nein. Ihr Bruder hat Notizen angefertigt, in denen eine Hotel-Finca bei Porto Petro als ihr eventueller Aufenthaltsort verzeichnet ist.«
    »Wir haben keinen Hotelbetrieb, Señor. Wir sind ein reines Wellness-und Fitness-Center, wenn auch ein sehr exklusives. Wir haben für den privaten Bedarf zwei Gästezimmer, aber da Frau von Siehl nicht zu unserem privaten Freundeskreis zählt, wird sie mit Sicherheit nicht hier übernachtet haben. Ich kann aber gern einmal in der Kundenkartei nachsehen lassen. Wenn sie hier Kundin ist oder war, verfügen wir auch über ihre

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