Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schnabel, Andreas

Schnabel, Andreas

Titel: Schnabel, Andreas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tod inclusive
Vom Netzwerk:
Stammdaten.«
    García Vidal überschlug sich fast vor Liebenswürdigkeit. »Wenn Sie so freundlich sein würden, gnädige Frau?«
    Dr. Svensson erhob sich und schritt, ihr ebenfalls umwerfendes Hinterteil schwingend in Szene setzend, zum Tresen.
    »Was für ein Po«, stöhnte der Comisario auf. »Und was für ein Jammer.«
    »Das denke ich auch«, flüsterte Berger. »An diesem Engel klebt leider Scheiße. Aber Hut ab, Cristobal. Auf die Nummer mit ›Wir suchen eine gewisse Antonia Siehl‹ wäre ich gar nicht gekommen. Und prompt ist Ihnen unser Supermodel auf den Leim gegangen und hat die Gesuchte von sich aus geadelt.«
    Sie lehnten sich zurück und genossen den Anblick, als Heidi Klum-Svensson wieder auf sie zuschwebte. »Meine Herren«, flötete sie, »es tut mir leid. Eine Frau von Siehl ist uns nicht bekannt, auch keine verschleierte Dame.«
    »Schade, es wäre so schön gewesen.« Sie erhoben sich aus ihren Sesseln. »Dennoch danken wir Ihnen herzlich für Ihre Bemühungen.«
    »Und für den exzellenten Cortado«, schob Berger nach.
    »Meine Kollegin wird sie wieder zu Ihrem Auto geleiten.«
    Wie auf Kommando tauchte der kleine Drahthaarterrier hinter ihr auf und fletschte freundlich die Zähne. »Wenn Sie mir bitte folgen wollen?«
    Sie verabschiedeten sich und folgten ihr.
    García Vidals Wagen passierte langsam das schwere Rolltor der Finca.
    »Warum soll ich denn jetzt plötzlich fahren?«, protestierte Berger.
    »Weil ich telefonieren und mich dabei konzentrieren muss.«
    »Und wohin soll es gehen?«
    »Suchen Sie uns in der Nähe schon mal einen guten Platz für den Observierungsbus. Ich werde die Abteilung Staatsschutz einschalten.«
    »Sie wollen so weit oben klappern?«, fragte Berger erstaunt.
    »Warum nicht?«, entgegnete der Comisario. »Die haben alles, was die moderne Technik zu bieten hat und wovon unsere eigenen Leute nur träumen können. Das und einen ganzen Sack voll zusätzlicher Leute bekomme ich nur dadurch, dass ich etwas von Islam und Schleier in meinen Bericht schreibe. Ich wäre doch dumm, wenn ich darauf verzichten würde.«
    »Andererseits reservieren Sie damit gleich eine Zelle in Guantanamo, zur Not auch für einen Unschuldigen«, gab Berger zu bedenken.
    García Vidal zuckte mit den Achseln. »Wie heißt es beim ›Kleinen Prinzen‹ so schön: Wer den Schmetterling will, muss die Raupe ertragen.«
    *
    Annmarie hätte es noch vor wenigen Tagen nicht für möglich gehalten, in ihrer derzeitigen Situation auch glückliche Momente erleben zu können, aber sie genoss ihr Bad im Oasensee in vollen Zügen. Sie und Yussuf tollten so ausgelassen im Wasser herum, dass ein heimlicher Beobachter durchaus den Eindruck gewinnen konnte, zwei Verliebte genössen ihren Honeymoon – und wenn Malalas Schergen ihr genau dies berichteten, wäre das nur hilfreich.
    »Weib«, rief Yussuf plötzlich im Befehlston seiner Gattin, die etwas von ihm entfernt schwamm, zu. »Komm zu mir. Lass mich dich hier im Wasser nehmen.«
    An seinem Tonfall erkannte sie, dass Yussuf einen Beobachter entdeckt haben musste. »Geliebter, ich komme«, rief sie und kraulte auf ihn zu. Sie tat so, als würde allein schon seine Nähe orgiastische Gefühle in ihr auslösen. Dementsprechend theatralisch fiel die Show der beiden aus, als ihre Körper sich, für den Spanner offensichtlich, im Wasser vereinigten.
    »Was ist denn los?«, flüsterte sie in inniger Umarmung.
    »Dort hinten, am anderen Ufer, beobachtet uns Hassan.«
    Sie bemühten sich vereint um eine perfekte Vorstellung, in der beide vorgaben, dass ihre Leiber von Orgasmuswellen geschüttelt wurden, bis sich der Diener des Sheiks irgendwann entnervt trollte.
    »Bei Allah«, japste Yussuf lachend. »Es muss eine Wonne sein, von dir geliebt zu werden, aber dennoch, das Wasser war unsere Rettung. An Land hätte er schon von Weitem sehen können, dass wir ihm nur Theater vorspielen.«
    »Ist er weg?«, erkundigte sie sich erschöpft.
    Yussuf grinste. »Er wird sich wild onanierend hinter die nächste Düne verkrümelt haben.«
    »So ganz ahnungslos scheinst du, was Frauen betrifft, aber dennoch nicht zu sein.« Sie musterte ihn vergnügt.
    »Die Kopulationstechnik selbst ist universell, denke ich, und ich werde mich nicht ständig davor drücken können, auch einmal einer Frau beizuschlafen.«
    Sie schüttelte bestürzt den Kopf. »Wenn dieses Beischlafen so aussieht, wie es sich anhört, dann kann das ja nichts werden. Warum willst du dir das unbedingt

Weitere Kostenlose Bücher