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Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Titel: Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Selig
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» Bedenkt aber bitte bei der Auswahl, dass ihr auf manchen Fotos vielleicht nicht wirklich schön ausseht, die Bilder aber trotzdem interessant sind und gerade deshalb für das Plakat ausgewählt werden könnten.«
    Hitzige Diskussionen brachen los, als Herr Kermann den Laptop hochfuhr.
    Â»Ich lösche alles, wo ich zu fett bin«, zischte Halima.
    Â»Und ich alle Bilder, auf denen ich die Augen zu habe«, tönte Aylin.
    Â»Ich werde sicher nur einige wenige Fotos von mir zur Veröffentlichung freigeben!« Das war Thea. Typisch.
    Herr Kermann blieb ruhig und bat die Schüler, nacheinander zu ihm zu kommen. Franse löschte nur ein einziges Bild, auf dem es aussah, als hätte Lilli absichtlich in ihre Nase hineinfotografiert. Kurz nach ihr war Thea dran. Lange starrte sie auf den Bildschirm. Immer wieder griff sie nach vorne und löschte ein Bild. Die anderen wurden langsam unruhig. Irgendwann stand Mel auf und stellte sich still hinter ihren Vater. In dem Augenblick, als Thea endlich fertig war und zurück an ihren Platz ging, stieß Mel scheinbar aus Versehen die Tasche ihres Vaters vom Pult.
    Â»Oh, tut mir leid«, sagte sie mit zerknirschtem Gesichtsausdruck. Doch Franse nahm ihr das nicht ab. Was hatte Mel vor?
    Als ihr Vater sich bückte, um die Tasche aufzuheben, zuckte Mels Hand blitzschnell vor. Sie klickte ein paar Mal etwas am Laptop und bücke sich dann, um ihrem Vater beim Aufheben zu helfen.
    Â»Was hast du gemacht?«, flüsterte Franse Mel zu, als diese wieder zu ihrem Platz zurückgekehrt war. Mel tat ahnungslos. »Wieso?«
    Â»Ich hab doch gesehen, dass du irgendwas am Laptop angeklickt hast«, sagte Franse verschwörerisch.
    Mel grinste. »Sagen wir mal, ich habe Theas Entscheidung ein bisschen überarbeitet.«

Herr Kermann hat Geheimnisse
    Franse sah sie staunend an. »Du bist echt unglaublich«, sagte sie. Statt zu antworten, lächelte Mel nur zufrieden vor sich hin.
    Lilli, die nach Thea an der Reihe gewesen war, kam vom Lehrerpult zurück und setzte sich mit verwirrtem Gesichtsausdruck auf ihren Platz neben Franse. »Ich durfte gar keine Bilder löschen«, flüsterte sie. »Jonas sagt, dass er meine Bilder erst noch jemandem zeigen wolle.«
    Franse stutzte einen Moment und grinste dann in sich hinein. Lilli nannte Herrn Kermann jetzt also schon beim Vornamen!
    Â»Wem denn?«, fragte Franse
    Â»Weiß ich auch nicht so genau«, sagte Lilli. »Er hat irgendwas von Anschauungsmaterial oder so gesagt.«
    Â»Hm, seltsam«, meinte Franse.
    In dem Augenblick stand Herr Kermann auf. »Jetzt kommt der große Augenblick«, sagte er. »Einer von euch darf den Papierkorb löschen. Die Fotos, die jetzt noch in den Unterordnern sind, können bearbeitet werden, alle anderen werden jetzt endgültig gelöscht.« Ohne Aufforderung stand Thea auf, ging zum Pult vor und klickte auf .
    Â»Sicher ist sicher«, sagte sie mit herablassendem Tonfall.
    Â»Tja, da gehen sie hin«, sagte Herr Kermann bedauernd. »Manche von denen hätte mir sicher die Geisterbahn auf der Kirmes abgekauft.«
    Alle lachten.
    Â»Ich danke euch jedenfalls, dass ihr uns ein paar Bilder zum Weiterarbeiten gelassen habt«, fuhr er mit einem Schmunzeln fort. »Aber mal ernsthaft: Einige der auf den ersten Blick weniger schönen Bilder haben ein unglaubliches Potenzial. Und wenn alle nur perfekt im Halbprofil in die Kamera lächeln, ist das auf die Dauer einfach langweilig.«
    Â»Ich hab sowieso nicht gelächelt«, brummte Bison.
    Die Klasse lachte erneut.
    Herr Kermann wartete, bis wieder Ruhe eingekehrt war. »Ich habe noch eine Überraschung für euch«, sagte er mit schelmischem Grinsen. »Am Samstag vor den großen Ferien gebe ich eine riesen Gartenparty. Ihr seid alle eingeladen, natürlich mit euren Familien und Freunden.«
    Die Klasse verharrte in atemloser Spannung. Herr Kermann nutzte die Aufmerksamkeit und machte eine dramatische Pause.
    Â»Zu dieser Party wird auch unser Kunde kommen«, fuhr er schließlich fort. »Gemeinsam werden wir euch und euren Familien dann das fertige Werbeplakat vorstellen. Außerdem werden wir einen Preis für die drei besten Bilder verleihen. Und für einige von euch gibt es vielleicht noch eine andere Überraschung.«
    Jetzt gab es kein Halten mehr. Die gesamte Klasse war aufgesprungen und debattierte lauthals über das geplante

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