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Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos

Titel: Schnappschuss, Kuesse & das große Chaos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katja Selig
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Yorkshireterrier aus einer Tasche und leinte sie an. Fassungslos beobachtete Franse das Spektakel. Die drei Hunde sprangen bellend um Theas Mutter herum. Nach einem Spaziergang von etwa hundert Metern packte Frau Güldenring die Hunde wieder ein und stöckelte zu einem vor der Feuerwehrzufahrt geparkten Porsche.
    Verrückt, dachte Franse. Die ganze Familie war total bescheuert. Kein Wunder, dass Thea so war. Bei so einer Mutter konnte man ja nur zu einer fiesen Ziege werden. Aber war sie selbst denn so viel besser als Thea? Anstatt sich auf den Weg zur Eisdiele zu machen, hockte sie sich auf eine der bunt gestrichenen Bänke und dachte nach. War sie nicht gerade dabei, Jesse und Mel heimlich zu beobachten? Okay, Jesse benahm sich auch nicht gerade fair. Aber war das ein Grund, sich gleich auf dasselbe Niveau herabzulassen? Sie legte die Hände vor das Gesicht und stöhnte leise. Sie hätte Jesse direkt ansprechen sollen, gleich nachdem sie ihn mit Mel in der Schokobar gesehen hatte. Dann hätte er vielleicht Schluss gemacht, aber sie hätte sich so viel ersparen können.
    Jemand setzte sich neben sie. Kurz darauf legte sich eine Hand auf ihre Schulter.
    Â»Franse? Alles okay?« Es war Mel.

Ein klärendes Gespräch
    Franse schoss von der Bank hoch, als ob Mels Hand unter Strom stände. Mit einem aufgesetzten Lächeln ließ sie sich dann wieder zurückfallen. »Ach, du bist es, Mel.«
    Mel trug einen kurzen Jeansrock, der ihre gebräunten langen Beine gut zur Geltung brachte. Selbst in dem schlichten schwarzen Top sah sie einfach unglaublich hübsch aus. Sie sah Franse forschend an. »Geht es dir gut?«, fragte sie.
    Franse nickte, die Mundwinkel immer noch krampfhaft nach oben gezogen. »Ich wollte nur ein bisschen frische Luft schnappen«, sagte sie.
    Mel nickte. »Ich auch«, erklärte sie. »Um sechs habe ich eine Verabredung, aber irgendwie habe ich das Warten zu Hause nicht mehr ausgehalten.«
    Aha. Dann hatten die vier hochgehaltenen Finger also nicht vier Uhr bedeutet, sondern, dass es noch vier Stunden bis zur Verabredung waren.
    Franse spürte, wie Mel sie seltsam forschend von der Seite ansah. Doch sie sagte nichts. Sie konnte Mel ja wohl schlecht fragen, ob sie ein Date mit ihrem eigenen Freund hatte.
    Doch Mel ergriff bereits wieder das Wort: »Kann es sein, dass du neuerdings irgendwie komisch zu mir bist?«, fragte sie. »Zu Anfang dachte ich eigentlich, dass wir uns ganz gut verstehen.«
    Franse überlegte, ob sie sich ahnungslos stellen sollte. Schließlich war es in erster Linie eine Sache zwischen ihr und Jesse. Doch sie hatte die ganzen Heimlichkeiten so satt.
    Â»Möglich«, sagte sie deshalb vage.
    Â»Und warum?«, bohrte Mel weiter.
    Franse fand es schwer, die Dinge offen beim Namen zu nennen. »Kannst du dir das nicht denken?«, fragte sie deshalb zurück.
    Â»Hat es mit Jesse zu tun?«, fragte Mel geradeheraus.
    Franse schwieg, die Arme fest um die angezogenen Beine geschlungen.
    Â»Ich will nichts von ihm«, sagte Mel leise. »Falls es das ist, was du denkst.«
    Franse schnaubte durch die Nase. Wollte Mel sie verkohlen? Sie hatte schließlich gleich eine Verabredung mit ihm. Oder?
    Â»Es gibt jemanden, den ich sehr mag«, fuhr Mel fort. »Aber das ist nicht Jesse.«
    Franse sah sie überrascht an.
    Mel lächelte. »Ich habe gleich eine Verabredung mit ihm und vor lauter Aufregung bin ich schon zwei Stunden eher in die Stadt gefahren«, sagte sie.
    Â»Und warum chattest du dann so lange mit Jesse?«, entfuhr es Franse.
    Â»Weil er mir ein bisschen auf die Sprünge geholfen hat«, antwortete Mel. Mit leicht geröteten Wangen fuhr sie fort: »Ich bin bei so was ziemlich schüchtern. Und er, also dieser Junge, auch.« Ihre Augen bekamen einen schwärmerischen Glanz.
    In Franses Kopf ratterte es. Ob es stimmte, was Mel sagte? Dann hatten all diese kleinen Zeichen und geheimen Bemerkungen zwischen ihr und Jesse mit einem anderen Jungen zu tun gehabt? Aber wenn Jesse Mel bloß geholfen hatte, diesen Jungen kennenzulernen, warum hatte er sich dann so von ihr zurückgezogen?
    Bevor sie es verhindern konnte, rollten dicke Tränen über ihre Wangen. Sie hatte alles falsch gemacht! Warum hatte sie Jesse nicht einfach gefragt, wieso er sich mit Mel getroffen hatte?
    Ein leises Schluchzen entfuhr ihr. Mel legte ihr den Arm um die Schulter und zog sie an sich. Eine

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